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Myro Xamboo

14.02.2014 // Jörg-Peter Schimmel

Trotz der Bedenken von Michael Weidlich konnte ich es nicht lassen und habe gegen Testende die Xamboo noch mit der von mir vor kurzem an dieser Stelle beschriebenen Cayin Röhren-Kombination aus dem Vollverstärker A88 MKII Selection und dem CD-Player CS-24CD betrieben. Da der CS-24CD ja auch eine sehr gute WandlerSektion enthält, habe ich in dieser Kombination auch viel hochaufgelöstes Material gehört – oder richtiger: genossen. Hierbei konnte es ich es auch nicht lassen, mir die neuesten Produktionen von Michael Weidlich und Ulrich Katzenberger über Weidlichs eigene Boxen anzuhören. Und ich kann bestätigen, dass er zusammen mit dem Tonmeister Ulrich Katzenberger Aufnahmen macht, die in ihrer Qualität weit über dem Durchschnitt liegen. Ich habe mir das Album KPM03 von Katzenberger Music als hochaufgelöste 24bit-192-Kilohertz-FLAC-Datei heruntergeladen. Es handelt sich eine Jazzproduktion mit Kompositionen von Heinrich von Kalnein und Joachim Kühn, an der unter anderen Joachim Kühn mitgewirkt hat. Dabei wurde mit bester Technik gearbeitet, die aber ausschließlich dem Ziel diente, eine möglichst natürliche Aufnahme herzustellen. Das heißt. dass es hier keinen künstlichen Hall gibt, sondern Wert drauf gelegt wurde, die natürliche Akustik des Aufnahmeraums einzufangen. Einspielungen mit einem derart natürlichem Klang und einem so verblüffend realistischen Raum hört man nicht allzu oft. Sicher, über die Musik kann man streiten, aber die Aufnahmen machen großen Spaß!

Die Membran des Tieftöners besteht aus einem Aluminium/Magnesium-Mix
Die Membran des Tieftöners besteht aus einem Aluminium/Magnesium-Mix

Inzwischen ist die Paarung Cayin/ Myro endgültig zu meinem persönlichen Favoriten aufgestiegen. Klar, mit meinen AVMs war noch mehr Drive drin, aber die Schönheit der Klänge, die mich dank der Röhrenkombi umschmeichelten, haben einen nicht zu unterschätzenden Suchtfaktor. Raumdarstellung und Klangfarben waren auf höchstem Niveau. Ich kann Ihnen für diese Kombination ein High-End-Erlebnis der Extraklasse versprechen und das zu einem Preis von unter 10000 Euro für die gesamte Konfiguration. Klar ist das eine Menge Geld. Dafür bekommt sogar schon einen durchaus akzeptablen Neuwagen, aber wenn man bedenkt, welche Preise sonst im High-End-Bereich so aufgerufen werden: Für viele Jahre allerhöchsten Musikgenusses scheint mir die genannte Summe überaus angemessen.

Das Innere der Box ist mit Noppenschaumstoff bedämpft
Das Innere der Box ist mit Noppenschaumstoff bedämpft

Am Ende meiner ausgedehnten Hörsessions beschlich mich sogar das Gefühl, diesen Lautsprecher noch nicht ausgereizt zu haben. Wie ich darauf komme? Jede Veränderung in der Kette meldet die Xamboo deutlich zurück. Ich habe im Laufe des Tests drei verschiedene NF- und LS-Kabelsätze ausprobiert. Im Grunde sind Kabelserien wie das Vovox Textura oder die Swisscables Reference für die Cayins und die Xamboo viel zu teuer. Trotzdem habe ich sie mal probiert. Den klanglichen Charakter der jeweiligen Kabelserien zeigt die Kette jedesmal sehr deutlich. Mit dem Vovox Textura wird das Geschehen schon fast beängstigend klar und direkt. Das Swisscables Reference ist etwas milder abgestimmt, aber in der Auflösung und Feindynamik unheimlich beeindruckend. Mein Eindruck ist, die Xamboo reicht den „Kabelklang“ einfach nur durch. Dabei war es egal, ob sie an den AVMs oder an den Cayins spielte. Diesen Effekt kenne ich übrigens auch schon von meiner Myro Rebell, allerdings nicht ganz so deutlich ausgeprägt.


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