Haydns Menuett aus dem Divertimento in D, gespielt von Jörg Baumann Violoncello und Klaus Stoll Kontrabass auf Teldec lies mich aufhorchen: Dieses Volumen in den Tiefen, gleichzeitig ungemein detailreich – so war ich das muntere Stückchen nicht gewohnt. Freundlicherweise hat mir Jörg Klein vom Vertrieb Hörgenuss für Audiophile ein Paar drei Meter lange Lautsprecherkabel vom Typ Absolue Création In-Tim mitgeschickt, da meine üblicherweise mit den Triangle-Lautsprechern verwendeten QED-Verbindungen bei gleicher Länge ziemlich steif sind. Ich wollte aber beim Auffinden eines geeigneten Standortes für die Violin nicht eingeschränkt sein.Die In-Tims sind schön beweglich. Die geeignete Position fand ich dann mit etwa einem Meter seitlichem Wandabstand und noch etwas mehr Raum nach hinten.
Es folgte Franz Liszts h-moll Sonate in einer Einspielung auf Decca mit Alfred Brendel vom Rechner: Sagenhaft die Wucht und Dynamik des Flügels. Er stand plastisch im Raum hinter den Lautsprechern, donnerte und blieb dennoch feingezeichnet mit zarten Farben. So ein Grundton-Volumen bei einer derartigen Auflösung war ich nicht gewohnt. Es war faszinierend, aber war das tonal richtig so?
Also griff ich zu Esther Ofarims Kinderspiele, einer meiner Immer-Wieder-Referenz-Aufnahmen. Und siehe da, Stimme und Gitarre schienen ehrlich körperhaft, standen etwas dichter beieinander als oftmals sonst und waren einfach schön anzuhören. Aber Esthers Stimme hatte für mein Gefühl etwas zu viel Grundton, wirklich nur eine Spur zu viel. Ich gebe aber gerne zu, dass Esther Ofarim bislang nicht in meinem Hörraum aufgetreten ist, doch der Klang ihrer Stimme passte nicht zu meiner Vorstellung.
Also schloss ich probehalber mein QED-Kabel an, das gerade bis an die Violin reichte. Und siehe da, der Effekt war weg. Allerdings auch ein wenig der beeindruckenden räumlichen Tiefe und Auflösung im unteren Grundtonbereich bei Alfred Brendels Interpretation der h-moll Sonate von Franz Liszt, die mir das Absolue Création so beeindruckend präsentiert hatte.
Trotzdem entschied ich mich, mit meinem QED weiter zu hören und wählte dazu Tschaikowskys Pathétique in einer Live-Aufnahme mit den Münchener Philharmonikern unter Sergiu Celibidache auf EMI aus dem Jahr 1992. Das war wunderbar rund, warm, trotzdem sehr gut aufgelöst, fein gezeichnet. Das Bändchen zeigte, was es kann. Diese ergreifende, gefühlvolle Musik erklang, wie ich es mir schöner kaum vorstellen kann.
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