tests/14-12-05_matrix
 

Matrix Audio X-sabre

04.12.2014 // Wolfgang Kemper

Die Front des X-sabre wirkt sehr dezent. Zwei versenkte, hochwertige Kipp-Schalter dienen der Wahl zwischen den drei Eingängen und der Inbetriebnahme. Acht kleine, hellblau leuchtende LED-Anzeigen informieren über die Art des digitalen Signals. Die linke gibt Auskunft darüber, ob das Signal eingelockt ist. Die nach rechts folgenden zwei indizieren DSD oder PCM. Die folgenden zwei sagen, ob ein 44,1kHz Signal oder 48 kHz anliegt. Die drei rechts informieren, ob die Frequenz 44,1 oder 48 bei PCM in zweifacher (88,2 oder 96 Kilohertz), vierfacher (176,4 oder192 Kilohertz) oder achtfacher (352,8 kHz oder 384 Kilohertz) Höhe anliegt. Bei DSD kann der X-sabre 64-fach (2,8 Megahertz) oder das 128-fache (5,6 Megahertz) verarbeiten. Im letzteren Fall leuchten dann die Anzeigen für DSD und „x2“ auf. Schön und erwähnenswert ist, dass das hellblaue LED-Licht nicht grell in die Augen strahlt, sondern angenehm mild leuchtet. Die Entwickler haben die LEDs nicht direkt hinter die Frontplatte eingesetzt. Vielmehr sitzen diese innen auf einer Platine und ihr Licht wird über Acrylglas-Stäbe auf die Front umgelenkt. Das macht einen sehr unaufdringlich feinen Eindruck – wie das gesamte Gerät.

Rückseitig klare Verhältnisse. Auf einen optischen Eingang hat man verzichtet. Es ist ja auch nicht übermäßig viel Platz. Dass ein Netzteil mit solidem Anschluss intergriert wurde, finde ich sehr erfreulich
Rückseitig klare Verhältnisse. Auf einen optischen Eingang hat man verzichtet. Es ist ja auch nicht übermäßig viel Platz. Dass ein Netzteil mit solidem Anschluss intergriert wurde, finde ich sehr erfreulich

In Punkto Wertigkeit unterscheidet sich der Matrix Audio von sämtlichen, mir bekannten Wandlern dieser Preisklasse, obwohl diese überwiegend ordentlich verarbeitet sind. Sein Äußeres strahlt das aus, was man an einem Apple MacBook schätzt, nämlich Wertigkeit in Material uns Ausführung. Gut, es fehlt der angebissene Apfel und der dezent eingravierte Matrix-Schriftzug auf der Oberseite hat noch keinen vergleichbaren Prestige-Faktor. Aber aus vollem Aluminium sind beide gefräst. Es stellt sich sofort eine gewisse Begehrlichkeit ein, dieses must-have-Gefühl, das die meisten von Ihnen, liebe Leser, von Dingen mit dem „gewissen Etwas“ kennen.

Wen bitte beeindruckt dieses Gehäuse nicht? Aus einem Aluminium Block gefrässt enthält es die Kammern für die einzelnen Baugruppen, die auf diese Weise sauber von einander getrennt sind
Wen bitte beeindruckt dieses Gehäuse nicht? Aus einem Aluminium Block gefrässt enthält es die Kammern für die einzelnen Baugruppen, die auf diese Weise sauber von einander getrennt sind

So erging es mir auf dem Analog Forum in Krefeld, wo ichdies auch bei anderen Betrachtern beobachten konnte. Dort bin ich dem X-sabre erstmalig leibhaftig begegnet und habe ihn gleich am Sonntagmittag mitnehmen können. Robert Ross, der deutsche Importeur, war so freundlich, ihn dafür sogar so den nachmittäglichen Besuchern vorzuenthalten – aber eigentlich hat ein DAC auf dem Analog Forum auch nichts zu suchen, oder? Der Matrix Audio X-sabre gehört zu den DACs, die DSD nativ verarbeiten können und zwar mit dem angesehene 9018 Chip des Herstellers ESS Sabre. Dieser erfreut sich weltweit bei renommierten DA-Wandler- Entwicklern großer Beliebtheit. In ihm sind schaltungstechnisch acht Wandler integriert, also vier pro Kanal. Das bedeutet, dass bei symmetrischer Schaltung jeweils zwei DACs parallel arbeiten. Wissenswert ist sicher auch, dass der ESS Sabre 9018 den DSD-Datenstrom intern wohl ins PCM-Format umwandelt, um dann nach Analog zu wandeln.

Die Netzteilplatine wird vom in einer eigenen Kammer isolierten Ringkern-Trafo versorgt…
Die Netzteilplatine wird vom in einer eigenen Kammer isolierten Ringkern-Trafo versorgt…

Letztlich zählt das klangliche Ergebnis, und dieses wird natürlich auch von der Player-Software mitbestimmt. In jüngster Vergangenheit setze ich neben Amarra vorrangig plus Audirvana ein, da es DSD weitergeben kann. Damien Plisson entwickelte sein Audirvana plus gerade in den letzten Monaten deutlich weiter. Ich verwendete während des Tests die Version 2.0.5, inzwischen ist die auch schon wieder überholt. Und das stört mich im Testbetrieb, auch wenn ich als Hörer ich die Verbesserungen selbstverständlich begrüße. Zudem führt das Experimentieren mit von im Netz publizierten Filter-Einstellungen zu deutlich wahrnehmbaren Klangunterschieden. Aber dadurch verändern sich natürlich die Test-Bedingungen, so dass bei vergleichenden Aussagen Vorsicht geboten ist.


  • AudiophileOptimizer – Teil 2

    Ich habe es in Teil 1 meines Berichts über AudiophileOptimizer bereits angekündigt: Die Klangqualität eines Windows Systems lässt sich noch erheblich steigern, wenn wir auf eine Version von Windows Server als Betriebssystem zurückgreifen. Wir begeben uns jetzt zu den Wurzeln von AudiophileOptimizer. Die Idee von Philipp Hobi, ein Windows Server Betriebssystem anstelle des üblichen Windows Client Betriebssystems zu verwenden, war vor einigen Jahren revolutionär und ist auch heute noch zumindest außergewöhnlich. Die dahinterstehende Überlegung ist…
    11.10.2019
  • AudiophileOptimizer – Teil 1

    Meist dauert es mehrere Wochen, um einen Testbericht zu schreiben, manchmal auch länger – dann wird unser Chefredakteur unruhig. Am Bericht über AudiophileOptimizer, eine Programm-Suite zur Optimierung von Windows-Betriebssystemen für die Musikwiedergabe, habe ich mehrere Monate gearbeitet und unseren Chefredakteur in die Verzweiflung getrieben! Neue Betriebssystem-Versionen und die erst vor kurzem veröffentlichte Version 3.0 von AudiophileOptimizer während des Testzeitraums haben immer wieder zu Verzögerungen geführt. Beta-Versionen wollte ich nicht vorstellen, und alles sollte weitgehend ausgetestet…
    08.10.2019
  • sommelier du son, NativeDSD und hifistatemtent.net

    Seit einigen Wochen sind die ersten beiden Alben unseres Plattenlabels sommelier du son im Download-Portal NativeDSD erhältlich. Heute soll ein weiteres hinzukommen und in Kürze ein viertes. Hifistatement-Leser können die Aufnahmen zu vergünstigten Konditionen erwerben und einen kostenlosen DSD-Download gibt es auch noch. Vor mehr als fünf Jahren habe ich an dieser Stelle über die Zukunft des DSD-Formats spekuliert und etwa zwölf Monate später noch einmal eine Bestandsaufnahme in Sachen Ein-Bit-Formats gemacht. Damals gab es…
    08.11.2018
  • ifi xDSD

    Als ich den xDSD zum ersten Mal sah, kam mir das Konzept eher kryptisch vor. Features wie XBass+ und 3D+ sind bei Produkten von ifi zwar keine Unbekannten, aber ihre Paarung mit einem analogen Lautstärkeregler, Bluetooth und MQA in einem Mini-Gehäuse schien einfach zu viel des Guten. Doch klingen tut der xDSD kein bisschen kryptisch. Der xDSD versteht sich als Bindeglied zwischen dem eher stationären micro iDSD Black Label und dem portablen nano iDSD Black…
    17.09.2018
  • artistic fidelity arfi-dac2xt

    Dieser D/A-Wandler der gehobenen Preisklasse kommt ohne verchromte Frontplatte aus, trägt weder den Namen eines Komponisten noch den einer Gottheit, sondern heißt schlicht: arfi-dac2xt. Er besitzt keinen der vertrauten AES/EBU-, S/PDIF- und USB-Eingänge, akzeptiert PCM nur bis 192 Kilohertz und kein DSD. Wirklich spannend! Das ist übrigens nicht im mindesten ironisch gemeint: Denn der dac2 aus artistic fidelitys XT-Serie kann mit einer Reihe hochinteressanter, weil eigenständiger Lösungen aufwarten. Sein Entwickler Ralf Koschnicke nimmt keine Rücksicht…
    21.08.2018
  • Audirvana Plus 3 – ein Nachtrag

    In dieser Zeit machen auch Entwickler mal Ferien, weshalb es schon mal etwas länger dauert, bis alle gewünschten Informationen eintreffen. Audirvana-Chef Damien Plisson hat nun ein paar Fakten nachgereicht. Aber das wäre noch kein Grund für einen Nachtrag. Er schlug auch eine klanglich vielversprechende Variante für den Einsatz seiner Software vor. Im Bericht über den Audirvana Plus 3 für Windows konnten Sie nur die technischen Mindestanforderungen für die Hardware finden, auf der der Music Player…
    27.07.2018

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.