Die homogene Wiedergabe über das Reference führt bei technisch komplizierten und interpretatorisch anspruchsvollen Aufnahmen dazu, dass man sich viel besser auf die Musik konzentrieren kann. Zum Beispiel beim Masabumi Kikuchi Trio mit dem Album Sunrise, erschienen bei ECM. Die Improvisationen sind wahrlich keine leichte Kost, Kikuchi spielt hier, wie er Musik hört und sie gerne spielen würde. So sagt er jedenfalls. Das Album ist ein Aufbruch zu eigener freier Improvisation und weg von der Interpretation der Werke Anderer. Im Alter von 70 Jahren! Trotz der teilweise sehr an Free Jazz erinnernden Passagen wirkt die Musik nun entspannt und lässig. Das filigrane Schlagzeugspiel von Paul Motian fügt sich völlig harmonisch in den Kontext der anderen beiden Musiker ein. In dieser Konstellation konnte ich die gesamte Scheibe genießen, ohne dass ich nach einer gewissen Zeit zum Notschalter greifen musste.
Was auch sofort auffällt, ist die unheimlich plastische Darstellung der Instrumente. Der Kontrabass kommt schnell und druckvoll mit sehr vielen Nuancen und Klangfarben. Nun ist die Wiedergabe nicht einfach warm weich, jeden Fehler verzeihend. Deutlich kann man dies bei Jean-Philippe Rameau, Six Concerts en sextour hören. Die CD ist im Hochtonbereich eher nervig hell, das hat auch nichts mit historischer Aufführungspraxis zu tun. Wenn ein Analogfan die CD-Wiedergabe von Violinen in negativer Form charakterisieren will, könnte er diese CD hernehmen. Zu meiner Überraschung bleibt dieser leicht metallische Charakter auch mit dem Reference RCA erhalten, es wird also nichts geschönt. Aber der Hochtonbereich bekommt wesentlich mehr Substanz, die Instrumente mehr Körper und Klangfarben. Aber auch hier wird der Fokus mehr auf den Inhalt gelenkt, auf die Interpretation und Artikulation der Künstler. Weniger auf die Fehler der Aufnahme.
Den „full monty“ gibt es dann mit einem Spektakel wie España, mit Ataulfo Argenta und dem London Symphony Orchestra. Gleich das erste Stück „Cappriccio Espagnol“ von Rimsky-Korsakov. Eine Show Nummer aus den Glanztagen der Decca, ich weiß, aber unheimlich gut aufgenommen. Argenta war hier auf dem Zenith seines Könnens angelangt. Wie der Spanier hier den Briten die spanische Rhythmik beigebracht hat, ist schon bemerkenswert. Die CD gibt es in einer hervorragenden Überspielung als XRCD24 von JVC. Über Inhalte der Musik möchte ich jetzt nicht sprechen, aber mit dem Reference RCA kommt die farbenprächtige, rhythmische Spielweise des LSO rüber, wie noch nie. Wie Urlaub in Spanien! Na ja fast.
Nach all den Ausführungen kommt dann schließlich die HiFi-Polizei mit der ersten Verwarnung: Die Musik macht die Anlage, nicht das Kabel! Da muss ich an Friedrich Nietzsche denken: „Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben“. Ich werde einen Teufel tun! Mit dem Reference RCA zwischen Vor- und Endstufe spielt meine Anlage auf einem bisher ungekannten Level. Oder, damit die Theoretiker zufrieden sind, macht endlich das, was sie eigentlich kann. Das Kabel gibt es offensichtlich schon seit fast 20 Jahren, was der Hersteller mit großem Erfolg bisher in Deutschland geheim gehalten hat! Das muss sich unbedingt ändern!
GEHÖRT MIT | |
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Laufwerk | Ayon CD-T |
DAC | Borbely Audio |
Vorstufe | Shindo Monbrison |
Endstufe | Shindo Cortese, Thomas Mayer 6HS5 PSE, 45 SET |
Lautsprecher | WVL A100i, Ancient Audio Studio Oslo |
HERSTELLERANGABEN Audio Consulting Reference RCA | |
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Leitermaterial | 99.99% Silber |
Dielektrikum | ungebleichte Baumwolle |
Steckverbinder | Eichmann Bullet Plugs, Korpus aus Cocoboloholz |
Preis | 2.350 CHF pro Stereometer |
HERSTELLER Audio Consulting | |
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Anschrift | 1291 Commugny Chemin de Vignes 14B Schweiz |
info@audio-consulting | |
Internet | www.audio-consulting.ch |
VERTRIEB RmA Audio | |
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Anschrift | Rainer Auernhammer Alfershausen 130 91177 Thalmässing |
Internet | www.rma-audio.de |
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