Eine bisher vollkommen unbekannte Lautsprechermarke aus Italien, die seit 30 Jahren produziert? Nobel verarbeitet und günstig und dabei klanglich anders? Das macht doch neugierig!
Als ich hörte, dass ich den Lautsprecher Indiana Line Diva 655, angeblich das bisherige Topmodell, testen solle, war ich ziemlich gespannt. Davon abgesehen, dass die Firma aus Italien trotz dreißigjährigem Bestehen komplett an mir vorübergegangen ist, bekomme ich sonst in der Regel ein Einstiegsmodell oder das kleinste aus der zweiten Baureihe von unten. „Kostet 1200 Euro“ - ok, das passt ja noch zu meinem normalen Beuteschema - „das Paar“ - ach so. Topmodell?
Der Lautsprecherhersteller aus Turin bietet neben einer Elektronikreihe, Subwoofern und Lautsprechern für Spezialanwendungen (In-Wall) drei Hauptlinien an, von denen die Diva-Reihe die größte ist. Die Diva 655 ist das zweitgrößte Modell neben der neuen Diva 665 und sieht alles andere als günstig aus. Aber lassen Sie mich vorher noch ein Wort zum Auspacken los werden. Egal wie teuer, ambitioniert, erfahren oder altehrwürdig ein Lautsprecherhersteller sein mag, beim Auspacken passieren einem gern die absonderlichsten Dinge. Nach dem ersten Transport völlig zerbröselte Styroporeinzelteile, die einem beim Öffnen der Packung entgegen fallen und schon ahnen lassen, dass man den Lautsprecher nie wieder so in den Karton reinkriegt, wie man ihn raus geholt hat. Eiertänze beim Ziehen schwerer Kisten ganz am Rand aus irgendwie so, dass das das Furnier nichts abkriegt, oder ineinander verschachtelte Kartons, aus denen dann plötzlich der Lautsprecher purzelt. Nein, in diesem Fall einfach oben aufmachen, auf den Kopf stellen, Karton abziehen, und draußen ist der Lautsprecher, den man auch genau so wieder wird einpacken können. An sich nicht schwer, in der Praxis aber für einen Großteil der Hersteller eine unüberwindbare Hürde. Danke Indiana Line! Dafür gibt’s fast keine Doku, aber irgendwas ist ja immer. Und so lassen sich die knapp 15 Kilogramm auch leicht und gefahrlos aus der Umverpackung bergen und dann steht da ein ausgewachsener Drei-Wege-Lautsprecher von 90 Zentimetern Höhe in schwarzem Klavierlack mit Echtholz-Seitenwänden aus Rosenholz und tadelloser Verarbeitung.
Das ist bei dem Preis etwas unerwartet. In der 162 Millimeter breiten Front residieren gleich vier Chassis: Zwei 140-er Tieftöner, ein ebenso großer Mitteltöner mit Phaseplug und eine 26 Millimeter Hochtonkalotte mit Seidenmembran. Diese teilt sich mit dem Mitteltöner eine eigene Kammer, die Tieftöner beackern gemeinsam einen großen Teil des Volumens, ein Bassreflexrohr sorgt für Entlastung der Chassis bei gleichzeitig tieferer Basswiedergabe. Der Hochtöner ist von der Gehäusefront mit Gummi isoliert.
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