tests/14-06-17_vovox
 

Vovox Textura Kabellinie

16.06.2014 // Jörg-Peter Schimmel

Was beim Betrachten der Kabel sofort auffällt ist der besonders große Leiterabstand. Die Leiterummantelung besteht aus einem speziellen Naturfasergeflecht. Die Kabel werden in der Schweiz von Hand konfektioniert und vorbehandelt. Konfektioniert wird unter anderem mit original bullet plugs. Trotz des Einsatzes von Massivleitern sind die Kabel nicht sperrig und lassen sich einfach verlegen. Auch kleine Radien sind möglich.

Für ein Netzkabel der Textura Line verlangt Vovox knapp 200 Euro
Für ein Netzkabel der Textura Line verlangt Vovox knapp 200 Euro

Neben den NF-Leitern in Cinch und XLR habe ich auch die komplette Stromversorgung mit Vovox Textura bewerkstelligt. Zum Einsatz kamen die Textura Power Distribution Leiste mit sechs Steckplätzen und Vovox Power Netzkabel für alle Komponenten. Auch die Netzleiste und die Netzkabel arbeiten mit hochreinen Kupfer-Leitern. Das geht soweit, dass sogar die Kontakte der Netzstecker in dieser Kupferqualität ausgeführt sind. Last but not least kam noch ein AES/EBU Digitalkabel zum Einsatz. Das stammt aber aus der etwas unterhalb der Textura Linie angesiedelten Vocalis Kabelfamilie, da Vovox kein Textura-Digitalkabel anbietet. Die Massivleiter der Vocalis Kabellinie können „nur“ mit einem Reinheitsgrad von 99,95% beim Kupfer aufwarten…

Das AES/EBU-Digitalkabel stammt aus der Vocalis Serie, da bisher kein Textura Kabel für die Datenübertragung angeboten wird
Das AES/EBU-Digitalkabel stammt aus der Vocalis Serie, da bisher kein Textura Kabel für die Datenübertragung angeboten wird

Nun sind Sie sicher gespannt, wie sich dieser Aufwand in meiner Anlage auswirkt? Sie dürfen mir glauben, dass ich durchaus skeptisch an die Sache herangegangen bin, denn ich hatte bisher noch keine Kabel in meiner Anlage, die sich zu einer Gesamtinvestition von 4000 Euro addierten. Wie soll ich es auf den Punkt bringen? Über „Kabelklang“ mag ich nicht sprechen. Kabel klingt nicht oder soll es zumindest nicht tun. Aber die elektrischen Parameter des Kabel und der angeschlossenen Komponenten passen halt besser oder schlechter zusammen. Wie ist das nun mit meiner Kette und den Texturas? Mein erster Eindruck: Es passierte irgendwie nichts. Das heißt, die Textura Verbindungen verhalten sich aus meiner Sicht so neutral, wie ich es bisher noch nicht erlebt habe. Seit einigen Wochen habe ich ohne jeden Zweifel das Gefühl: Ja, so muss das klingen, das ist richtig so. Ich konzentriere mich seitdem ausschließlich auf die Musik. Seit meine Komponenten komplett mit dem Textura vernetzt sind, habe ich tatsächlich noch nicht ein einziges Mal an die Verbindung gedacht. Ich finde, mehr Gutes kann man über Kabel nicht sagen. Und warum ist das nun so? Eine Beschreibung dazu fällt mir erheblich schwerer, als Geräte zu beurteilen. Ich komme also wieder auf einzelne Komponenten zu sprechen: Während meiner Zeit mit den Vovox Kabeln habe ich für mich privat zwei Phonostufen und einen Digital-Analog-Wandler getestet. Mir ist dabei sehr schnell aufgefallen, wie einfach mir die klangliche Beurteilung dieser Geräte fiel. Ihre Vorzüge und Nachteile präsentierten sie wie auf einem Silbertablett. Trotzdem hatte ich nicht wie sonst so häufig das Gefühl, dass die Vergleiche anstrengend sind. Nein, es machte jederzeit Spaß zuzuhören. Das ist übrigens mit der Software genauso. Sie kennen das ja sicher auch: Finden Sie eine Aufnahme künstlerisch gelungen, ist sie aber schlecht aufgenommen, kommt der Hörspaß deutlich zu kurz. Das habe ich mit den Vovox Textura in der Anlage praktisch nicht mehr erlebt. Ich höre zwar noch die Fehler, aber sie nerven mich nicht. Die Musik nimmt mich trotzdem mit. Ich denke, das beschreibt die Auswirkung der Textura-Verbindung am besten. Der musikalische Fluss tritt mehr in den Vordergrund und das Timing hat sich klar verbessert. Alle spielt auf den Punkt und das macht einfach Freude!

Vovox empfiehlt nicht abgeschirmte NF-Verbindungen. Aber auch solche mit Schirm sind erhältlich, kamen im Tests aber nicht zum Einsatz
Vovox empfiehlt nicht abgeschirmte NF-Verbindungen. Aber auch solche mit Schirm sind erhältlich, kamen im Tests aber nicht zum Einsatz

Interessant hierzu auch das Erlebnis, dass mein Kollege Wolfgang Kemper und ich vor kurzem hatten, als wir sein jahrelang bewährtes AES/EBU Digitalkabel von Mogami zwischen seinem CD-Laufwerk und dem Wandler gegen das Vocalis ausgetauscht haben: Nach wenigen Takten war mir klar, hier ist ein Vovox am Werk. Selbst der Austausch diesen einen Kabels, wohlgemerkt auch noch eines Digitalkabels, verbesserte den musikalische Fluss und das Timing in seiner Anlage so deutlich, dass er spontan sagte: „Das Kabel bleibt. Das gebe ich nicht wieder her!“ Dabei ist es auch geblieben. Er hat das Vovox Vocalis AES/EBU Kabel erworben ...

Zu guter Letzt habe ich dann sukzessive das Vovox Textura wieder aus meiner Anlage entfernt und durch meine eigene Verkabelung ersetzt. Angefangen habe ich mit dem Austausch der Signalkabel. Ich war extrem gespannt, was passieren würde. Das Entfernen aller NF-Verbindungen und der Lautsprecherkabel machte sich am deutlichsten im Timing bemerkbar. Der musikalische Fluss war nicht mehr so gut. Es klang mit meiner Verkabelung nicht weniger transparent, aber es fehlten Fluss und musikalische Geschlossenheit.


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