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Myro Xamboo

14.02.2014 // Jörg-Peter Schimmel

Die geneigte Schallwand der Xamboo im Zusammenspiel mit einem aufwändigen Korrekturfilternetzwerk hat zum Ziel, dass alle Schallanteile einer komplexen musikalischen Darbietung Ihr Ohr gleichzeitig erreichen. Sie werden jetzt einwenden, dass man ja auch noch mit Raumeinflüssen zu tun hat. Natürlich stimmt das, aber wenn der Lautsprecher hier alles richtig macht, sind sie natürlich einen großen Schritt weiter gekommen. Die Beschäftigung mit der Xamboo versprach also äußerst interessant zu werden. Und soviel darf ich vorweg nehmen: Das wurde sie dann auch!

Die Gewebe-Hochtonkalotte liefert SB Acoustics zu
Die Gewebe-Hochtonkalotte liefert SB Acoustics zu

Aber vorweg noch ein bisschen mehr zur Technik. Das 26-Zentimeter-Tieftonchassis der Xamboo stammt aus der exzellent beleumundeten und teuren SEAS Excel Serie und ist mit einer sehr leichten und verwindungssteifen Aluminium-/Magnesiummembran ausgestattet. Der Mitteltöner kommt aus der Prestige Serie von SEAS. Das Trio komplettiert eine erstklassige Gewebekalotte für den Hochtonbereich von SB Acoustics. Alle Chassis spielen aufgrund ihrer hohen inneren Dämpfung hervorragend zusammen. Die Dreiweg-Konstruktion arbeitet nach dem Bassreflex-Prinzip und soll eine untere Grenzfrequenz von 27 Hertz bei -3 Dezibel aufweisen. Steile Filter in der Frequenzweiche schließt Michael Weidlich kategorisch aus. Die Frequenzübergange der Chassis werden derart individuell korrigiert, dass sich ein sehr präzises Zusammenspiel der Systeme einstellt. Selbstverständlich tummeln sich bei diesem Anspruch auf der Frequenzweiche nur sehr gute Zutaten von bekannten Herstellern wie Mundorf. Den Kontakt nach außen stellen schlichte, aber keinesfalls den Klang behindernde Terminals in Single-Wiring Ausführung her. Der Paarpreis dieses Lautsprechers liegt bei knapp 5.000 Euro. Vor dem Hintergrund des darin steckenden Materialaufwands und Knowhows erscheint mir das äußerst fair. Laut Michael Weidlich wird er diesen Preis auch nur noch eine begrenzte Zeit halten können. Dieser gilt nur für die limitierte Erstauflage der Xamboo. Die Folgeserie wird noch aufwändiger, aber auch deutlich teurer sein. Die Xamboo ist übrigens nur im Direktvertrieb zu haben. Wie wirkt sich der technische Aufwand nun auf den Klang aus?

Der Mitteltöner stammt aus SEAs Prestige Serie
Der Mitteltöner stammt aus SEAs Prestige Serie

Anfangs saß ich auf meinem üblichen Hörplatz in unserem Dachatelier und freute mich zuerst einmal über die Klarheit der tonalen Wiedergabe, die ich ja schon von meiner Myro Rebell kenne. Dass sich das noch steigern lässt, konnte ich jetzt deutlich vernehmen. Die Auflösung im Mitten- und Hochtonbereich ist bei der Xamboo phänomenal gut. Das fällt zuerst bei der Wiedergabe von Stimmen auf, die trotz analytischer Durchzeichnung nicht ins Harte abkippen. Sänger bekommen genau das richtige Maß an Brustkorb und ich fühle mich durch den Gesang einer Sopranistin trotz exzellenter Sprachverständlichkeit nicht genervt. Das kann sonst  auch schon mal anstrengend werden. Ich denke, Sie werden verstehen, worauf ich hinaus will…

Hi-Hats kamen fein aufgelöst rüber und untermauert wurde das Ganze durch einen trockenen, eher schlanken Bass. Die Musik floss und ich war im Großen und Ganzen zufrieden. Okay, etwas mehr räumliche Tiefenstaffelung ginge vielleicht noch und dynamisch hatte ich auch schon mal mehr gehört. Da kamen mir die Worte von Michael Weidlich, der die ersten zwei Stunden mit mir gemeinsam gehört hatte, wieder in den Sinn. Er hatte nämlich schon ganz am Anfang gesagt, das wäre nicht schlecht, aber da ginge noch mehr. Er schlug mir vor, der Xamboo doch etwas mehr Raum zur Entfaltung zu gönnen und meinen Hörplatz mal probeweise zu verlegen.


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