Darüber, ob man die Daten einer CD vor der Wandlung upsamplen soll oder nicht, kann man trefflich streiten. Lange Zeit hielt ich die Vermehrung der Daten für das Mittel der Wahl, um dem Klang von Silberscheiben auf die Sprünge zu helfen. Seit dem Test des PS Audio Perfect Wave DAC und seines Nachfolgers bin ich mir da aber nicht mehr so sicher: Bei beiden PS Audios klang der sogenannte „Native Mode“, in dem das Signal unverfälscht dem Wandlerbaustein zugeführt wird, eindeutig am besten. Aber dass dies erst einmal für die Perfect Wave-Wandler und nicht generell gilt, machte dann der famose Mytek deutlich: Beim kleinen DAC aus der Studioszene lieferte zumindest in meiner Kette das Upsampling auf 192 Kilohertz das beste Ergebnis. Der Mytek kann zwar auch DSD über USB – und in der Profi-Variante ohne analogen Eingang auch über die SDIF-3-Eingänge –, nimmt aber keine Umrechnung von CD-Daten in einen DSD-Datenstrom vor.
Dass mir dies erstrebenswert scheint, geht, wie ich schon im Interview mit dem Kollegen des polnischen Hifi-Magazins High Fidelity ausgeführt habe, auf den Test eines dCS-Trios im Jahre 2001 in image hifi zurück: Damals profitierten CDs zwar auch vom Upsampling auf auf 176,4 oder 192 Kilohertz, wirkten aber noch luftiger, freier und – um das Clichee zu bemühen – analoger, wenn sie vom dCS Purcell in ein DSD-Signal konvertiert und erst dann gewandelt wurden. Dafür benötigt der engagierte Computer-Audiophile heute erfreulicherweise keine teure Hardware mehr, sondern kommt mit dem in Studiokreisen bestens beleumundeten Weiss SARACON aus. Der ist für eine Software in allgemeinen und einen Abtastratenwandler im besonderen mit einem Preis von 1720 Euro gewiss auch kein Sonderangebot, zählt laut Expertenmeinung dafür aber zum besten, was auf dem Markt zu haben ist. Das gilt auch für die Version, die sich auf PCM beschränkt und mit 820 Euro in der Preisliste steht. Die SARACON-Software hat gegenüber der Hardware-Lösung allerdings den Nachteil, dass sie die Hochbit-Dateien ebenso wie die DSD-Files zwar ausgesprochen schnell berechnet, sie aber nicht streamt, also keinen Datenstrom für den Wandler liefert. Das bedeutet, dass man die gewünschte Datei erst errechnen lässt und sie dann mit Pure Music oder Audirvana von der Festplatte über USB an den Wandler schickt.
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