Die größtmögliche Unterdrückung von Vibration hält WBT für so wichtig, da selbst augenscheinlich ebene Kontaktflächen bei entsprechender Vergrößerung eher Kraterlandschaften ähneln und sich selbst bei mit dem Auge nicht mehr wahrnehmbaren Relativbewegungen zwischen Buchse und Stecker die Kontaktflächen permanent verändern, was die Signalqualität nicht unerheblich beeinflusst. Aus diesem Grund hat Wolfgang B. Thörner auch einen sogenannten Körperschalldämpfer entwickelt, auf dem die neuen Polklemmen idealerweise montiert werden. Auch wenn mir die Verwendung des Dämpfers ausgesprochen sinnvoll erscheint, habe ich für einen ersten Test der Polklemmen auf seinen Einsatz verzichtet, da für einen Einbau in die LumenWhite Holzarbeiten in größerem Umfang nötig gewesen wären.
Da selbst der Austausch der Polklemmen gegen die serienmäßigen WBT-0702.12 mit Direkt-Platinierung eine längere Zeit in Anspruch nehmen würde, sich ein mehrmaliger A/B-Vergleich in diesem Fall ausschließt und das akustische Erinnerungsvermögen zeitlich beschränkt ist, bat ich Helmut Baumgartner, beim Test mit dabei zu sein. Dass der Kollege dann den Umbau quasi im Alleingang übernahm, war nicht geplant, aber ausgesprochen angenehm. Dabei gelang es ihm, zumindest eine der beiden Platten des Körperschalldämpfers zum Einsatz zu bringen. Erst nachdem wir vor dem Umbau einige beliebte Test-Stücke gehört hatten, fiel uns auf und mir wieder ein, dass auch die serienmäßigen WBT-Polklemmen der LumenWhite schon ein wenig Tunig erfahren hatten: In den Öffnungen für die Bananas steckten Stifte aus genau dem Material, das Audio Exklusiv in seinen Silentplug Bananas verwendet: Andreas Schönberg hatte die vier Stäbchen vor einiger Zeit mitgebracht, um zu demonstrieren, woran er gerade arbeitete. Aber schon im damaligen Zustand brachte die mechanische Beruhigung der Klemmen mit dem magischen weißen Material so viel, dass ich ihn überredete, es an Ort und Stelle zu lassen, bis die Silentplugs für Lautsprecher fertig sind.
Die gerade montierten nextgen-Polklemmen hatten es also nicht gerade einfach, traten sie doch gegen die bisherigen Topmodelle aus eigenem Hause an, die dazu auch noch mit Audio Exklusiv-Resonanzkillern modifiziert worden waren. Und dennoch war das Ergebnis so eindeutig, dass es nun wirklich nicht der Unterstützung durch einen erfahrenen Ohrenzeugen bedurft hätte: Bei Patrice Herals Improvisation auf Michel Godards Le Concert Des Parfums, Carpe Diem CD-16277, ließen die WBT-0703 und das ein oder andere Bauteil des WBT-Körperschalldämpfers der Raum noch ein wenig größer und die Instrumente ein Stückchen plastischer wirken. Trotz der langen Umbauphase von weit mehr als einer Stunde waren wir uns gewiss, dass die Wiedergabe nun noch eine Spur farbkräftiger und auch merklich schneller gelang. Dabei schlug sie aber nie ins Aggressive um: Obwohl nun mehr Energie im Spiel zu sein schien, hörten wir entspannter und stressfreier. Der Zugewinn an Energie war besonders im Oberbass erfreulich, da sich die Lumen hier eher ein wenig zurückhaltend gibt. Die nextgen-WBTs verhalfen ihr in diesem Frequenzspektrum zu mehr Volumen bei noch besserer Definition. Einfach umwerfend!
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