Gefüttert mit klassischer Musik kommt einem die Abstimmung ebenfalls sehr entgegen. Klare Abbildung der Streicher mit eher leichtem Akzent auf dem Stahl der Saite als dem Schmelz des Anstrichs. Diese spielen im exakt abgezirkelten, nicht übergroßen Raum. Tonal ist das alles sehr schön, auch wenn die Holzbläser manchmal etwas hinten runter kippen.
So richtig in ihrem Element sind die Indiana Line bei modernen Produktionen, wo sie ihre enorme Feindynamik in Verbindung mit Fülle in die Waagschale werfen können. Selbst völlig kaputt produzierter Musik ohne erkenn- und wahrnehmbare Dynamik mit brutal komprimierten Höhen und daraus resultierenden Härten und Brüchen im Klangbild vermag die Indiana Line Dive 655 noch Leben und Natürlichkeit einzuhauchen. Ausgemergelte Stimmen bekommen wieder etwas Brustkorb und Seele, die grellen Höhen werden etwas verrundet und der gern mal brachiale krachige Bass bekommen Rhythmus und Groove. Oder anders ausgedrückt, selbst Lana Del Ray wird nicht nur irgendwie anhörbar, sondern man kann dem durchaus auch klangtechnisch etwas abgewinnen. Das muss man als Lautsprecherentwickler erst mal hinkommen. Denn, Hand aufs Herz, wer will schon immer nur die alten Sachen in ich weiß nicht wievielter Auflage hören – bloß, weil die zeitgenössischen Produktionen nicht für den High-Ender gemacht worden sind, sondern für unterwegs? Dabei sind die Lautsprecher übrigens als Einzelschallquellen kaum wahrnehmbar, was zum einen für die gekonnte Auslegung der Weiche spricht, zum anderen für eine sehr gute Paargleichheit.
Der Bassbereich möchte da nicht zurückstehen: Er setzt völlig bruchlos unterhalb des Mittenbereichs ein Fundament. Dabei empfehle ich dringend den Einsatz der mitgelieferten Spikes. Lässt man diese weg, verzichtet man auf Präzision, auch wird der Hochtöner mit ihnen auf eine akustisch vorteilhaftere Höhe gebracht. Notfalls nutzt man eben die mitgelieferten Unterlegscheiben, um empfindliche Böden zu schonen. Die bereits mehrfach angesprochene Fülle sorgt für einen ausgeprägten Oberbass, der zusätzlich Fleisch in die Wiedergabe bringt. Vielleicht nichts für High-Ender, die in dieser Preisklasse maximal schuhkartongroße Zwei-Wege-Lautsprecher mit tonaler Akkuratesse akzeptieren. Alle anderen erfreuen sich an dem Schub in dem Bereich. Basssaiten verschaffen sich eher durch Volumen denn Struktur Geltung, tiefe Töne aus dem Synthesizer bekommen etwas mehr Macht. Insgesamt die richtige Abrundung nach unten zu dem prägnanten Grund- und Mitteltonbereich. Im untersten Tieftonbereich glänzt die Diva dann durch leichte Zurückhaltung. Man kann das durch wandnahe Aufstellung etwas kompensieren, das tut der räumlichen Abbildung aber nicht gut. Muss auch nicht, die Indiana Line vermitteln auch so schon genug Spaß durch ihren spritzigen unvermittelten Charakter. Also nichts für Neutralitätsfanatiker, die analytische, extrem genaue Raumabbildung und staubtrockene Bässe bevorzugen, sondern für alle Aufsteiger und Umsteiger, die endlich wieder mit Freude jede Art von Musik genießen wollen.
Gehört mit
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Plattenspieler | Technics SL-151/II, Roksan Radius |
Tonarm | SME V, Roksan Tabriz |
Tonabnehmer | Goldring G-1022GX, Ortofon Quintet Blue, Linn Asaka VdH |
CD-Laufwerk | Denon DCD-1290 |
Verstärker | Unison Research Unico, music hall a15.2 |
Lautsprecher | Spendor A5, Heißmann Acoustics Cinetor |
Kabel | TaraLabs, RG142, Vovox, Sommer, Oehlbach, Baumarkt, Funk-Tonstudiotechnik, Supra Cable, Audioquest |
Herstellerangaben
Indiana Line Diva 655
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Konstruktionsprinzip | 3 Wege Standlautsprecher mit Bassreflex Öffnung |
Belastbarkeit | 30 - 150 Watt |
Impedanz | 4 - 8 Ohm |
Übertragungsbereich | 38 - 22.000 Hz |
Wirkungsgrad | 91 dB (2,83 V / 1 m) |
Übergangsfrequenzen | 300 Hz / 2.800 Hz |
Abmessungen (B/H/T) | 162/900/270 mm |
Gewicht | 14,8 kg |
Paarpreis | 1200 Euro |
Vertrieb
Dietmar Hölper
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Label | Kirchstraße 18 56459 Ailertchen |
Telefon | +49 2663 7347 |
Mobil | +49 170 5413406 |
dietmar.hoelper@t-online.de | |
Web | www.dietmar-hoelper.de |
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