tests/13-08-28_totaldac
 
Test.
Deutsch English|

Totaldac DAC d1-tube

28.08.2013 // Jürgen Saile

Die Widerstände werden ohne Gehäuse geliefert und sind auf 0,01 Prozent Toleranz lasergetrimmt
Die Widerstände werden ohne Gehäuse geliefert und sind auf 0,01 Prozent Toleranz lasergetrimmt

Für den ersten Eindruck habe ich den tube DAC direkt an die Endstufe angeschlossen, hier ergibt sich eine unheimlich transparente und musikalische Wiedergabe. Allen Bedenken zum Trotz, die Präzision der 0,01-prozentigen R2R-Widerstände könnte hierfür nicht ausreichen, wird die Musik mit extrem hoher Auflösung wiedergegeben. Irgendwelche Einschränkungen bei geringer Lautstärke konnte ich ebenfalls nicht feststellen. Anschließend hatte ich dann die Vorstufe dazwischen geschaltet und den Ausgangspegel beim DAC auf 0 dB gestellt. Mit der Vorstufe als „Nachbrenner“ bekommt die Wiedergabe etwas mehr Schub und Volumen, die Auflösung und Transparenz ist aber auf Grund der zusätzlichen Elektronik leicht verringert. Die Gesamtwiedergabe ist hierbei natürlich zusätzlich von der eingesetzten Vorstufe abhängig, so dass ich zur besseren Beurteilung des Gerätes beim direkten Anschluss geblieben bin.

b_250_0_16777215_10_images_content_tests_13-08-28_totaldac_celibidache.jpgAls erstes kommt  die H-Moll Messe von Johann Sebastian Bach mit Sergiu Celibidache auf den Teller. Wie ja bekannt ist, hat sich Celibidache ein Leben lang gewehrt, seine Musik zu veröffentlichen, weil er der Meinung war, dass diese nur im Konzertsaal selbst erlebt werden kann. Nach seinem Tod hat schließlich sein Sohn die vorhandenen Aufnahmen über EMI veröffentlicht. Über das Dirigat von Celibidache gab es seinerzeit sehr unterschiedliche Meinungen, manche fanden seine verlangsamten Tempi völlig unangebracht, andere hätten ihm dafür einen Orden verliehen. Jedenfalls sollte aber die H-Moll Messe für seine Art der Musikauffassung prädestiniert sein. Dieses großorchestrale Werk ist natürlich auch ein Heimspiel für den tube DAC. Durch seine außergewöhnliche Auflösung erscheinen das Orchester und der Chor nicht als undifferenzierter Brei, sondern sehr detailliert. Aber auch nicht so, dass alles in Einzelteile zerfällt, sondern die Gesamteinheit der Musik immer erhalten bleibt. Trotzdem bleibt der Chor so verständlich, dass man fast den Text mitschreiben könnte. Dies kommt auch der Intuition des Maestros, der stets auf eine deutliche Artikulation Wert gelegt hat, sehr entgegen. Auch bleibt die Ausgewogenheit der Chorstimmen untereinander gut erhalten, sehr oft wird bei anderen Interpretationen die Altstimme vom Sopran übertönt. Die Musik insgesamt strahlt eine unheimliche Kraft und Ruhe aus, die auch über den tube DAC entsprechend gewürdigt wird. Schade, dass der Maestro dies nicht mehr mitbekommt, vielleicht hätte er seine Meinung doch noch geändert.

b_250_0_16777215_10_images_content_tests_13-08-28_totaldac_sanz.jpgKontrastprogramm: Gaspar Sanz Laberintos ingeniosos, mit dem Gitarristen Diaz-Latorre und dem Altmeister Pedro Estevan an der Percussion. Gaspar Sanz gilt als Vater der spanischen Gitarrenmusik. Wie im 16. Jahrhundert üblich spielt Diaz-Latorre auf einer fünfchörigen Barockgitarre. Zudem besaßen die damaligen Gitarren ein wesentlich kleineres Korpusmaß, so dass sich hiermit ein sehr feines und klares Klangbild ergibt. Dies kommt über den totaldac mit unheimlicher Präzision rüber. Es ist sofort zu erkennen, dass es sich hier um keine modernere Gitarre handelt. Die ganzen Feinheiten der Anschlagsdynamik, die Vielfalt der Klangfarben des Instrumentes waren so noch nie zu hören. Man kann förmlich die einzelnen Saiten zählen! Gut zu hören ist auch der kreative Einsatz an Percussionsinstrumenten von Estevan. Diese stammen aus aller Herren Länder, aber wohl nicht aus dem Spanien der damaligen Zeit. Diese Tatsache ist mir bisher noch nie aufgefallen.

b_250_0_16777215_10_images_content_tests_13-08-28_totaldac_bossanova.jpgInteressant für eine Beurteilung sind für mich immer Gesangsstimmen. Deshalb darf jetzt Carlos Lyra zusammen mit Baden Powell auf der CD Bossa Nova Guitar einmal zeigen, was er drauf hat. Es ist absolut faszinierend, wie hier die Stimme von Lyra wiedergegeben wird. Wenn man die Augen schließt, könnte man meinen, da vorne sitzt er. Stimmen über eine HiFi Anlage reproduziert klingen oft – eben nach HiFi. Über Röhrengeräte gespielt haben sie manchmal eine Art Aura, die sehr angenehm sein kann, aber trotzdem falsch ist. Über Transistorgeräte klingen Stimmen manchmal so furztrocken und teilnahmslos, dass mir die Aura in jedem Fall lieber wäre. Mit Hilfe des tube DAC gelingt eine tonal ungewöhnlich natürliche Wiedergabe. Nebenbei werden bei dieser Aufnahme die akustischen Gitarren ebenso hervorragend wiedergegeben. Man kann beispielsweise sehr leicht hören, dass hier keine Stahlsaiten gespielt wurden. Interessanterweise handelt es sich hier um keine Aufnahme eines begnadeten Aufnahmeingenieurs, sondern eher um Standardware.


  • EternalArts DP MkII

    Der neue EternalArts DP MkII ist ein CD-Player und Digital-Audio-Wandler mit Röhrentechnik. Die Bezeichnung ist etwas irreführend, denn das MkII bedeutet in diesem Falle nicht, dass es sich um eine überarbeitete Version handelt. Vielmehr ist er technisch und klanglich seinem deutlich teureren Bruder sehr ähnlich. EternalArts geht mit dem DP MkII erstmals einen anderen Weg: Der neue CD-Spieler mit extern zugänglichem integriertem Digital-Analog-Wandler wird ausschließlich direkt ab Werk verkauft. Nur so lässt sich laut Dr.…
    18.11.2019
  • SPL Director Mk2

    Aus der Redaktion erfuhr ich, dass mein Kollege Jürgen Saile vom SPL Phonitor XE Kopfhörer-Verstärker mit dem neuen DAC 768 Wandler-Modul ganz begeistert sei, wie Sie inzwischen ja auch lesen konnten. Nun steht bei mir das Vorverstärker-Pendant, der SPL Director Mk2, der in einigen Aspekten gleichartig ist. Die SPL-Entwickler und Produktdesigner – federführend ist bei der Professional Fidelity-Linie Bastian Neu – verstehen es, ihre Voltair-Technologie in relativ kleinen Gehäusen unterzubringen. Dennoch findet man nicht nur…
    29.10.2019
  • Moon 780D V2 Streaming DAC

    Das digitale Flaggschiff der kanadischen Nobelmarke Moon macht optisch eine Menge her. Der DA-Wandler mit integriertem Streaming-Modul verspricht tollen Klang und verbindet Eleganz mit Bedienungskomfort. Er ist jedoch kein billiges Vergnügen. Seit wenigen Monaten kümmert sich Dynaudio um den Vertrieb der Marke Moon des kanadischen Herstellers Simaudio. Dynaudio ist mit seinem flächendeckenden Händlernetz in Deutschland und Österreich ein bestens aufgestellter Partner. Der eigene Anspruch der Kanadier und ihr Versprechen auf der hauseigenen Website liest sich…
    16.09.2019
  • Playback Designs Merlot DAC und Syrah Server

    Wie wäre es mit einer Server-Wandler-Kombination, die praktisch alle Formate und Abtastraten problemlos abspielen kann, ihren ganz eigenen klanglichen Charakter hat und obendrein noch einfach zu bedienen ist? Interessiert? Dann erkunden Sie doch gemeinsam mit mir den DAC Merlot mit dem dazu passenden Server Syrah von Playback Designs. Der Merlot ist das Herzstück der Sonoma Serie von Playback Designs, der die anderen Geräte aus dieser Linie, den Syrah Musik-Server, den Analog-Digital-Wandler-Pinot sowie die OpBox zum…
    15.10.2018
  • artistic fidelity arfi-dac2xt

    Dieser D/A-Wandler der gehobenen Preisklasse kommt ohne verchromte Frontplatte aus, trägt weder den Namen eines Komponisten noch den einer Gottheit, sondern heißt schlicht: arfi-dac2xt. Er besitzt keinen der vertrauten AES/EBU-, S/PDIF- und USB-Eingänge, akzeptiert PCM nur bis 192 Kilohertz und kein DSD. Wirklich spannend! Das ist übrigens nicht im mindesten ironisch gemeint: Denn der dac2 aus artistic fidelitys XT-Serie kann mit einer Reihe hochinteressanter, weil eigenständiger Lösungen aufwarten. Sein Entwickler Ralf Koschnicke nimmt keine Rücksicht…
    21.08.2018
  • B.audio B.dpr

    Als sich das Team des noch jungen Unternehmens B.audio zum Besuch in der Redaktion bei Hifistatement ankündigte, waren Dirk Sommer und ich in freudiger Erwartung. Denn mit im Gepäck hatten Sie ihr Erstlingswerk, einen klassischen Digital-Analog-Wandler, der „klanglich das ‚Digital‘ aus Digital-HiFi entfernen soll“. Wir freuen uns immer, wenn Unternehmen uns ihre Geräte zum Test anbieten. Bei Newcomern sind wir hier immer offen, aber auch kritisch und mitunter etwas skeptisch, wenn besondere Versprechungen gemacht werden.…
    30.04.2018

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.