Der Blick ins Innere des schwarzen Gehäuses überrascht mich dann: Die beiden Transformatoren – logischerweise einer für jeden Kanal – sind mit Schaum im Gehäuse befestigt. Auf jegliche metallischen Elemente wurde verzichtet. Schrauben würden das elektromagnetische Verhalten der sensiblen Trafos beeinflussen können. Vor allem stellten sie eine starre mechanische Verbindung her, die vermieden werden soll, da die eingebauten Transformatoren gegenüber mechanischen Belastungen empfindlich sind. Audio Technica verwendet zwei hochwertige El-Core Transformatoren mit 70-prozentigem Permalloy-Kern.
Sollte ein passiver Übertrager doch der Königsweg sein, um ein niederpegeliges MC-Signal aufzubereiten? Weshalb baut man überhaupt aktive MC-Vorstufen? Einen „Pferdefuß‟ gibt es leider bei jedem Übertrager: Die elektrischen Eingangswerte des Step-Up-Transformers lassen sich generell nicht oder nur in geringem Umfang auf MCs mit unterschiedlichem Innenwiderstand anpassen. Aktive MC-Vorstufen hingegen erlauben die Veränderung der Empfindlichkeit und des Abschluss-Widerstandes zur Optimierung der Anpassung. Am Ausgang eines Step-Up-Trafos ist alles noch ganz einfach: Der Übertrager ist auf einen Abschlusswiderstand von 47 kOhm hin optimiert, wie ihn jeder Phono-MM-Eingang bietet. Somit ist ein Übertrager generell eine überlegenswerte Lösung für jeden, der einen Phono-MM-Eingang besitzt. Jedoch bestimmt eingangsseitig die Primärwicklung des verwendeten Trafos den Bereich, in dem der Innenwiderstand des Tonabnehmers liegen muss, wenn man keine klanglichen Einbußen hinnehmen möchte. Unser AT2000T ist für Systeme geeignet, deren Innenwiderstand zwischen 2 und 17 Ohm liegt. Seine Verstärkung wird mit 24 dB angegeben, und er Frequenzgang hat mit 10 Hz bis 50 kHz (+/-3dB) einen ausgezeichneten Verlauf.
Freuen wir uns über eine Störgeräusch-Armut, die bei aktiven Lösungen kaum zu finden ist und widmen wir uns dem klanglichen Charakter des Probanden. Gehört habe ich unterschiedliche Musikrichtungen zu jeder Tageszeit und nicht immer in der gewünschten entspannten Verfassung. Aber hier zeigt sich eben, was gutes HiFi bewirken kann: Gute Anlagen können Entspannung bringen. Und genau das tut der Audio Technica AT2000T. Bei aller Entspannung verführte er mich aber auch zum aufrechten Hinsetzen, um der einen oder anderen Musikstelle besonders konzentriert und fasziniert zu lauschen: Stimmen hatten Körper, waren aber nie fett. Platzierungen gerieten glaubhaft und besaßen ihre eigene Aura. Es fehlte nichts und es war mehr, da als ich erwartete. Im Bass erlebte ich Druck wie selten gehört – immer akzentuiert. Ganz besonders genussreich war Dieter Ilgs BASS, sds 0013-1, und zwar wieder einmal vom Anfang bis zum Ende. Tendenziell ist der AT2000T warm und das ist gut so – wie im Konzertsaal. Er glänzt mit Raum und Farbe, schillert offen und spritzig – ein Vergnügen!
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