Besonders spannend fand ich Knut Cornils Ansatz nicht, wie viele andere Entwickler von Vorverstärkern auf die ECC83/-82-/-81-Röhrenfamilie oder deren russische Derivate zu setzen. So gibt er gibt bei der L2 Line-Vorstufe, die er mir zugeschickt hat, deren Vorgänger, der 6SN7 den Vorzug. In seinen Ohren klingt diese Doppeltriode in einer SRPP-Schaltung erwachsener. Darüber hinaus „kann“ sie, im Gegensatz zur ECC81 oder gar ECC83 Strom und wird daher auch gerne als Treiber beispielsweise für 300B Endröhren eingesetzt. Die 6SN7 ist in guter Qualität zu einem moderaten Preis erhältlich. Die von Valvet eingesetzten 6SN7 von TungSol sind für eine aktuell produzierte – und damit ROHS-, sprich gesetzeskonforme – Röhre klanglich sehr ansprechend und besitzen eine gute Kurz- und Langzeitkonstanz.
Weitere Gründe, die L2 etwas näher in Augenschein zu nehmen , sind für mich nicht nur der Preis von 2.600 Euro, sondern auch die Ausstattung der zur „Blocks“-Serie gehörenden Vorstufe: Mit sechs Line-Eingängen und drei Ausgängen, einer davon als Tape-Out konzipiert, bietet sie beste Voraussetzungen für die problemlose Integration in meine Kette. Für faule Socken, wie ich eine bin, liegt eine Lautstärkefernbedienung bei. Obwohl es sich bei der L2 um einen puristisch aufgebauten Vorverstärker handelt und das Gehäuse genügend Platz für ein eigenes Netzteil bieten würde, spendiert Knut Cornils der L2 ein separates, externes Netzteil um jegliche Brummeinstreuungen auszuschließen. Für ihn gehört das Störpotential potenter Trafos einfach nicht in ein Gerät, das zarte NF-Signale verarbeiten muss. Dass die Versorgungsgleichspannungen dem Vorverstärker erdpotentialfrei zugeführt werden, erspart zudem eine weitere, mögliche Brummquelle. Durch die Auslagerung des Netzteils kann dieses darüber hinaus ausreichend überdimensioniert werden, was dem Klang natürlich zugutekommt.
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