tests/14-09-15_auralic
 

AURALiC ARIES Wireless Streaming Bridge

14.09.2014 // Bert Seidenstücker

Da Auralic die gleiche OpenHome-Struktur nutzt wie der schottische Hersteller Linn, werden entsprechend spezifizierte Endgeräte problemlos erkannt und als mögliche Ausgabegerät ausgewiesen. Umgekehrt funktioniert es gleichfalls: Die Linn´sche Steuerungssoftware Kinsky kooperiert stressfrei mit dem Aries, wenn auch mit eingeschränkten Funktionsumfang. Lightning DS hat sich alle für die Musik relevanten Daten geholt, die Cover der Alben erscheinen auf dem iPad, der Auralics Aries sowie der Linn werden als potentielle Abspielstationen aufgelistet. Es kann losgehen!

Für gewöhnlich versuche ich, hastig durchgeführte Vergleiche zweier Komponenten zu vermeiden, zu schnell wird das Bekannte als das Bessere beurteilt. Bei der Streaming Bridge konnte ich allerdings der Versuchung nicht widerstehen, zu sehr brannte ich darauf zu erfahren, ob ein scheinbar so untergeordnetes Modul wie eine Streaming-Einheit wirklich klangrelevant ist. Beide Streamer bekamen einen drahtgebundenen Zugang zum Router, vom Auralic ging es dann via Digitalkabel zum Wandler des Sparringspartners. Schlechtere Voraussetzungen hat damit der Aries, da sein Signal längere Wege sowie eine zusätzliche Steckverbindung überwinden muss.

Achtziger Jahre Pop steht ganz oben auf der Playlist, „Famous last word“ von Tears for Fears. Der Sennheiser lässt in meinem Kopf eine mächtige künstlich erzeugte Weite entstehen, Synthieklänge und der pathetische Sprechgesang Roland Orzabal füllen die Sphäre. Bevor das Schlagzeug zu seinem Einsatz kommt, steht fest, Streaming-Boards können sehr verschieden klingen!

Emiliana Torrini folgt mit ihrem eindringlichen Stück „Lifesaver“ auf In our sleep, das Laurie Anderson mit ihrem Lebensgefährten Lou Reed intoniert: Das Ergebnis verändert sich nicht. Empfängt der Aries die Datenpakete vom NAS, entsteht ein größerer Raum, die Musiker wirken gelassener, die Aufnahme gewinnt an Ausstrahlung. Befeuert die Endstufe die Schallwandler, wird der Zugewinn an Räumlichkeit noch fassbarer: Die virtuelle Bühne weitet sich „sichtbar“ hinter der Lautsprecherebene. Die Tonalität verändert sich indes kaum, hier dominiert offenkundig der Einfluss des Wandlers.

Die Kraftzentrale ist ausgelagert, die Zuleitungen haben eine praxisgerechte Länge
Die Kraftzentrale ist ausgelagert, die Zuleitungen haben eine praxisgerechte Länge

Befragt man die sympathischen Macher von der deutschen Auralic-Dependance nach dem Warum, dann steht der Terminus Jitter – Wikipedia erklärt: …engl. für „Fluktuation“ oder „Schwankung“, bezeichnet das zeitliche Taktzittern bei der Übertragung von Digitalsignalen – im Zentrum der Antwort. Dies klangabträglichen, umfassbar kleinen Stolpersteine, die den kontinuierlichen Datenstrom aus dem Takt bringen, sollen von den eigens entwickelten Schaltungen des Auralic aus dem Weg geräumt. Die Kombination aus Aries und dem hauseigenen Wandler Vega soll diesen Ansatz weiter untermauern. Beiden gemein sind die patentierten ActiveUSB Anschlüsse, die mit ihrem speziellen Protokoll ebenfalls in den Kampf gegen den Jitter ziehen. Dies passiert einerseits mit einer größeren Daten-Pufferung, anderseits durch eine verbesserte Synchronisation dank der außerordentlich präzisen Femto-Clock. Diese Maßnahmen haben übrigens keine Bedeutung für die Kompatibilität mit „gewöhnlichen“ USB-Buchsen.

Der Weg zum guten Klang führt immer über ein solides Netzteil
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