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Matrix Audio X-sabre

04.12.2014 // Wolfgang Kemper

…und beinhaltet üppige Speicher-Kapatität
…und beinhaltet üppige Speicher-Kapatität

Statt den X-sabre über den grünen Klee zu loben – was er sicherlich verdient hat –, will ich mit aller aus obigen Gründen gebotenen Vorsicht einmal versuchen, ihn in das Umfeld mir bekannter, anerkannt guter Mitbewerber einzuordnen. Da steht am Anfang Teacs absolut gelungener UD-501, der weit unterhalb der Tausend-Euro Marke angesiedelt ist. Auch er spielt sämtliche Formate, klingt frisch und munter, man könnte sagen, er hat Freude am Musizieren. So springt der Funke auf den Hörer über. Der X-sabre übertrifft ihn aber in puncto Klangfarben und vermittelt auch eine größere musikalische Glaubwürdigkeit, speziell wenn ich auf Klangkörper im Einzelnen und in ihrer Gesamtheit achte. Der deutlich teurere Auralic Vega spielt auf einem Niveau, das Besucher von Konzerten mit klassischer Musik nach meiner Meinung besonders zu schätzen wissen. Seine Natürlichkeit bei akustischen Instrumenten ist frappierend. Beeindruckend wie er offenbart kaum ein anderer DAC beispielsweise die Unterschiede zwischen den PCM- Formaten 96, 192 Kilohert und DXD. Andererseits kann der X-sabre bei elektronischer Musik durchaus selbst in diesem Vergleich ansprechender klingen. Nicht nur preislich dem X-sabre am nächsten kommt ihm der von mir im Juni getestete North Star Design Impulso. Dieser ist mit dem kleineren ESS Sabre Chip 9016 bestückt und meistert ebenfalls alle Formate. Ich habe ihn insgesamt wärmer und mit etwas mehr räumlicher Tiefe in Erinnerung. Dem steht die markante, plakative und Spannung vermittelnde Darstellung des Matrix Audio gegenüber. Allerdings bewegen sich die musikalischen Unterschiede im Bereich des persönlichen Geschmacks.

Der XMOS USB-Chip wird mittels separater Clocks mit 44,1kHz und 48 kHz und deren Vielfachen getaktet
Der XMOS USB-Chip wird mittels separater Clocks mit 44,1kHz und 48 kHz und deren Vielfachen getaktet

Der X-sabre zelebriert die Musik so, dass man stets geneigt ist, noch mehr zu hören. Das gilt nicht nur für die USB-Verbindung, sondern auch für die anderen digitalen Eingänge, die ich mit meinem Primare Player angesteuert habe. Klar umrissen gruppiert der Matrix Audio die Instrumente in einem nicht zu großen Raum. Bei Gregory Porters Water, die ich als LP und CD gern im Vergleich höre, wird der imposante Sänger in seiner Stimmgewalt glaubwürdig dargestellt. Bei komplexer Musik, also gerade bei Klassik, ist die tonale Balance so wunderbar ausgewogen, dass ich dem X-sabre Unauffälligkeit im positiven Sinne bescheinigen möchte. Er differenziert sehr gut und löst oben herum fein auf und ist dennoch nie aufdringlich. Auch nicht bei Hardrock, wo er das Geschehen druckvoll vorantreibt. Man könnte den Eindruck haben, der Matrix Audio würde sich der Musik anpassen. Bei Klassik ist er transparent und feinzeichnend, gleichzeitig homogen. Bei Hardrock geht er heftig zur Sache und bei Jazz erfreuen Klangfarben, Räumlichkeit und Luftigkeit – ganz klar ein Alleskönner.

Die Hauptplatine mit dem Sabre ES 9018 von ESS Technology (der große quadratische Chip oben links). Dieser Chip mit hoch-integrierter Architektur bietet vier Wandler pro Kanal
Die Hauptplatine mit dem Sabre ES 9018 von ESS Technology (der große quadratische Chip oben links). Dieser Chip mit hoch-integrierter Architektur bietet vier Wandler pro Kanal

STATEMENT

Der X-sabre stellt eindeutig eine Bereicherung in dieser gefragten Preisklasse dar. Er musiziert in jedem Genre überzeugend und ist zudem in der Lage, das Charakteristische eines Musikstils herauszustellen. Für alle, die es ehrlich und ohne Effekte mögen, ist er die erste Wahl. Zudem ist er schon rein äußerlich ein dezentes Schmuckstück, das man nicht nur benutzt, sondern mit dem man sich regelrecht identifizieren mag.

Mit seinem funktionalen Design und der überdurchschnittlich hochwertigen Verarbeitung ist der X-sabre durchaus ein Objekt der Begierde
Mit seinem funktionalen Design und der überdurchschnittlich hochwertigen Verarbeitung ist der X-sabre durchaus ein Objekt der Begierde

Gehört mit
Computer Apple MacMini, OS X 10.6.8
Audioplayer Amarra 2.4, Audirvana Plus 2.0.5
CD-Player Primare DVD 30
Vorverstärker T+A P-10 mit Audioplan Sicomin Röhrendämpfern
Equalizer für Bass LA-Audio EQ 231G
Endstufen Primare A-32 (2 x) für Bass, Spectral DMA 100 S mit Enacom-Cinch für Mittelhochton oder Air Tight ATM-3 mit Audioplan Sicomin Röhrendämpfer
Lautsprecher Triangle Magellan Grand Concerto sw2 (Bi-Amping)
Zubehör Audioquest Diamond USB, Inakustik Black&White NF-1302, Mogami 2549, QED Genesis Silver Spiral mit Enacom LS, MudrAkustik Max Netzleiste, Mudra und Audioquest NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, Groneberg Wandsteckdosen, mbakustik Raum-Absorber
Möbel Creaktiv Audio mit Absorberböden
Herstellerangaben
Matrix Audio X-sabre
Wandler ESS Technology ES 9018 Sabre32, vier D/A Wandler pro Kanal
Digitale Eingänge Coaxial und AES/EBU (16-32bit, 44,1, 48, 88,2, 96, 176,4, 192 kHz)
USB (16-32bit, 44,1, 48, 88,2, 96, 176,4, 192, 352, 384 kHz, DSD x64, DSD x128)
Betriebssystem des Computers Windows XP/ Vista/7/8 (beiliegender Treiber erforderlich), Apple OS X 10.6.4 oder höher
Ausgangspannung 2,2 V RMS (Cinch), 6,8 V RMS (XLR)
Frequenzgang 20 Hz bis 20 hHz +/- 0,1 dB
Signal-Rauschabstand 127 dB 0 dB FS unbewertet, 129 dB 0 dB FS A-bewertet
Gesamtverzerrung +N 0,0003% bei 20 Hz, 1 kHz und 2o kHz, 0 dB FS
Kanal-Trennung 145 dB bei 20 Hz, 145 dB bei 1 kHz, 136 dB bei 20 kHz
Leistungsaufnahme < 10 Watt
Abmessungen 260 mm x 205 mm x 48 mm ( B x T x H )
Gewicht 3,6 kg
Preis 1200 Euro

Vertrieb
Robert Ross Audiophile Produkte GmbH
Anschrift Alemannenstr. 23
85095 Denkendorf
Telefon 08466 905030
E-Mail r.ross@robertross.de
Web www.robertross.de


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