Im Jahre 1926 legten Bauherren bedauerlicherweise nicht viel Wert auf eine wirkungsvolle Geräuschdämmung. Ein Umstand der mir bitterlich bewusst wurde, als zur vorgerückter Stunde Telefongeläut eine Hörsession unsanft beendete. Bis dahin rotierte Genesis Seconds out auf dem Plattenteller und ich lauschte versonnen den Klängen. Nach Abschluss des Gespräches wusste ich, dass die Anschaffung eines Kopfhörers nebst Verstärker ansteht und dass meine Begeisterung für das Frühwerk von Phil Collins und Co. definitiv nicht von meinen Nachbarn geteilt wird.
Diese Veränderung der Hörgewohnheiten hat sich zwischenzeitlich als Glücksfall erwiesen, denn das intime Hören mit den kleinen Schallwandlern an den Ohren kann überaus freudvoll sein. Genau diese „musikalischen“ Sinnesfreuden verspricht ein Kopfhörer-Amp, auf dessen Stirnseite der Name Transrotor eingraviert ist: Optisch ist das Gerät mit der unmissverständlichen Produktbezeichnung „Kopfhörerverstärker“ sofort als Mitglied der Transrotor-Familie zu erkennen: Zwei Inbusschrauben verbinden die edel verchromte zwölf Millimeter starke Alu-Frontplatte mit dem stabilen verrippten Gehäuse – alles ist bestens verarbeitet. Die 6,3-Millimeter Klinken-Ausgangsbuchse für den Kopfhörer befindet sich ebenso auf der Front wie eine für einen Kopfhörerverstärker ungewöhnlich große Anzahl von verchromten Drehreglern.
Neben dem obligatorischen Volumensteller, lassen sich hier noch die Balance, Treble und Bass justieren. Ein Drucktaster, der die Klangregelung bei Bedarf zuschaltet und gleichzeitig eine grüne LED leuchten lässt, sowie eine mittig installierte blaue LED, die den Betriebszustand signalisiert, komplettieren das Ensemble der Bedienungselemente. Die Rückseite teilen sich der Anschluss für die Stromversorgung und drei Paar Cinch-Buchsen mit den Bezeichnungen „in“, „fixed out“, „variable out“, wobei der letztgenannte Ausgang bei einen Kopfhörerverstärkern aus dem Rahmen fällt. Damit verdient er sich ebenso wie die Klangregelung eine nähere, spätere Betrachtung. Am mit „fixed out“ bezeichneten Ausgang wird das eingebrachte Signal auch im ausgeschalteten Zustand eins zu eins durchgeschleift. Bei den kompakten Gehäusemaßen sollte sich in jedem noch so vollen Audiomöbel ein adäquater Stellplatz für den Kopfhörerverstärker finden lassen.
Das Netzteil ist in ein solides dunkelgraues Kunststoffgehäuse ausgelagert, an dessen Oberseite der Netzschalter thront. Die Zuleitung zum Amp ist wie die Verbindung zur Steckdose fest montiert. Die Kabellängen sind so dimensioniert, dass die Spannungsversorgung fern von Komponenten positioniert werden kann, die empfindlich auf Einstreuungen reagieren. Inwieweit die Erreichbarkeit des Netzschalters – nur hier kann das Gerät ein- beziehungsweise ausgeschaltet werden – die Platzierung beeinflusst, wird jeder Nutzer mit sich und seinem Energieversorger ausmachen. Klanglich bietet die permanente Betriebsbereitschaft Vorteile.
Ein Blick ins Innere erfüllt die Erwartungen, die das Äußere geweckt hat. Der Aufbau mit überaus kurzen Signalwegen, die hochwertigen Bauteile und das durchdachte, aus der professionellen Studiotechnik abgeleitete Layout bieten theoretisch beste Voraussetzungen für großen Musikgenuss.
Mittels ICs werden direkt hinter dem Eingang die Lautstärke und auch die Balance eingestellt. Die Drehsteller auf der Frontseite steuern mittels einer Spannung die integrierten Schaltkreise. Feinfühlig lässt sich damit die Lautstärke kalibrieren, bis hin zu monströsen Pegeln. Statt ICs übernehmen ganz klassisch Transistoren die Aufgabe, ausreichend Leistung für den Ausgang zur Verfügung zu stellen. Die angegebenen technischen Daten lassen vermuten, dass selbst Kopfhörer, die aufgrund Ihrer Anschlusswerte schwer zu betreiben sind, am Transrotor problemlos zur Hochform auflaufen werden.
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