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Audio Technica AT2000T

23.08.2012 // Wolfgang Kemper
Viel Freude hat mir in jüngster Vergangenheit die Beschäftigung mit MC-Phono-Vorverstärkern bereitet, auch weil sie sich meist durch eine bemerkenswerte Rauschfreiheit auszeichnen. Ein anderer Weg der MC-Verstärkung ist der Step-Up-Transformator, der aber bei so viel positiver aktiver MC-Phono-Verstärkung aus der Mode gekommen zu sein scheint. Just solch einen Übertrager erhielt ich von Audio Technica: den AT2000T.
teaser


So attraktiv sieht er aus, ein passives Instrument ohne jegliche Bedienungselemente
So attraktiv sieht er aus, ein passives Instrument ohne jegliche Bedienungselemente

Es ist verdammt lange her, dass ich mich mit Step-Up-Trafos beschäftigte. Sie kamen damals aus den renommierten Häusern Ortofon und Fidelity Research und waren unabdingbar, wenn ich ein niederpegeliges MC-System an meinen Audio Research SP-3 anschließen wollte, der eine, auch nach heutigen Maßstäben, ausgezeichnete MM-Röhren-Phonostufe besaß. Bei meinem Transistor-Vorvorverstärker von Pauler Acoustics in den 80ern waren die Trafos ebenfalls unverzichtbar. Damals war die Verwendung eines Step-Up-Trafos und einer MM-Phonostufe der übliche Weg, MC-Systeme zu betreiben.

Audio Technica  wurde 1962 in Tokio gegründet und gehört zu den wenigen beständigen Anbietern in der HiFi-Branche und vor allem im professionellen Bereich. Audio Technica Tonabnehmer und Mikrofone sind jedem Kenner der Szene ein Begriff. Somit ist Audio Technica einer der erfahrenen Spezialisten im Umgang mit sehr niederpegeligen Audio-Bausteinen. Der AT2000T baut auf dem Modell AT5000T zum 45-jährigen Jubiläum des Unternehmens in 2007 und dessen verbessertem Nachfolger AT3000T auf – zwei Vorfahren, die qualitativ bemerkenswert waren.

Ein Übertrager ist vom Prinzip her als passives Element nahezu frei von Störgeräuschen. Das ist ein klares Plus selbst gegenüber den besten aktiven MC-Vorverstärkern. Jedoch sind auch die Transformatoren nicht unempfindlich gegenüber Einstreuungen elektrischer Felder. Gut, die Entwickler von Audio Technica haben dem AT2000T eine aufwendige Abschirmung spendiert. Die beiden Transformatoren befinden sich in einem Ganzmetall-Gehäuse. Dennoch ist der Aufstellungsort sorgsam zu wählen, um Brumm-Einstreuungen zu verhindern. In meiner Kette habe ich durch Veränderung der Aufstellung im Radius eines 60 Zentimeter langen Cinch-Kabel zum angeschlossenen Primare MM-Vorverstärkers einen ungestörten Aufstellungsort gefunden, und zwar oberhalb des Phono-MM-Verstärkers.

Die Rückseite zeigt die RCA Eingang- und Ausgang-Buchsen und mittig die Erdungs-Schraube
Die Rückseite zeigt die RCA Eingang- und Ausgang-Buchsen und mittig die Erdungs-Schraube

Optisch stellt sich der AT2000T klein, aber ede darl. Er steht mit seinem schwarzen Ganzmetall-Gehäuse auf vier ausladenden goldfarben eingefassten Absorbern aus Kunststoff-Noppen. Die sorgen für Rutschfestigkeit und wirken solide. Die vorne, links und rechts abgerundeten U-förmigen Gehäuseteile tragen das ebenfalls goldfarbene Firmenlogo und die Modell-Bezeichnung. Für meinen Geschmack wirkt der nur AT2000T mit seiner Größe von 89 mal 140 mal 125 Millimetern sehr ansprechend, weshalb ich ihn ungern unsichtbar platzieren würde.

Dies wäre allerdings durchaus möglich, da er, einmal angeschlossen, niemals bedient werden muss. Auf seiner Rückseite befinden sich je zwei vom Gehäuse isolierte, vergoldete Cinch-Ein- und Ausgangsbuchsen sowie mittig eine Erdungs-Schraube mit Öffnung im Gewinde. Der Anschluss gestaltet sich also ausgesprochen simpel: Es gibt keinerlei Einstellungs-Option. Die Erdung sollte vom Tonarm an die Erdungsschraube des AT2000T und von dort an den Verstärker oder den separaten Phono-MM Vorverstärker geführt werden. Das ist es dann schon.


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