tests/13-07-12_cessaro
 

Cessaro Chopin

13.07.2013 // Jürgen Saile
Lautsprecher vom Hornspezialisten Cessaro wirken allein durch ihre schiere Größe spektakulär. Für die meisten Mietwohnungen sind diese aber wohl doch ein Häppchen zu groß, es sei denn man ist Chinese und lebt in Hongkong, wo man bezüglich des Verhältnisses Quadratmeterzahl zu Lautsprechergröße nicht so zimperlich ist.
teaser


Der Mittelteil des Horns ist schwarz, Hochglanz poliert. In dem hinteren Lautsprecher spiegeln sich die grünen Blätter aus dem Garten. Die Schreinerarbeit ist vorbildlich
Der Mittelteil des Horns ist schwarz, Hochglanz poliert. In dem hinteren Lautsprecher spiegeln sich die grünen Blätter aus dem Garten. Die Schreinerarbeit ist vorbildlich

Deshalb hat sich der Entwickler, Ralph Krebs, Gedanken gemacht, wie man ein Hornsystem auch für kleinere Wohnungen konzipieren könnte. Herausgekommen ist das Einsteigermodell Chopin, nur etwa hüfthoch. Na ja, abhängig von den Hüften. Jedenfalls muss der Lautsprecher mit einer Höhe von 132 Zentimeter auskommen. Es handelt sich um ein Zweiwegesystem, bestehend aus einem sphärischen Kugelwellenhorn für den Ein-Zoll-Kompressionstreiber und einer backloaded Hornkonstruktion für den Bass.

Als Basstreiber kommt ein 20-Zentimeter Chassis des französischen Herstellers Supravox mit Alnicomagnet zum Einsatz. Der Magnet hat eine Feldstärke von 2.1 Tesla, das ist schon eine Ansage! Das Chassis wird speziell nach den Vorgaben von Cessaro gebaut. Supravox ist einer der wenigen Hersteller, der in Europa Chassis mit hohem Wirkungsgrad baut. Sehr berühmt war seinerzeit der 215 RTF 64, der in den 60er Jahren neben dem französischen Rundfunk auch von anderen europäischen Rundfunkanstalten benutzt wurde. Die Rundfunkchassis der damaligen Zeit zeichneten sich durch aberwitzige Dynamik, Feinzeichnung und Homogenität aus. Supravox fertigt die Chassis noch nach alten Herstellungsmethoden. Was die alten Schätzchen damals schon drauf hatten, kann man sonst kaum noch irgendwo hören.

Hart aufgehängte Papiermembran in der NAWI Form. Dies hat nichts mit der amerikanischen Marine zum tun, sondern diese Form wurde seinerzeit von Telefunken entwickelt. Der Treiber ist als Breitbandchassis konzipiert, deshalb auch der Phaseplug in der Mitte.
Hart aufgehängte Papiermembran in der NAWI Form. Dies hat nichts mit der amerikanischen Marine zum tun, sondern diese Form wurde seinerzeit von Telefunken entwickelt. Der Treiber ist als Breitbandchassis konzipiert, deshalb auch der Phaseplug in der Mitte.

 

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