tests/14-06-10_audioresearch
 
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Audio Research SP20

10.06.2014 // Wojciech Pacula

Zu den fünf RCA- und XLR-Eingängen gibt es noch einen MC-Phonoeingang mit variabler Eingangsimpedanz und einer Verstärkung von 58 dB. Ein Eingang kann zusätzlich auf „Unity Gain“ geschaltet werden, um den SP20 in ein Home-Theatre-System zu integrieren. Es gibt auch ein Feature, das wir bei diesem Hersteller zum ersten Mal bei einer Vorstufe sehen: einen Kopfhörerausgang mit eigenem Verstärker und einer Ausgangsimpedanz von weniger als 0,005 Ohm. Die Verstärkerschaltung basiert auf Transistoren, in den Pufferschaltungen finden sich aber auch Röhren.

Klang

Bei diesem Test gehörte Alben:

  • Rachmaninoff Plays Rachmaninoff, RCA Red Seal/Sony Music 8697-48971-2, “Zenph Re-Performance”, CD (2009).
  • Anita Lipnicka, Vena Amoris, Mystic Production MYSTCD 244, CD (2013).
  • Arimasa Yuki & Hisatsugu Suzuki, Duet, Una Mas Jazz UNACD-10-01, XRCD24 (2010).
  • Clifford Brown, All Stars, EmArcy/Mercury M.E. PHCE-3063, “2496 Spectrum Rainbow CD”, CD (1954/1996).
  • David Crosby, Croz, Blue Castle Records BCR1142-1, CD (2014).
  • Depeche Mode, Policy of Truth, Mute CD BONG 19, singiel CD (1990).
  • Dinah Shore, Vivacious, RCA/BMG Japan BVCJ-37260, “RCA. 100 Years of Music”, K2 CD (1960/2002).
  • Ella Fitzgerald, Clap Hands, Here Comes Charlie!, Verve/Victor Entertainment VICJ-011-4052, XRCD24 (1961/1998).
  • Elvis Presley, Elvis is Back!, RCA/BMG Japan BVCM-37088, “Living Stereo”, CD (1960/2002).
  • John Coltrane, Coltrane’s Sound, Atlantic/Rhino R2 75588, CD (1964/1999).
  • Miles Davis, Bags Groove, Prestige/JVC JVCXR-0046-2, XRCD (1955/1987).
  • Muse, The Resistance, Warner Music Japan WPZR-30355-6, CD+DVD (2009).
  • The Doors, The Doors, Electra/Warner Music Japan WPCR-12716, CD (1967/2007).
  • The Rolling Stones, Exile on Main St., Atlantic/Universal Music Company (Japan) UICY-40001, Platinum SHM-CD (1972/2013).
  • Włodzimierz Nahorny, Jej portret, Polskie Nagrania Muza/GAD Records GAD CD 006 (1965/2013).

Musikalisch gesehen hat dieses Jahr fantastisch begonnen. Und der Februar hat sich selbst übertroffen. Ich habe drei Tickets für das Misteria Pascalia Festival geordert, GAD Records kündigte die Veröffentlichung des Album Punkt styku an, sowohl als CD als auch als LP und Mr. Krzysztof Duda, dessen Album Altus ich im Februar-Editorial besprochen hatte, nahm mit mir Kontakt auf und wir verabredeten uns zum gemeinsamen Hören seiner Alben: Es gab einen Mastering-Fehler in der ersten Ausgabe, der wohl in der zweiten Ausgabe korrigiert wird. Sony Music kündigte die Veröffentlichung des gesamten Depeche Mode-Katalogs auf Mini-LP an und auch als Blue-Spec-2-CD. Und David Crosby hat sein neues Album herausgebracht.

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Das neue Album Croz wurde in verschiedenen Tonstudios aufgenommen, und die meisten seiner Gastmusiker haben ihren Part weit entfernt an anderen Orten aufgenommen. So sehen Aufnahmen heutzutage eben aus, und es gibt keinen Grund, sich darüber aufzuregen. Man benötigt eine Menge Erfahrung, um all das so perfekt zusammenzumischen wie bei dem neuen Album des ehemaligen Mitglieds der Gruppe The Byrds. Das Album klingt homogen und gut. Es gibt dennoch besser und schlechter aufgenommene Tracks, da jedes beteiligte Studio den Songs seinen eigenen Stempel aufgedrückt hat. Das merkt man unter anderem in einem verringerten Pegel bei Gesang und Leadgitarre bei einigen Tracks, oder der Abnahme der Klangfülle und Präsenz der Gitarre bei anderen. Bei den am besten aufgenommenen Tracks zum Beispiel „The Clearing“ passt dann alles perfekt.

Die Veränderungen zwischen den Song sind nicht sehr groß, doch auf hochwertigen Hifi Anlagen zu hören und sie beeinflussen unsere Wahrnehmung der Musik. Sie werden von Top-Audio-Komponenten sogar noch mehr hervorgehoben, aber die Beeinflussung der Wahrnehmung ist hier geringer: ein weiteres Audio Paradoxon. Der Grund dafür liegt darin, dass ein gutes Audio-System die Fähigkeit hat, uns sofort über die Produktionsebene hinaus direkt in die Performance-Ebene zu führen. Nicht, dass das vorher Erwähnte unter den Tisch fällt wird, aber es wird als etwas getrenntes, von der Musik losgelöstes dargestellt, ähnlich den Rillengeräuschen bei der Schallplattenwiedergabe. Um das zu erreichen, benötigt man eine hohe Auflösung, eine gute Trennschärfe und eine überdurchschnittliche Feindynamik. Aber das Wichtigste ist eine gute Differenzierung der Klangfarben. In diesem Zusammenhang scheint das Verhalten des AR SP20 extrem interessant. Das offizielle Schlagwort von Audio Research, das auf allen Komponenten zu lesen ist, lautet„High Definition“. Das kann auf verschiedene Weise interpretiert werden, aber die Grundaussage ist gewiß „Hohe Auflösung“. Nach einer Reihe von Tests von AR-Komponenten würde ich eher sagen, ihr Markenzeichen ist „Warm Definition“. Meiner Ansicht nach beinhaltet dies alles, was diese Komponenten darstellen und was nicht.

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Der springende Punkt ist, dass der getestete Vorverstärker warm und voll klingt. Das ist eine Binsenweisheit, nachdem dies bei allen AR-Komponenten der Fall ist. Der Klang ist fühlbar – eine weitere Plattitüde. Aber man bekommt dennoch nicht das Gefühl, die Frequenzenden seien verrundet, etwas was ich bis dato so noch nie gehört habe. Tatsache ist, dass alle AR Produkte der Reference Serie charmante und unglaublich sonore Mitten wiedergeben. Die Frequenzenden in Bass und Höhen sind verrundet, klingen aber dennoch kräftig. Die Aufmerksamkeit des Zuhörers wird davon abgelenkt, was dominiert ist der Frequenzbereich, der Stimmen, Gitarren, Violinen oder Cello beinhaltet, und zwar auch wegen der speziellen Art, Dynamik und Transienten zu gestalten. Bass und Höhen sind natürlich vorhanden, aber der erste Eindruck ist anders.


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