SPL Electronics fertigt vor allem hochwertige Studio-Geräte für Aufnahmen und deren Mastering. Einige von ihnen sind mit identischen Funktionen auch als Software erhältlich und bieten im Zusammenspiel mit der aktuellen Player-Software Audirvana Plus beachtenswerte Möglichkeiten zur Klangverbesserung.
Wenige Wochen nachdem ich auf dem Analog-Forum in Krefeld mit dem SPL-Entwickler Bastian Neu und dem Marketing-Chef Sascha Flocken über die Möglicheit gesprochen hatte, für Hifi-Anwendungen sinnvolle Equalizer-Plugins in Hifistatement zu beschreiben, veröffentlichte Audirvana die Vorgehensweise zur Integration von Equalizern in die neueste Player-Software. Damit war für mich klar, ich sollte mich zeitnah mit dem Thema beschäftigen. Anlässe hatte ich genug. Denn nicht nur ich, sondern auch andere Audirvana-Nutzer in meinem Umfeld bemerken immer mal wieder, dass eine hochwertige Klangregelung hilfreich wäre. Dies betrifft in erster Linie Liebhaber unterschiedlicher Musik-Genres. Bei im weitesten Sinne klassischer Musik besteht häufig der Wunsch nach einem warmen Klangbild mit ausgeprägtem Grundton. Für Rockmusik kann dies dann durchaus kontraproduktiv sein und gefühlt etwas in Richtung Trägheit gehen, weil die gewollte Aggressivität gebremst wird. So wäre es nicht verkehrt, ja begrüßenswert, unterschiedliche Klang-Einstellungen abrufbar zu haben.
Nun mag man zurecht einwenden, es gäbe ja Player-Software auf hohem Niveau, die schon ihrerseits solche auf verschiedene Genres bezogene Klangkorrekturen beinhalten. Auch können dort häufig unter einer vom Benutzer definierten Einstellung individuelle Regelungen vorgenommen werden. Das ist vielleicht im Einzelfall ausreichend, jedoch weit entfernt von den Möglichkeiten, die hochwertige Equalizer-Plugins bieten können. Zudem gilt Audirvana als einer der audiophilsten Player und erfreut sich deshalb großer Beliebtheit. In das aktuelle Audirvana lassen sich sowohl in der Apple-Version als auch in der Windows-Variante alle Plugins im VST3-Format einbinden. Nach meiner Einschätzung dürfte der SPL-Equalizer Passeq für die oben genannten Ansprüche eine ausgezeichnete Komponente sein, da seine Regelmöglichkeiten auf gezielte tonale Veränderungen ausgerichtet sind. SPL Electronics hat seine Plugins für die Profi-Szene entwickelt in exakter Anlehnung an die jeweilige Geräte-Hardware, die ihrerseits eine Menge Geld kostet. Vermarktet werden diese Plugins über die Internet-Anbieter Plugin Alliance oder Universal Audio. Wie das ursprünglichen Gerät bringt auch die Einbindung der Plugins in die Audirvana Software einen, wenn auch minimalen, Eigenklang mit sich. Ob dieser dem Originalgerät entspricht, kann ich nicht sagen, da ich es nicht zum Vergleich zur Verfügung habe. Der Eigenklang der Plugins dürfte jedoch weitaus weniger ausgeprägt sein als der der Hardware. Man bedenke nur, dass bei der Hardware auch die Signal-Kabel und die Stromleitung klanglich eine Rolle spielen. Riesig ist der Unterschied beim Preis von Software und Hardware. Nehmen wir als Beispiel den Passeq, der als Gerät ohne Anschlusskabel, die seiner würdig wären, mit 4500 Euro das Portemonnaie belastet, das Plugin jedoch nur mit vergleichsweise bescheidenen 200 Dollar zuzüglich Mehrwertsteuer bei Plugin Alliance ausgepreist ist. Sascha Flocken sagte mir in Krefeld, dass die Preise stark variieren, auch bei einem einzigen Anbieter, so dass es lohnen mag, auf ein Sonderangebot zu warten. In Relation zum Kaufpreis für Audirvana kostet das Passeq-Plugin regulär knapp dreimal soviel. Gemessen an den klanglichen Möglichkeiten, soviel schon jetzt, ist die Investition nicht hoch. Eher ist der Autor der Meinung, dass Audirvana Plus für die 75 Euro enorm viel bietet und sehr günstig ist. Es ist wie immer: Will man noch etwas mehr, wird’s, wie hier mit dem Plugin, relativ teuer. Schön ist in diesem Zusammenhang, dass Plugin Alliance die Software für vierzehn Tage kostenlos zum Ausprobieren zur Verfügung stellt. Das ist viel Zeit. Jedoch ist das Einarbeiten in den PassEQ auch kein Kinderspiel. Es ist halt ein Gerät, das für Profis entwickelt wurde, die wissen, was zu tun ist. Bevor man die Software zu bedienen versucht, ist das Studium der Bedienungsanleitungen vom Passeq oder auch vom Vitalizer MK2T schon sehr empfehlenswert. Die SPL-Equalizer sind in hohem Maße zielführend, bedürfen aber der Beschäftigung mit ihren Funktionen und ein gewisses Grundverständnis, das man sich jedoch erarbeiten kann. Für diese Mühe wird man reichlich mit klanglichem Vorteil belohnt. Ein Nachteil der Plugins ist natürlich, dass sie einzig bei Computer-Hifi anwendbar sind. Ein eventuell vorhandener CD-Spieler oder gar die Vinyl-Abteilung profitieren nicht davon. Dafür wäre dann die Hardware-Alternative geeignet, eingeschleift zwischen Vor- und Endstufe oder über Tape-Monitor, falls vorhanden. Ich habe mich schon in verschiedenen Berichten dahingehend geäußert, dass ich die Musik vom CD-Player der gerippten Version vom Rechner in den allermeisten Fällen vorziehe. Mit der Passeq-Plugin-Erfahrung scheint sich zumindest bei Klassik das Blatt jetzt zu wenden.
Ich habe den Passeq als Beispiel für einen Equalizer gewählt. Es lassen sich selbstverständlich auch andere Equalizer einbinden, auch von anderen Herstellern als SPL. Ganz anders anders als der Passeq funktioniert der Vitalizer MK2T von SPL. Er dient der Sound-Aufbereitung auf eine ganz interessante Art. So lässt sich zum Beispiel die Basisbreite einer Stereo-Aufnahme verändern. Der Bass kann weicher oder knackiger justiert werden. Auch sind Frequenzgang-Beeinflussungen vorgesehen. Der Vitalizer MK2T ist nach meiner Einschätzung eine hervorragende Komponente, um Oldies oder seitens der Aufnahme weniger gelungene Musik aufzupeppen. Auf dem eigentlich von Joe Henry klanglich recht gut produzierten Album der Carolina Chocolate Drops Genuine Negro Jig kleben beim Song „Cornbread And Butterbeans“ die Instrumente auf der linken Seite etwas am Lautsprecher. Mit leicht über die Hälfte aufgedrehtem Stereo-Expander löst sich die Instrumentierung von der Box und erweitert die Bühne etwas mehr nach außen. Das gefällt mir. Zu bedenken ist, dass bei solchen Veränderungen der Musik und nicht nur durch Pegel-Anhebungen, Übersteuerungen passieren können. Dann muss der Pegel mit dem Output-Regler entsprechend zurückgenommen werden. Dieses Feature besitzt das Hardware-Vorbild nicht, weil das leibhaftige Gerät keine Pegel-Probleme generiert. Dies sollte man bei allen Plugins in Audirvana berücksichtigen, es ist letztlich klanglich aber unerheblich.
Die Integration eines oder mehrerer Plugins in Audirvana ist ziemlich einfach. Man lade die Equalizer-Software zum Beispiel bei Plugin Alliance herunter, entpacke die Zipp-Datei und installiere sie in Audirvana folgendermaßen: Klicken Sie auf das Lautsprecher-Symbol unten in der Player-Software. Klicken Sie dann auf das Symbol > neben dem gewünschten Wiedergabe-Weg. In meinem Falle ist das der Mutec-Reclocker mit dem folgenden PS Audio DirectStream-DAC. Jetzt können Sie die Plugins ganz einfach unter Audio-Signal-Processing aufrufen. Wenn Sie, wie in meinem Falle den Passeq und den Vitalizer benutzen, platziert Audirvana beide unter einem Auswahl-Button. Sie müssen dann entscheiden, welchen der Software-Equalizer Sie nutzen möchten. Einen anderen können Sie auf Speicherplatz zwei aufrufen, weitere auf drei und vier. Mit einem übergeordneten Schiebe-Button erlaubt Audirvana das komplette Ein- oder Ausschalten des gesamten Audio-Signal-Processings, also aller eingebundenen Equalizer. So kann man direkt vergleichen, wenn man dies möchte. Alles funktioniert sowohl mit DSD wie auch mit PCM-Files. Wenn Sie die Einstellungen im laufenden Spielbetrieb handhaben möchten, aktivieren Sie den Realtime-Schalter. Dann werden alle aktiven Equalizer, sobald die Musik spielt, sichtbar. Auf diese Weise werden die vorgenommenen Veränderungen sofort hörbar, was zum Einstellen nach Gehör enorm hilfreich ist. Realtime funktioniert nicht bei DSD-Files, die auch als solche ausgegeben werden sollen und nicht von Audirvana in PCM konvertiert wurden. Denn im DSD-Format können ja grundsätzlich keine Pegelveränderungen vorgenommen werden. Hier muss die Regelung stattfinden, bevor die Musik geladen wird. In der Praxis ist das unbedeutend, da man für das Erarbeiten der richtigen Einstellung ja auf PCM-Konvertierung schalten kann. Hat man dann die individuelle Lösung gefunden und abgespeichert, geht man einfach wieder auf DSD zurück.
Beim Passeq kann ich so gut wie keinen Eigenklang des Plugins feststellen. In Audirvana gibt es vier Plätze für Equalizer. Der Passeq selber bietet ebenfalls vier Speicherplätze. Verwendet man also ausschließlich den Passeq, lassen sich bis zu sechzehn verschiedene Einstellungen speichern. Die vier Speicherplätze in Audirvana lassen sich gleichzeitig miteinander kombinieren und aktivieren. So können Sie nach Gehör, oder besser nach einer vorausgegangenen Messung, eine Raummode glätten und diese Einstellung zum Beispiel auf Speicherplatz eins in Audirvana legen. Sollten weitere Raummoden zu eliminieren sein, legen Sie weitere Filter auf Speicherplatz zwei bis vier. Für weitere Speicherung von Einstellungen, wie Genre-bezogene Klangreglung, sind die Speicherplätze am Passeq selbst bevorzugt geeignet, weil Sie ja jeweils nur den einen für die gerade gehörte Musikrichtung wie Klassik, Rock oder anderes benötigen. Auf den Speicherplätzen in Audirvana, die Sie für eine Raumkorrektur nicht benötigen, hätten Sie Platz für den Vitalizer mit seinem speziellen Soundtuning, der seinerseits auch vier eigene Programmierplätze zur Verfügung stellt. Insgesamt sind die Möglichkeiten vor allem wegen des ausgeklügelten Übereinanderlegens in Audirvana sehr vielseitig. Zu berücksichtigen sind allerdings zwei Dinge: Die wählbaren Frequenzen, falls man mehrere Passeq gleichzeitig einbindet, sind oftmals keine Verdopplungen. So wären zum Beispiels mit drei Plugins nicht 30, 60 und 120 Hertz wählbar, sondern 30, 60 und 140 Hertz. Sobald man das Plugin aus der Konfiguration nimmt, sind die Einstellungen leider weg. Man tut gut daran, sorgsam ermittelte Einstellungen sicherheitshalber zu notieren!
SPL empfiehlt in der Bedienungsanleitung, beim Ändern des Frequenzganges stets mit dem Absenken von Frequenzbereichen zu beginnen, bevor man anhebt und nennt dies das Yin und Yang-Prinzip. Es ist gut zu wissen, dass eine Absenkung an geeigneter Stelle meist nur die Hälfte der Korrektur-Amplitude benötigt wie eine entsprechende Anhebung an anderer geeigneter Stelle. An Beispielen werden in der Bedienungsanleitung die Auswirkungen auf die Tonalität beschrieben. Ich zitiere hier mal: „Einer Stimme mehr Wärme zu verleihen wird ihre Präsenz verringern. Bei der Arbeit mit dem EQ das Yin und Yang-Prinzip anzuwenden heißt, sich idealerweise immer mit sich ergänzenden Frequenzbereichen zu beschäftigen, beispielsweise um einen sowohl warmen als auch präsenten Klang zu erhalten. Härte im oberen Mittenbereich bis zu den unteren Höhen kann mit mehreren Maßnahmen bekämpft werden: Eine hart klingende Trompeten-Sektion kann mit einer Reduktion um 6-8 Kilohertz verbessert werden und/oder mit einer Anhebung bei etwa 250 hertz. Beide Maßnahmen ergeben einen wärmeren Klang, entscheidend für die Wahl der Maßnahme ist, was sich besser auf die übrigen Elemente der Mischung auswirkt.“ Wie gesagt, der Passeq ist für Profis gemacht. Vierzehn Tage Zeit zum Ausprobieren sind ein guter Zeitrahmen für erste, Früchte tragende Erfahrungen. Mein Tipp ist, die Bedienungsanleitung vorher zu studieren, damit man in seinem Vorgehen die Möglichkeiten dieses tollen Plugins richtig nutzt und versteht, was passiert. Die Komplexität des Passeq will ich hier nicht beschreiben. Die finden sich auf der Website und auch in vielen Testberichten aus der Profi-Szene.
Nach reichlichem Probieren, was mir vor allem im Realtime-Modus viel Spaß gemacht hat, ist in meiner Kette letztlich eine einzige Klangregelung – und zwar eine Absenkung bei 3,5 Kilohertz um 2,5 Dezibel – geblieben. Klassische Musik bekommt mit dieser leicht geänderten Tonalität an meinen Triangle Grand Concert-Lautsprechern einen deutlich fundierten Grundton. Vor allem Streichern mit ausgeprägter Präsenz gereicht dies zum Vorteil, weil sie überzeugend an Struktur gewinnen. Auch ein Piano zeigt jetzt seinen Holz-Korpus deutlich und gleichzeitig Wucht und in der Tiefe gestaffelte Detail-Auflösung. Orchestrales ist eindeutig näher am realen Konzertsaal. Dort klingt es zwar auch nie gleich; die genannte Absenkung gibt aber vor allem den Streichern eine intensivere Grundton-Wärme und sie erwies sich sogar bei anderen Genres als ideal. Das gilt für viele Jazz-Alben, aber auch für Rock-Balladen wie „Perfect Day“ von Lou Reeds Album Transformer. Mit dem Passeq sehe ich mich in der Lage, jederzeit wunschgemäß und sensibel Korrekturen vorzunehmen. Mein CD-Spieler hat es vor allem bei klassischer Musik nun schwer. Da würde wohl nur die kostspieligere Hardware-Lösung Abhilfe schaffen. Und hin und wieder würde ich auch, vor allem bei Oldies oder klanglich nicht ganz so gut produzierten Alben, den SPL Vitalizer einsetzen. Lassen Sie mich noch kurz etwas zum Preis sagen. Selbst wenn ich davon ausgehe, dass ein Plugin wie das SPL Passeq etwa dreimal so teuer ist wie die Audirvana-Software und ich darüber hinaus feststelle, dass ich pro Kanal möglicherweise nur zwei Regler betätige – die Software koppelt übrigens auf Wunsch die beiden Kanäle, so dass nur ein Regler betätigt werden muss –, ist die Investition sinnvoll. Denn außer der deutlich kostspieligeren, identischen Hardware, gibt es wohl keine Möglichkeit, derart gezielt und effektiv die eigene Anlage auch hinsichtlich der Raumakustik ganz nach persönlichem Geschmac zu optimieren. Investitionen in noch so teure Verstärker oder Lautsprecher sind da keine wirkliche Alternative.
Gehört mit
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Computer | Dell i7 mit Windows 10 Pro, Audirvana Plus für Windows 10 3.5. |
Reclocker | Mutec MC-3+ Smart Clock USB |
DA-Wandler | PS Audio Direct-Stream-DAC |
Vorverstärker | Audio-gd Master 9 |
Endstufe | für Bass: zwei Primare A-32, für Mittel-Hochton: Spectral DMA-100 |
Lautsprecher | Triangle Grand Concert |
Zubehör | Audioquest Diamond USB, In-akustik Black&White NF-1302, Audio gd NF Cinch und XLR, QED Genesis Silver Spiral LS mit Enacom LS, Real-Cable HD-TDC mit Enacom LS, Audioquest Niagara 5000, Hurricane HC. Source und NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, AHP Klangmodul Ivg, Furutech NFC Wandsteckdose, Raum-Absorber von mbakustik und Browne Akustik |
Möbel | Creaktiv Audio mit Absorberböden, Finite Elemente Pagode, Audio Exklusiv d.C.d. Basis |
Hersteller
Audirvana
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Web | audirvana.com |
Vertrieb
SPL Plugins
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Web | www.plugin-alliance.com |
Tauschgeschäfte bringen manchmal Überraschungen mit sich, vor allem dann, wenn man sich – so wie der Autor – vorher nicht über das Tauschobjekt informiert hat. Als ich mit Dirk Sommer vor einigen Wochen aus organisatorischen Gründen Themen tauschte, wusste ich nur, dass ich mir den Sforzato DSP-010EX einen Netzwerkplayer mit DAC eingehandelt hatte.
Sforzato klingt nicht gerade nach Japan, aber genau dort hat die High-Tech-Schmiede gleichen Namens ihren Firmensitz. In der Musik ist Sforzato eine Vortragsanweisung, die dafür steht, dass eine bestimmte Note „sehr betont“ oder „stark hervorgehoben von anderen Noten“ gespielt werden soll. Und genau hier ist der Anknüpfungspunkt zum Firmennamen: Man konzentriert sich bei Sforzato ausschließlich auf High-End-Audio-Netzwerkplayer und externe Clocks, die nicht nur überragende technische Daten aufweisen, sondern ein besonderes Musikerlebnis vermitteln sollen. Dafür greift Sforzato auf seine mehr als zehnjährige Erfahrung im Bereich Digital Audio, den Einsatz qualitativ hochwertigster Zutaten und ultra-konsequentes Design zurück.
Ich hätte also vorgewarnt sein müssen. Aber nachdem ich alles ausgepackt hatte, glaubte ich im ersten Moment an eine Verwechslung: Das, was vor mir stand, sah eher nach einer ordentlichen Vor-Endstufen-Kombination als nach einem Netzwerkplayer/DAC aus. Für was um alles in der Welt, braucht man gleich drei Gehäuse, um solches Gerät unterzubringen? Nun, das ist eben Ausfluss der gerade angesprochenen Konsequenz.
Das Erscheinungsbild des Sforzato ist schlicht, um nicht zu sagen minimalistisch. Im kleinsten der drei Gehäuse ist das eigentliche Hauptgerät, die Wandler- und Streamer-Sektion, untergebracht. Auf der Vorderseite findet sich ein grünes Display sowie links und rechts daneben eine Taste zur Konfiguration der Anzeige und zur Umkehrung der Phase – das ist schon alles. Auf der Rückseite stechen die großen Schraubanschlüsse für die externe Stromversorgung ins Auge. Es gibt einen USB-2.0 +-Eingang und einen RJ45-Anschluss für Ethernet. Über beide Eingänge werden PCM-Daten bis 32 Bit / 384 Kilohertz und DSD-Daten bis DSD256 in den üblichen Formaten verarbeitet. Auf der analogen Seite gibt es einen unsymmetrischen RCA-Ausgang und einen symmetrischen XLR-Ausgang. Schließlich finden wir noch einen BNC-Anschluss für eine externe 10-Megahertz-Clock, denn – Achtung! – der DAC verfügt über keine interne Clock.
Die Digital-Analog-Wandlung erfolgt mit dem ES9038PRO SABRE, dem Topmodell der ESS Pro Serie. Bevor sich jetzt bei dem einen oder anderen von Ihnen vielleicht etwas Enttäuschung breit macht, weil hier „nur“ ein Chip von der Stange verbaut wird, an dieser Stelle eine grundsätzliche Bemerkung: lassen Sie uns nicht von einer bestimmten Bauteileauswahl oder einer bestimmten Schaltungstechnologie auf den Klang schließen – das geht in den meisten Fällen schief. Der hier verwendete Wandler-Baustein kann in hohem Maße individuell konfiguriert werden – es kommt also darauf an, was man daraus macht. Um die Weiterverarbeitung des Ausgangssignals nach dem Wandler-Chip kümmern sich hochwertige High-Speed-Operationsverstärker. Die Auskopplung des Signals an die Ausgangsbuchsen übernimmt ein integrierter, extrem schneller und breitbandiger High-Current-Buffer, der speziell für diese Anwendung konzipiert ist. Die gesamte Schaltung ist auf einer großen Platine in konsequentem Doppel-Mono-Design untergebracht. Zwischen den beiden Mono-Zweigen befindet sich, sorgfältig abgeschirmt in einem eigenen Gehäuse, die Streaming Einheit, die mit einem ARM 11 Mikrocomputer und einem FPGA aufgebaut ist.
Das Netzteil des Sforzato ist in das größte der drei Gehäuse ausgelagert, wodurch Brummen und Vibrationen keine Chance haben sollen, in den Player selbst einzudringen. Es ruht auf drei Spikes, von denen zwei genau unter den beiden großen Ringkerntransformatoren platziert sind; diese beiden Trafos würden auch so manchem Verstärker gut zu Gesichte stehen. Doch damit nicht genug, finden wir noch fünf weitere kleinere Transformatoren. Für die Gleichrichtung werden spezielle Silicon-Carbide-Dioden verwendet, die weitgehend frei von hässlichen Schaltspitzen sein sollen, und die anschließende Glättung erfolgt durch große Siebkapazitäten. Im Hauptgerät selbst kümmert sich dann eine Vielzahl von hochwertigen integrierten Fest-Spannungsreglern der aktuellen Generation um die weitere elektronische Stabilisierung. Für die besonders kritische Stromversorgung des Wandler-Chips kommen sogar diskret, mit schnellen, rauscharmen Operationsverstärkern aufgebaute Spannungsregler zum Einsatz. Es versteht sich von selbst, dass die digitalen und analogen Schaltungsteile vollständig getrennt versorgt werden, so dass eine gegenseitige Beeinflussung über die Stromversorgung ausgeschlossen ist. Gefühlt ist der Sforzato eine Stromversorgung mit angeschlossenem DAC.
Im dritten Gehäuse finden wir schließlich die externe Master-Clock PMC-010EX. Die Clock liefert ein 10-Megahertz-Sinussignal mit extrem niedrigem Phasenrauschen. Die Stromversorgung erfolgt über ein gewaltiges eigenes Netzteil mit vollständig gekapselten 160-Watt-Ringkerntransformator,Silicon-Carbide-Dioden für die Gleichrichtung und zehnmal 33000 Mikrofarad Siebkapazität.
Nachdem ich mich von meiner anfänglichen Überraschung erholt hatte, habe ich dem Sforzato erst einmal eine ordentliche Einspielzeit von mehreren Wochen gegönnt. In dieser Phase war ausreichend Zeit, sich mit den verschiedenen Konfigurationsmöglichkeiten zu beschäftigen. Die Konfiguration erfolgt entweder mit der entsprechenden iOS-App oder für meinen Geschmack noch einfacher, in dem man die IP-Adresse des Sforzato in einen Webbrowser eintippt.
Beginnen wir mit den eher „formalen“ Einstellungen: Wir können den Namen ändern, mit dem der Sforzato auf unserer Control-App angezeigt wird, wir können wählen, ob auf dem grünen Display Titel, Album Artist oder Abtastrate/Format angezeigt oder ob das Display sogar ganz abgeschaltet werden soll, auch die Helligkeit des Displays lässt sich in drei Stufen dimmen; darüber hinaus kann die absolute Phase invertiert und zusätzlich kann bei den XLR-Ausgängen auch noch die Belegung von Pin 2 (hot) und Pin 3 (cold) vertauscht werden. Einfluss auf die Klangwiedergabe hat dagegen, ob wir uns dafür entscheiden, die Lautstärkeregelung zu aktivieren, wobei für mich unklar ist, ob das eine Software- oder Hardware-seitige Einstellung ist, ob wir zulassen wollen, dass PCM-Daten vor der Wandlung von 44,1/88,2 Kilohertz auf 176,4 Kilohertz oder 48/96 Kilohertz auf 192 Kilohertz hochrechnet werden oder ob wir das PCM-Over-Sampling abschalten und damit auf die FIR-Filterung verzichten wollen. Letzteres ist eine klanglich sehr interessante Option, auf die ich gleich noch einmal zurückkommen werde.
Und dann müssen wir noch die grundlegende Verwendungsart des Sforzato festlegen. Unter „Player“ wählen wir dazu zwischen UpnP-basierter Netzwerkspieler, "Roon Ready Player" oder Diretta, wenn wir den Sforzato über eine LAN-Verbindung ansteuern wollen oder wir entscheiden uns für USB, wenn wir den USB Eingang verwenden wollen. Unter Controller haben wir schließlich noch die Auswahl zwischen OpenHome, DLNA oder OpenHome & DLNA. Mit der zuletzt genannten Einstellung machen wir nichts verkehrt und können damit problemlos alle marktgängigen Control-Apps zur Steuerung der Musikwiedergabe über den Sforzato verwenden.
Die verschiedenen Player-Modi laden zu Vergleichen geradezu ein. Doch zuvor muss die Frage des Zuspielers gelöst werden. Mit meinem eigenen Server kann ich problemlos die Betriebsarten UPnP, Roon und USB abdecken. Aber als Diretta-fähiger Server fällt mir aktuell nur der Fidata HFAS1-XS20U ein. Ein Anruf bei Werner Obst, dem Chef des Vertriebs WOD Audio, dem deutschen Vertriebspartner von Fidata löst das Problem. Werner Obst ist freundlicherweise sofort bereit, uns für diesen Test den Fidata noch einmal zur Verfügung zu stellen. Allerdings hat der Fidata dann noch einen „kleinen“ Umweg über die Audio Video Show in Warschau machen müssen, ehe er bei mir eintraf. Den Hörtest habe ich deshalb zunächst mit meinen bewährten, mit AudiophileOptimizer getunten Musikserver mit XEON Prozessor und Windows Server 2012R2 im Core Mode begonnen. Auf dem Server sind sowohl MinimServer als auch Roon Core als Musikverwaltungssoftware installiert. Server und Sforzato sind über meinen LAN-Switch von SOtM, der seinen Takt von der SOtM-10-Megahertz-Clock bezieht, miteinander verbunden. Analogseitig geht es über meine Borbely Vorstufe und die beiden Omtec Endstufen zum Jota-System.
Zum Einstieg betreibe ich den Sforzato in seiner Grundkonfiguration als UPnP-basierten Netzwerkspieler mit abgeschaltetem PCM-Upsampling und deaktivierter interner Lautstärkeregelung. Der erste Eindruck: Der Sforzato klingt völlig unspektakulär, aber von den ersten gespielten Tönen an fließt die Musik mit beispielloser Leichtigkeit durch meinen Hörraum. Die Titel auf dem bekannten Album Hell Freezes Over von den Eagles (Eagles: Hell Freezes Over XRCD) kommen mit druckvollem und rollendem Bass. Beim Titel „Kubanischer Tanz“ (Klazz Brothers: Classic meets Cuba ) überzeugt zu Beginn das straffe Bassfundament, und die dann einsetzenden Claves (Klanghölzer) in Verbindung mit dem Piano lassen die Musik vibrieren.
Der Mitteltonbereich kann nahtlos anschließen. Meisterhaft wird das Timbre unterschiedlicher Stimmen herausgearbeitet. Ganz gleich, ob es dabei um die Sanftheit in der Stimme einer Norah Jones bei „Come Away With Me“ oder die Ausdruckskraft der leicht rauen, dunkel kehligen Stimme einer Diana Krall bei „Girl in the other Room“ geht, stets überzeugt der Sforzato mit seiner außergewöhnlichen Natürlichkeit und Authentizität. Da überrascht es dann auch nicht besonders, dass mit dieser großartigen Tonalität auch die Wiedergabe „klassischer Stimmen“ zum beeindruckenden Erlebnis wird. Man höre sich nur einmal die „Highlights aus der Oper Carmen“ mit den Wiener Philharmonikern unter der Leitung von Herbert von Karajan an (Bizet: Carmen (Highlights) - Herbert von Karajan / Vienna Philharmonic Orchestra - HDTT 24/352). Die Wiedergabe der Stimmen, allen voran der von Leontyne Price als feurige Zigeunerin, gelingt dem Sforzato phänomenal gut.
Der Hochtonbereich wiederum vermag ohne Bruch an den großartigen Mitteltonbereich anzuschließen. Im „Divertimento K. 136“ von W.A. Mozart in der Aufnahme mit der Academy of St. Martin in the Fields unter der Leitung von Neville Marinner (FIM Supersounds! II) ist der Klang der Streicher exzellent mit beeindruckender Präsenz eingefangen, allerdings wandeln die Violinen gerade in den hohen Lagen auf einem schmalen Grat zwischen brillant und unerträglich. Die oft nur künstliche Klarheit so mancher Anlage wird gerade von dieser Aufnahme gnadenlos aufgedeckt und lässt das Hörerlebnis dann zu einer nervenaufreibenden Angelegenheit werden. Doch davon ist jetzt nichts zu hören: mit dem Sforzato erklingen die Streicher bis in die höchsten Tonlagen samtig und geschmeidig ohne den winzigsten Anflug von Härte – so wird diese Aufnahme zu einem beeindruckenden Erlebnis.
Dass sich das Klangbild vollständig von den Lautsprechern löst und eine große räumliche Tiefe aufweist, setze ich bei einer Top-Komponente, wie dem Sforzato, fast schon als selbstverständlich voraus. Eines hat mich allerdings anfangs etwas „irritiert“: Mit dem Sforzato rückt das Klangbild gerade bei kleinen Besetzungen minimal nach vorne, etwas mehr auf die vordere Linie der Lautsprecher, was der Greifbarkeit zu Gute kommt. Gut zu hören ist dieser Effekt beispielsweise bei „High Life” (Jazz at the Pawnshop Volume I - LIM UHD 71), der den ausgeprägten Live-Charakter der Aufnahme eher noch verstärkt, wobei die räumliche Platzierung der einzelnen Instrumente zueinander bestechend klar bleibt. Da stellt sich natürlich umgekehrt die Frage, ob diese Eigenschaft zu Lasten der räumlichen Tiefe geht. Doch genau das Gegenteil ist der Fall: Für mein Empfinden verbessert sich der räumliche Eindruck sogar noch und zwar nicht nur, was die absolute Tiefe anbelangt. Wie ist das zu erklären? Nun, für meinen Geschmack liegt das an der exzellenten Staffelung der einzelnen Instrumente im Raum. Eine entsprechende Aufnahme, wie die klanglich exzellente Einspielung von „Habanera: Fantasia From Carmen“ mit dem Northwest Sinfonietta Orchester unter Harold Farberman (FIM Supersounds!I), vorausgesetzt, ist die räumliche Wiedergabe, was Breite und Tiefe betrifft, vom Feinsten. Der Sforzato lässt dabei keinen Zweifel aufkommen, wo welches Instrument im Orchester positioniert ist und welche Größe es hat. Gerade weil sich so die Instrumente gegenseitig nicht verdecken, wird das Wechselspiel zwischen den vielfältigen Schlaginstrumenten und dem übrigen Orchester zu einem spannenden Erlebnis.
Vor lauter Begeisterung habe ich Ihnen jetzt verschwiegen, dass ich zwischenzeitlich zum Fidata-Server gewechselt habe. Außerdem habe ich beim Sforzato auch noch das PCM-Over-Sampling versuchsweise abgeschaltet und bin dann bei dieser Einstellung geblieben. Im NOS-Modus wird der Klang als Ganzes gestrafft und nochmals runder, Stimmen gewinnen dadurch ein wenig mehr an Realität und der räumliche Eindruck verbessert sich. Wie immer ist das sicherlich bis zu einem gewissen Maß auch eine Geschmacksache und von der jeweiligen Anlage abhängig.
Interessant hat sich dann im weiteren Verlauf der Vergleich zwischen LAN und USB gestaltet. Ich weiß ja nicht, wo die oft anzutreffende Meinung herkommt, die einer Verbindung über das heimische LAN-Netzwerk pauschal eine höhere Qualität nachsagt als einer USB-Verbindung. Es sollte uns klar sein, dass hier in erster Linie unterschiedliche Konzepte verglichen werden und nicht unterschiedliche Verbindungsarten. Im ersten Fall (LAN/UPnP) kommt es zur Trennung zwischen Server (Fidata) und Renderer (Sforzato). Hier sind also zwei Computer im Spiel, was Vorteile im Hinblick auf die Lastverteilung haben kann, aber nicht muss. Im zweiten Fall (USB) laufen Server und Renderer auf einem gemeinsamen Computer, nämlich dem Fidata. Und tatsächlich kann der Sforzato als UPnP-basierten Netzwerkspieler gegenüber USB punkten.
Emi Fujita erklingt bei „The Rose“ aus dem Sampler Best Audiophile Voices V einfach natürlicher und die begleitende Gitarre erscheint nachdrücklicher als wirklicher Partner in ihrer Rolle für die Dramatik des Songs. Bei „Ida Y Vueta“ mit Gino D‘ Auri (FIM Supersounds!) haben die Instrumente mehr Substanz, wirken runder und farbiger. Also ein klares Ergebnis? Ja und nein, denn wenn wir für „gleiche Verhältnisse“ sorgen – immerhin läuft die LAN-Verbindung über den SOtM-Switch mit externer Master-Clock – und auf der USB-Strecke das USB-Hub tX-USBultra von SOtM einschleifen und ebenfalls von der Master-Clock den Takt beziehen lassen, dann ist das Ergebnis nicht mehr eindeutig. Es bleibt zwar dabei, dass die LAN-Variante ein Quäntchen runder klingt, aber über USB hört es sich einen Tick frischer, dynamischer und anspringender an. Insgesamt also wieder eher eine Frage des persönlichen Geschmacks.
Perfekt wäre natürlich, wenn man das Beste aus beiden Welten vereinen könnte. Und genau das geht, wenn Diretta ins Spiel kommt. Konzeptionsmäßig entspricht Diretta sogar eher der USB-Verbindung, da auch hier Server und Renderer auf dem Fidata laufen, nur die Verbindung zum Sforzato erfolgt über LAN und das spezielle Diretta-Protokoll. Bei „Ida Y Vueta“ führt das dann zu einer perfekten Symbiose: Die Flamenco-Gitarre erklingt jetzt perfekt geschmeidig und mit Volumen und trotzdem kommen die Saiten-Anschläge noch präziser und dynamischer. Auch die Substanz und Farbe der übrigen Instrumente begeistert. Beeindruckend sind die Kleinigkeiten, wie das Knarzen des Cellos oder die Percussion-Effekte durch Schläge auf die Korpusse der Instrumente. Einfach großartig! Wer das Beste aus dem Sforzato herausholen will, kommt meiner Meinung nach derzeit nicht an Diretta und damit an dem Fidata als Zuspieler vorbei.
Gehört mit
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Computer | Intel Xeon E3-1225 3,2 GHz, 4 GB RAM, Windows Server 2012R2 und 2019 mit AudiophileOptimizer 3.0, JPLAY USB Card, HDPLEX 400W ATX Linear-Netzteil und HDPLEX 200W Linear-Netzteil, Intel Core i5 2,5 GHz, 6 GB RAM, Windows 10 Pro und Windows Server 2019 mit AudiophileOptimizer 3.0, G-Technology 4 TB G| USB-C Laufwerk mit HDPLEX 200W Linear-Netzteil |
Software | JRiver Media Center 24, JPLAY 6.2, MinimServer, JPLAY Femto, JPLAY femtoServer, Roon Server |
Server | Fidata HFAS1-XS20U |
LAN Switch | SOtM sNH-10G i |
10-MHz-Clock | SOtM SCLK-OCX10 |
USB | SOtM USB Hub tX-USBultra |
Vorstufe | Erno Borbely , Omtec Anturion |
Endstufe | Omtec CA 25 |
Lautsprecher | Outsider Jota mit Velodyne Subwoofer Management System SMS-1 |
Kabel und Zubehör | Van den Hul, JCAT Reference USB, JCAT Reference LAN, Analysis Plus Digital Oval Yellow, AudioQuest Eagle Eye Digital Cable, SOtM dBCL-BNC, Audioquest Niagara 5000 |
Herstellerangaben
Sforzato DSP-010EX Netzwerk-Player / DAC
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Audioformate | AIFF, WAV, FLAC, ALAC (352.8 kHz, 384 kHz nur AIFF und WAV), DSF, DFF |
Abtastraten PCM-Formate | 44.1 kHz – 384 kHz in 16-32 bit |
Abtastraten DSD-Formate | DSD 64, DSD 128 und DSD 256 (2.8 MHz, 5.6 MHz, 11.2MHz) |
Streaming-Protokolle | UPnP/DLNA, OpenHome, RoonReady |
Digital-Eingänge | 1 x Ethernet RJ45, 1 x USB |
Master-Clock Eingang | BNC 50 Ω, 10 MHz |
Analog-Line-Ausgänge | 1 Paar RCA (unsymmetrisch), 1 Paar XLR (symmetrisch), 2 Vrms |
Abmessungen (BxTxH) | 390 x 327 x 85 mm (Hauptgerät), 390 x 398 x 106 mm (Netzteil) |
Preis | 20.000 Euro |
Herstellerangaben
Sforzato PMC-010EX Externe Master-Clock
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Frequenz und Wellenform | 10MHz Sinuswelle |
Ausgang | 1 x BNC 50Ω |
Ausgangspegel | 13 dBm |
Abmessungen (BxTxH) | 390 x 327 x 101 mm |
Preis | 13.000 Euro |
Hersteller
SFORZATO Corp.
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Anschrift | 863-20 Arai Hino-shi, Tokyo Japan |
Web | www.sfz.co.jp |
Vertrieb
AUDIO-TRADE Hi-Fi Vertriebsgesellschaft mbH
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Anschrift | Villa Belvedere Wallufer Straße 2 D-65343 Eltville am Rhein |
Telefon | +49 6123 9258956 |
info@audiotra.de | |
Web | www.audiotra.de |
Hersteller
SFORZATO Corp.
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Anschrift | 863-20 Arai Hino-shi, Tokyo Japan |
Web | www.sfz.co.jp |
Nein, das ist kein déjà-vu. Vor etwas mehr als vier Monaten stellte ich Ihnen an dieser Stelle den Roon Nucleus+ vor. Heute geht es um den einfachen Nucleus ohne Plus. Und der ist nicht nur günstiger, sondern hat im Rahmen der Modellpflege in einer Beziehung mehr zu bieten als die Vorgängermodelle: Platz.
Bei der Beschäftigung mit dem Nucleus+ hatte ich die Auswirkung der verschiedenen Speicherorte für die Musikdateien – externe USB-Festplatte, netzwerkgebundener Speicher (NAS) und eingebaute HDD – miteinander verglichen und empfohlen, eine Festplatte im Gehäuse des Roon zu montieren. Die klanglichen Unterschiede zu einem deutlich kostspieligeren NAS wie etwa einem Melco bewegten sich im Geschmacksbereich. Der Tipp galt allerdings nur, wenn man sich sicher sein konnte, mit zwei Terabyte Speicherplatz auszukommen, denn das Gehäuse der Nucleus+ ließ nur 2,5-Zoll-Festplatten mit einer Bauhöhe von 9,5 Millimetern zu. Bei Seagate beispielsweise sind aber alle Platten mit einer Kapazität von über zwei Terabyte zu dick, um in den Nucleus zu passen. Erfreulicherweise unterzog Roon seine Server – egal ob mit oder ohne Plus – einem optischen Facelift: Die Aluminium-Druckguss-Gehäuse wurden breiter, minimal tiefer und ein Stück niedriger – und lassen damit Platz für deutlich dickere Hard Disks. Damit sind auch Fünf-Terabyte-Platten möglich, ein Grund mehr, sich für einen der beiden Nuclei zu entscheiden: Auch Besitzer größerer Musiksammlungen können damit den Grundstein für eine preisgünstige digitale Quelle mit allen Annehmlichkeiten von Roon legen.
Der Nucleus kostet 1.500 Euro und damit 1.100 Euro weniger als die Plus-Variante. Er basiert auf einem Intel NUC mit i3-Prozessor und besitzt einen internen Speicher mit vier Gigabyte. Im Multiroom-Betrieb können deshalb „nur“ bis zu sechs Zonen versorgt werden, und laut Roon sind zwar alle DSP-Funktion im PCM-Modus nutzbar, bei der Umwandlung in DSD in Kombination mit dem Streamen in mehrere Zonen kann es aber zu Einschränkungen kommen. Da ich aber – analoger Sozialisierung sei Dank – kein Freund digitaler Raumentzerrungen bin, interessiert mich vorrangig, ob der „kleine“ Nucleus genug Rechenkraft besitzt, um alle Signalbearbeitungen durchzuführen, die beim Nucleus+ zu deutlich besserem Klang geführt haben. Der hatte besonders gut mit dem Aries Femto und dem Mytek Manhattan II harmoniert, wenn alle Formate vor dem Transport zum Aries über das Netz nach dem „Roon Advanced Audio Transport“- oder kurz RAAT-Protokoll auf vierfach DSD umgerechnet wurden, dieser Prozess mit einen Delta-Sigma-Modulator siebten Grades vorgenommen wurde und dabei die iterative Optimierungstechnik„CLANS“ – „Closed Loop Analysis of Noise Shapers“ – aktiviert war.
Ich rechne mit recht geringen klanglichen Unterschieden zwischen den beiden Nuclei und deshalb vergleiche ich sie in der höher auflösenden Kette im Arbeitszimmer. Da dort üblicherweise ein leistungsschwacher Router von Belkin zur Kommunikation mit einem iPad ohne Verbindung zum Internet Dienst tut, die Roons diese aber benötigen, habe ich ein langes Audioquest Carbon zwischen dem Fritz-Router in der Küche und dem SOtM-Switch im Arbeitszimmer verlegt. Wie bei Roon üblich war es völlig unkompliziert, den Nucleus mit dem Aries G1 und dem Melco zu verbinden. Da sich schon im Test des Nucleus+ gezeigt hatte, dass dieser mit dem Daten vom NAS genau so gut klingt wie mit solchen von einer internen HDD, habe ich auf den Einbau von Platten in die beiden Roons verzichtet. In Ermangelung eines zweiten SBooster-Netzteils mit 19 Volt mussten sich die beiden Server mit den mitgelieferten Stromversorgungen begnügen.
Das Umrechnen aller Musikdaten in Quad-DSD mit einem Modulator siebten Grades bereitet dem Nucleus keinerlei Probleme. Das habe ich dann aber kurz deaktiviert, um zu hören, wie es der Roon mit dem Streamen hält. Ein Musik-File von 44,1 Kilohertz an drei Zonen zu senden, scheint eine zu leichte Übung zu sein. Aber auch eine Datei mit 192 Kilohertz kommt ohne einen einzigen Aussetzer in drei verschiedenen Aries – Femto, Mini und G1 – an. Bei derselben Datenrate gibt es in einer Gruppe von drei Teilnehmern bei Auralics DS-Lightning hin und wieder kurze Unterbrechungen. Und das spricht für Roons Netzwerk-Protokoll. Weder beim Umrechnen in DSD noch beim Verteilen von Musik in mehrere Räume leistet sich der Nucleus die kleinste Schwäche. Wenn Sie keine Villa mit einer Vielzahl von Räumen beschallen möchten, könnte der „kleine“ Server die bessere, weil preisgünstigere Wahl sein – vorausgesetzt er klingt ebenso gut wie die Plus-Version.
Für diesen Vergleich habe ich den M-Scaler aus dem Signalweg genommen, da er DSD in PCM zurück wandelt und Chord Electronics' Dave in den „DSD+ Mode“ geschaltet: So klingt DSD noch besser. Und ich habe auch nicht das Geringste an der Darbietung des Nucleus auszusetzen: Er begeistert bei entsprechenden Aufnahmen mit einem riesigen Raum, packender Dynamik und jeder Menge Druck im Tieftonbereich. Ein wirklicher Genuss. Hätte ich nur nicht zum Nucleus+ gewechselt! Denn der lässt die imaginäre Bühne noch minimal tiefer wirken und setzt im Bassbereich stärker auf Präzision denn auf auf schiere Energie. Nein, ich muss leider zugegen, dass sich für meinen Geschmack die Investition in mehr Rechenleistung zumindest in meiner sehr hochauflösenden Kette bezahlt macht. Aber so eine Entscheidung sollte man natürlich nicht anhand eines Albums treffen. Aber auch bei einem Song, bei dem es vor allem um Rhythmus und Groove geht, macht der Plus ein ganz klein Wenig mehr Spass. Wie gesagt, die Unterschiede sind keinesfalls gravierend. Ich würde – ohne direkten Vergleich – sicherlich auch mit dem Nucleus glücklich. Aber hier ist das minimal Bessere der Feind des sehr Guten. Ich habe es dann noch einmal mit der „Polka“ aus Schostakowitschs Das Goldene Zeitalter probiert. Auch wenn es wieder nur Marginalien sind: Klangfarben, musikalischer Fluss und Luftigkeit sprechen für den „großen“ Nucleus.
Gehört mit
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NAS | Melco N1ZH/2, WDMyCloud |
Streamer | Auralic Aries G1 |
D/A-Wandler | Chord Electronics DAVE |
LAN-Switch | SOtM sNH-10G i mit Keces P8 |
10-MHz-Clock | SOtM SCLK-OCX10 mit Keces P8 |
Vorverstärker | Audio Exklusiv R7 |
Endstufe | Einstein The Poweramp |
Lautsprecher | Göbel Epoque Aeon Fine |
Kabel | Göbel High End Lacorde, Audioquest Dragon HC, Tornado (HC) und NRG-Z3, SOtM dBCL-BNC, Forcelines |
Zubehör | Audioquest Niagara 5000 und 1000, Synergistic Research Active Ground Block SE, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus und Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs |
Herstellerangaben
Roon Nucleus
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Anschlüsse | 5,5-mm-Buchse für 12-19V Gleichstrom, 2 x USB 3.0 für Festplatte oder DAC, 1 x HDMI (Stereo- und Mehrkanal-Audio-Ausgang), Gigabit Ethernet LAN, Thunderbolt 3 |
Interne Festplatten-Aufnahme | 2,5“ SATA SSD oder HDD |
Kapazität der Bibliothek | über 10.000 Alben oder 100.000 Tracks |
Multi-room Streaming | bis zu 6 Zonen gleichzeitig |
DSP-Kapazität | alle DSP-Funktionen für PCM verfügbar, bestimmte Kombinationen mehrerer Zonen und Upsampling in DSD nicht möglich |
Mitgeliefertes Zubehör | Steckernetzteil (19V, 60W), Steckereinsätze US/UK/EU/AU, Quick Start Guide |
Home Automation und Erweiterbarkeit | Roon API, Control4 Driver, Crestron Driver |
Gewicht | 2,5kg |
Preis | 1500 Euro |
Vertrieb
AUDIO-TRADE Hi-Fi Vertriebsgesellschaft mbH
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Anschrift | Villa Belvedere Wallufer Straße 2 D-65343 Eltville am Rhein |
Telefon | +49 6123 9258956 |
info@audiotra.de | |
Web | www.audiotra.de |
PS Audio genießt auch deshalb einen guten Ruf, weil man die Geräte der Amerikaner auf einfache Weise per Software aktualisieren kann. So auch beim Flaggschiff Power Plant 20, das den Strom neu aufbereitet. Es wurde kürzlich zusätzlich mit neuer Technik aktualisiert.
Diese Aufwertung passierte genau in der Zeit, als der P20 bei Dirk Sommer zum Test stand. Laut dem deutschen Importeur HiFi2Die4 ist die Verbesserung durch die internen Änderungen so deutlich, dass Dirk Sommer seinen Test nicht veröffentlichte. Glück für mich. Denn jetzt habe ich das Vergnügen, mich mit diesem Wechselstrom-Regenerator zu beschäftigen. Mit einem Preis von 12.360 Euro zielt der DirectStream Power Plant 20 auf eine eher kleine Zielgruppe von Hifi-Enthusiasten. Im professionellen Bereich hat der P20 auch in Deutschland mehrfach Einzug in den Studio-Betrieb gehalten. So benutzt ihn auch Pauler Acoustics – Stockfisch Records. Aber gut zu wissen und sehr tröstlich ist die Tatsache, dass die Modelle DirectStream Power Plant 15 und 12, sowie der Stellar Power Plant 3 sozusagen aus dem gleichen Holz geschnitzt, jedoch weit weniger kostspielig sind. Ihr Nachteil besteht gegenüber unserem Testgerät allein darin, dass weniger Leistung und weniger Netz-Anschlüsse zur Verfügung stehen. Benötigt man nicht die 2.000 Watt Dauerleistung eines P20, ist eines der preisgünstigeren Modelle eine probate Alternative. Werden die gebotenen 2000 Watt benötigt, sollte die Haussicherung entsprechend ausgelegt sein. Zum Lieferumfang des DirectStream Power Plant 20 gehören neben der Bedienungsanleitung, die man wirklich benötigt, um alle Optionen zu nutzen, ein Standard-Stromkabel mit gut 1,8 Meter Länge, eine Fernbedienung, eine SD-Card für das Aufspielen der Betriebssoftware, und ein Ferrit-Rauschunterdrücker für das einfache Netzkabel.
Über seine Erfahrungen mit den Wechselstrom-Regeneratoren von PS Audio schrieb Dirk Sommer seinerzeit: „PS Audios Power Plant Premier war der erste Netzregenerator, der meinen damaligen Endstufen, Brinkmanns feinen Monoblöcken, zu besserem Klang verhalf. Das war beim P5 nicht anders. Ayons Epsilon überforderten ihn jedoch. Spätestens wenn man den P20 in den Hörraum schafft, ist man sicher, dass ihm auch bei anspruchsvollen Endstufen nicht die Puste ausgeht. Der Power Plant Premier hat übrigens noch immer nicht ausgedient, auch wenn er nur sporadisch zum Einsatz kommt: Er ist in einem stabilen Flightcase montiert und begleitet meine Gattin und mich zu fast allen unseren Aufnahmen. Gerade in Clubs mit aufwendigen Lichtinstallationen ist es unverzichtbar, das Equipment für den guten Ton mit sauberem Strom zu speisen. Er arbeitet ebenso wie der P5 nach dem gleichen Prinzip wie jetzt der P20: Die Wechselspannung des Netzes wird mit einem, beim P20 von einem FPGA per DSD erzeugten Sinus verglichen, der laut Produktinformation der sauberste, verzerrungsärmste sein soll, der weltweit in einem Netzregenerator zum Einsatz kommt. Die Differenz zwischen der realen Wellenform und dem idealen Sinus ergänzt dann der P20 so, dass an den 13 Steckdosen im Ergebnis eine Wechselspannung mit maximal 0,5, typischerweise aber nur 0,1 Prozent Störungen anliegt. Auf diese Weise braucht der Netzregenerator nur einen Bruchteil der von den angeschlossenen Geräten benötigten Leistung aufzubereiten. Das passiert natürlich ganz klassisch: Die Energie aus dem Netz wird zu möglichst reinem Gleichstrom gewandelt und aus diesem erzeugt eine kräftige Endstufe das Differenzsignal zwischen dem perfekten Sinus und der realen Wellenform der Netzspannung.
Beim P20 gelang es PS Audio, die Leistung gegenüber der des P10 zu verdoppeln. Durch die damit verbundene Verdopplung der Zahl der Endstufentransistoren konnte die Ausgangsimpedanz halbiert werden. Diese sei nun niedriger, als wenn die Geräte über ein 15 Meter langes Kabel mit einem Querschnitt von drei Quadratmillimetern direkt mit der lokalen Umspannstation verbunden wären. Um diesen Wert zu erreichen, wird unter anderem der Strom im Inneren des P20 ausschließlich über hochreine Kupferschienen mit einer Dicke von über sechs Millimeter geführt. Die Nennleistung des P20 beträgt 2000 Watt, wobei den Verbrauchern kurzzeitig bis zu 35 Ampere zur Verfügung stehen. Wie diese Energiereserven erzeugt oder gespeichert werden, gibt PS Audio leider nicht an. Natürlich sind auch beim P20 Firmware-Updates per SD-Karte oder Lan-Verbindung möglich. Dass solche klanglich durchaus noch ein Menge bringen können, hatte ich ja im Bericht über eine neue Software für den P5 an dieser Stelle bereits beschrieben. Die Lan-Schnittstelle lässt eine Fernsteuerung des P20 über das Internet zu, was ich jedoch, da mein Audionetzwerk keine Verbindung zum World Wide Web besitzt nicht ausprobiert habe. Beim P5 klappte es vor Jahren jedenfalls völlig problemlos“
Wozu brauchen wir sauberen Strom? Alles – von der vom Netzwerk-Repeater modulierten Leitung bis zum Blitzeinschlag – stört den sauberen 50-Hertz-Sinus und wirkt sich schädigend auf die Klangqualität unserer Geräte aus. Um reine Energie zu bekommen, kann man unterschiedliche Wege gehen. Aufwändige Filter und Trenntrafos gehören ebenso dazu wie der Weg von PS Audio, neben einer Filterung den Sinus neu aufzubereiten. Ihn komplett in Gleichstrom zu verwandeln und neu aufzubauen, wäre ein extrem aufwändiger Weg, der selbst enorm viel Leistung benötigte. Der Weg der Differenz-Aufbereitung – sauberer Ideal-Sinus zu deformiertem Ist-Sinus – benötigt hingegen weniger Energie bei vergleichbarem Ergebnis. Der eigene Energieverbrauch eines P20, so informierte mich Jürgen Sachweh vom HiFi2Die4-Vertrieb auf Anfrage, liegt bei etwa zehn Prozent des Leistungsbedarfs der angeschlossenen Geräte. Das Display auf der Front informiert hierüber und auch über etliche andere Aspekte des Stromes, sei es über den ankommenden oder den am Ausgang des Power Plant. Die Auslastung des P20 lässt sich mit einem der wählbaren Zeiger-Instrumente optisch verfolgen. Mit meinen Strom-fressenden Mono-Röhren-Endstufen komme ich da fast auf 300 Watt, nutze also das Vermögen des P20 bei Weitem nicht aus, sondern nur zu gut zehn Prozent, wie ein wählbares Zeiger-Instrument im Display aussagt. Verglichen mit anderen hochkarätigen Netzstrom-Reinigern, ist der P20 enorm informativ, komfortabel und mit nützlichen Programmier-Optionen ausgestattet. Allein schon unter diesem Aspekt grenzt er sich von mir bekannten Mitbewerbern ab. Zusätzlich bekommt man einen mit deutlich über vierzig Kilogramm extrem schweren Verstärker. Denn technisch gesehen gleicht seine Arbeitsweise der eines Leistungsverstärker. Dem entsprechend hat der P20 auch die optisch imposante Ausstrahlung einer massigen Endstufe. Ein audiophiler Bekannter aus Italien, dem ich bei seinem Besuch bei mir den P20 vorstellte, nannte ihn bewundernd: „Stazione di Potenza“.
Für Europa ist der P20 mit 13 Schukosteckdosen für die anzuschließenden Geräte ausgestattet. Die sind in fünf Gruppen A bis E unterteilt. Davon eignen sich die Gruppen A, B und C mit jeweils drei Schuko-Dosen für normale Verbraucher wie CD-Player, Vorverstärker und ähnliches. Die Gruppen D und E mit je zwei High-Current-Anschlüssen stehen Verstärkern oder Endstufen zur Verfügung. Diese vier High-Current-Netzdosen fahren den Strom leicht verzögert hoch, um bei Verstärkern mit hohem Strombedarf beim Einschalten die Haussicherung nicht auszulösen. Nach dieser Einschalt-Phase sind die High-Current-Dosen mit allen anderen gleichwertig. So lassen sich auch andere Komponenten der Anlage ohne Nachteile mit ihnen verkabeln. Die fünf Gruppen können unterschiedlich programmiert werden. Wenn der P20 mit dem rückseitigen, harten Netzschalter eingeschaltet ist, fährt ihn der blaue Standby-Taster links oben auf der Front hoch und schaltet sofort alle Geräte ein, die auf „switched“ programmiert sind. Alle Gruppen, die auf „always on“ programmiert sind, bleiben kontinuierlich eingeschaltet, unabhängig von der Betätigung des frontseitigen Ein-Aus-Tasters. So sind bei mir der Antelope D/A-Wandler, der CD-Player und der Mutec-Reclocker angeschlossen. Zudem lässt sich separat einstellen, ob und um wieviel eine Gruppe verzögert eingeschaltet oder ausgeschaltet werden soll. Damit werden Einschaltstrom-Spitzen verhindert und Reihenfolgen festgelegt, um nachfolgende Komponenten nicht mit unangenehmen Schaltsignalen zu belasten. Nicht genutzte Gruppen lassen sich komplett ausschalten. Dies alles ermöglicht auch eine Fern-Steuerung per Smartphone-App, wenn der P20 im heimischen Netzwerk per Lan eingebunden ist. Auf dem Heimweg von der Arbeit kann man seine Anlage auf diese Weise aufs Hörvergnügen vorbereiten.
Das Display, das sich über die mitgelieferte Fernbedienung umschalten und auch ausschalten lässt, zeigt dreißig Sekunden lang die angewählte Information im Setup zum Beispiel über den Zustand des eingehenden Netz-Sinus oder die ein- und ausgehende Netzspannung. Dann schaltet es stets zurück auf den Ausgangs-Bildschirm mit seinen gleichzeitig vier Zeiger-Instrumenten. Drei von ihnen sind klein, eines ist groß abgebildet. Instrument 1 zeigt die Verbesserung der Strom-Qualität auf einer Skala von 1x bis 100x an, bezogen auf einen Durchschnittswert aus Ausgangsspannung und Verzerrungsanteil. Bei mir lagen diese Werte um die 10x. Das bedeutet, dass ungefähr zehn Prozent des Stroms bereinigt und zum sauberen AC-Sinus regeneriert wurden. Instrument 2 zeigt an, wie viel Verzerrungsanteil auf einer Skala von null bis fünf am Ausgang noch anliegen, also unbereinigte Verzerrungen. Instrument 3 zeigt die Verzerrung am Eingang mit der gleichen Skala an. Durch Umschalten zwischen diesen beiden Metern können Sie prüfen, wie viel THD der P20 zu eliminieren hat und wie erfolgreich er dabei ist. Instrument 4 zeigt die gesamte Ausgangsleistung. Die sollte angesichts der Trägheit des Instrumentes maximal bei 1500 Watt liegen, damit unser P20 noch genug Spielraum für Impulsspitzen in der Musik zur Verfügung hat. Durch Antippen am Display oder über die Fernbedienung lässt sich das jeweils gewünschte Zeiger-Instrument als großes neben den drei verbleibenden im kleineren Format auswählen. Wer das alles nicht sehen und wissen möchte, weil er mit den klanglichen Auswirkungen des DirectStream Power Plant 20 bereits ausreichend beglückt ist, kann das Display ausschalten. Aber es gibt dort noch einiges mehr einzustellen.
Da wäre der „Clean“ benannte Taster auf dem Display in der Home-Einstellung. Mit ihm lassen sich die angeschlossenen Geräte und vor allem ihre Netzkabel entmagnetisieren. Einmaliges Antippen setzt diesen Prozess für fünf Sekunden in Gang, zweimaliges Antippen aktiviert für sechzig Sekunden. Es macht Sinn, in größeren Zeitabständen – HiFi2Die4 empfiehlt einmal pro Monat – die lange Variante zu wählen. Die Fünf-Sekunden-Entmagnetisierung kann man immer wieder mal, vielleicht beim Wechsel eines Tonträgers, aufrufen. Ein „Sinus/Multi Wave“ benannter Taster verändert die Aufbereitung des gereinigten Sinus. Die Normal-Position ist Sinus. Bei „Multi Wave“ werden die Rundungen der beiden Sinus-Halbwellen etwas breiter regeneriert, was die Ladefähigkeit der Kondensatoren begünstigt. Die Intensität der Multi-Wave-Funktion lässt sich zwischen eins und fünf im Menü variieren, wobei fünf die größte Breite bedeutet. Die Wirkung ist in meiner Anlage hörbar, hängt aber laut Jürgen Sachweh von den angeschlossenen Komponenten ab. Die räumliche Darstellung der Musik kann sich durch „Multi Wave“ mehr oder weniger ändern. Es darf an dieser Stelle also experimentiert werden. Wem das zu mühsam ist, der belässt es sinnvollerweise bei „Sinus“.
In meinen Räumen stehen zwei Anlagen zur Verfügung, in denen ich den P20 testen kann. Die große Anlage, bestehend aus zwölf Geräten, ist komplett mit Audioquest ausgestattet und böte sich zum direkten Vergleich Niagara 5000 gegen P20 an. Dabei gilt zu bedenken, dass der Niagara einen IEC-19 Stecker für seine Stromzufuhr benötigt, der P20 hingegen das üblichere IEC-13 braucht. Meine zweite, weitaus übersichtlichere Anlage, ist musikalisch durchaus auf einem guten Niveau und reagiert sehr sensibel auf Veränderungen. Hier wird der Strom über die Mudra Trenntrafo-Netzleiste Max gefiltert. Die ist preislich weit unterhalb des P20 angesiedelt. Ich entscheide mich erst einmal für den Test bei meinem Freund T., der sehr interessiert ist, die Fähigkeiten des DirectStream Power Plant 20 kennenzulernen. Dort haben wir mit seinem Kondo-Vollverstärker und seinem, mit der Streaming-Bridge bestückten, PS-Audio-DirectStream-DAC nur zwei Geräte, die wir umstecken müssen. Er ist Besitzer einer aufwändigen, hochpreisigen Shunyata Strom-Versorgung mit zwei sechsfach-Netzleisten. Die kosten aktuell ungefähr das gleiche wie unser P20, benötigen aber jeweils eine Netzleitung, fordern also an dieser Stelle eine zweifache Investition. Die Komponenten von T.s Anlage sind durchweg mit hochwertigen Shunyata-Leitungen verbunden. Für unseren Test benutzen wir – wie gesagt – nur Verstärker und Streaming-DAC. Die Phono-Sektion und andere Komponenten werden aus dem Spiel genommen.
Dem Test-P20 lag das Standard Netzkabel nicht bei, weil ich Herrn Sachweh gebeten hatte, mir sei, für diesen Zweck bestmögliches Kabel zur Verfügung zu stellen, und zwar mit drei Metern Länge. Für diese wichtige Verbindung lieferte er mir ein Ultimate Power Oval von Analysis Plus, das 5700 Euro kostet. Zuerst aber hörten wir über das komplette Shunyata Setup, steckten dann Verstärker und Streaming-DAC um und verbanden auch den P20 über eine Shunyata-Leitung mit dem Netz . Nein, das war nicht schön für unsere Ohren. Das Klangbild geriet überpräsent und tendenziell lästig. Die Homogenität des Shunyata-Setups war dahin. Als wir dann die teure Shunyata-Zuleitung gegen ein Audioquest Hurricane HC, mit dem ich sonst zuhause meine Endstufen verbinde, angeschlossen hatten, war alles wieder gut. Nur geringe Unterschiede konnten T. und ich gemeinsam definieren. Allein in den oberen Mitten schien der P20 die Musik etwas weniger warm, dafür aber sehr klar wiederzugeben. Das war Geschmackssache, mehr nicht. Als dann das Analysis Plus Ultimate Power Oval zum Einsatz kam, erklang die Musik wunderschön ausgewogen, etwas weicher und runder als das ähnlich kostspielige Shunyata Set. Da machte es Spaß, Barockopern von Vivaldi und Händel über Qobuz in High-Res-Qualität zu hören. Die Streicher spielten mit zartem Schmelz durchsichtig, filigran, räumlich aufgefächert. Vor Ihnen standen die Stimmen sehr schön körperlich mit natürlich wirkender Größe. Die dynamischen Abstufungen imponierten ebenso wie der musikalische Fluss. Die Offenheit der Darstellung machte das Erleben und Hineinhören zum Vergnügen. Ein klangliches Merkmal des Power Plant trat bei allen drei Zuleitungen auf und erfreute durchaus: Der Bass war mit dem P20 kraftvoll und eine Spur üppiger als mit dem Shunyata-Gesamt-Set. Dabei fiel positiv auf, dass dies mit sauberer Durchzeichnung und feiner Dynamik einherging. Auch wenn der P20 in diesem Vergleich letztlich die Nase vorn hatte, muss ich konsequent sein und das oder auch die Netzkabel zu den einzelnen Geräten in meine Bewertung einfließen lassen. Einen PS Audio DirectStream Power Plant zu kaufen, ohne die Anschlusskabel sorgfältig zu wählen, dürfte nur die halbe Miete bedeuten und verschenkt sicher klangliche Qualität. Das bestätigt meine persönliche Neigung zu ganzheitlichen Lösungen. Bei PS Audio gibt es auch bestens beleumundete Netzkabel. Die Tatsache, dass HiFi2Die4 die Marken PS Audio und Analysis Plus vertreibt und Jürgen Sachweh als Audiophiler sich um bestmögliche klangliche Konstellationen bemüht, eröffnet dem geneigten Käufer in jeder Preisklasse eine sinnvolle Lösung, falls die nicht schon der Fachhändler kennt.
Jetzt transportieren wir das P20-Kraftwerk zu mir nach Hause an die Anlage mit den Vollbereichsbändchen-Lautsprechern. Hier teste ich gerade die Kabel von Dynamique Audio aus England. Der P20 ersetzt im Testaufbau die Mudra-Trenntrafo-Netzleiste. Angeschlossen ist er mit dem Analysis Plus-Netzkabel. Schnell zeigt sich die deutliche Überlegenheit des PS Audio: Einmal abgesehen von den aufschlussreichen Informationen im Display gefällt der Regenerator aus Boulder mit einer überlegenen Wiedergabe-Qualität. Meine Frau kam einmal ins Zimmer, um mir netterweise eine Tasse Tee zu bringen. Sie setzte sich und bemerkte: „Wahnsinn, die Musiker stehen ja richtig im Raum“. Sie zeigt sich ansonsten keineswegs klang-fanatisch. An ihrer Musik interessieren sie ausschließlich die Gesangs-Texte. Dem entsprechend wertvoll ist ihr freiwilliger Kommentar. Ich kann mich ihr auch nur anschließen. Egal bei welcher Art von Musik – es scheint mir müßig, hier Beispiele anzuführen – schafft der PS Audio eine Offenheit, ja Befreiung der Musizierenden. Jedes Instrument, jede Stimme hat ihren festen Platz mit individuellem Raum. Dabei ergibt sich eine große Bühne, weit ausgedehnt nach hinten, vorn und seitlich, die dennoch nicht ins Sphärische abdriftet, sondern auf der jeder Platz konturiert beleuchtet scheint.
Zur besseren Einordnung tausche ich an den Audio-Komponenten die Netzkabel von Mudra, Audioquest und Dynamique. Ihre Eigenarten offenbaren sich umgehend: Das begeisternde Phänomen der befreiten, plastischen Darbietung bleibt in allen Fällen konstant. Es ist eindeutig dem P20 mit dem Analysis Plus zu verdanken. Ich kann an dieser Stelle nicht weiter mit alternativen Zuleitungen experimentieren, da die infrage kommenden entweder zu kurz sind oder einen falschen Stecker haben. Ich bleibe dabei: Wenn man nicht endlos experimentieren will, nehme man alles aus einer Hand, sei es vom selben Hersteller oder, wie bei HiFi2die4 dank des vielfältigen Portfolios möglich, entsprechend dessen Erfahrung und Empfehlung. Mit Sicherheit trägt der P20 selber entscheidend zu einem klanglichen Gewinn bei, der anderweitig schwer erreichbar sein dürfte. Denn er bewirkt viel. Die beschriebenen klanglichen Verbesserungen spielen sich in einer Größenordnung ab, die die enorme Investition rein musikalisch betrachtet absolut rechtfertigen kann. Dass der PS-Audio zudem im Bass noch ein wenig mehr bietet als andere, dürfte wohl auch vielen Musikfreunden gefallen. Die Vielseitigkeit in Bedienungskomfort und Programmierung sucht ohnehin Ihresgleichen.
Gehört mit
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Computer | Dell i7 mit Windows 10, AudiophileOptimizer 3.0 und Audirvana Plus 3 und Qobuz |
CD-Player | Primare DVD 30 |
Reclocker | Mutec MC-3+ Smart Clock USB |
D/A-Wandler-Vorverstärker | Antelope Zodiac plus |
Endstufe | Air Tight ATM-3 |
Lautsprecher | Analysis Audio Epsylon |
Strom | PS Audio P20 |
Zubehör | JIB Boaacoustic Krypton AES/EBU, DH-Labs Silver Sonic oder Sommer Carbokab AES/EBU, In-akustik Black&White NF-1302, QED Genesis Silver Spiral, Mudra Akustik Max Netzleiste und Netzkabel, Audioquest Hurricane Source Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, Raum-Absorber von mbakustik und Browne Akustik |
Möbel | Audio Exklusiv d.C.d. Basis; Ikea Lack |
Herstellerangaben
PS Audio Direct Stream Power Plant P20
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Vertrieb
HiFi2Die4
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Anschrift | Austrasse 9 73575 Leinzell |
Telefon | +49 (0) 7175 909032 |
hifi2die4@gmx.de | |
Web | www.hifi2die4.de |
AURALiC hat seinerzeit mit dem ALTAIR ein Produkt geschaffen, das genau das Herz der Kunden traf. Dem Wunsch, einen noch leistungsfähigeren Nachfolger zu kreieren, ist AURALiC nachgekommen und präsentiert den ALTAIR G1.
Die erste, sofort ersichtliche Neuerung ist das nun weitaus hochwertigere Gehäuse mit seinen massiven Alu-Wänden. Das mittig eingesetzte Vier-Zoll-Farbdisplay mit 330 ppi zeigt Coverbilder und Metadaten gestochen scharf. Digitale Quellgeräte können per SPDIF koaxial, Toslink, AES/EBU und USB angeschlossen werden, Musikstreaming funktioniert über WLAN mit 2.4 und 5 Gigahertz und über Gibabit-Ethernet. Optional kann eine Festplatte direkt eingebaut werden, wodurch der ALTAIR G1 zum vollwertigen Musikserver wird. Die Steuerung erfolgt entweder über AURALiCs eigene Lightning-DS-App. OpenHome-kompatible Drittanbieter-Apps oder Roon.
Die Wandlersektion wurde ebenfalls auf den neuesten Stand gebracht: Ein ESS 9038Q2M erledigt nun die Signalverarbeitung bis 384 Kilohertz und 32 Bit und bis DSD512. Als Streaming-Plattform kommt AURALiCs Tesla-2-Plattform zum Einsatz, die nun zwei Gigabyte Arbeitsspeicher für Processing und Memory-Playback bereitstellt und im Verbund mit dem weitaus schnelleren Prozessor ein noch flotteres und klanglich besseres Erlebnis bietet. Die häufig gestellte Frage, an welcher Stelle der AURALiC-Produktfamilie der ALTAIR einzuordnen ist, beantwortet die folgende Übersicht, die die wichtigsten technischen Daten und Verwendungszwecke der AURALiC-Produktfamilie tabellarisch zeigt:
Der ALTAIR G1 ist ab Ende Januar wieder verfügbar. Die bald darauf erscheinende neue Firmware bringt viele tolle Funktionen und macht die AURALiC-Familie noch leistungsfähiger. Wenn Sie den ALTAIR live und in Farbe erleben möchten, können Sie uns auch auf den Norddeutschen HiFi-Tagen im Raum 246 besuchen. Dort wird er das Quellgerät für unsere Vorführung sein und wir können gern Fragen am lebenden Objekt beantworten. Hörtest 2020 findet vom 01.-02. Februar 2020 statt. Die Preis des ALTAIR G1 liegt bei 2.200 Euro.
Vertrieb
audioNEXT GmbH
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Anschrift | Isenbergstraße 20 45130 Essen |
Telefon | 0201 5073950 |
info@audionext.de | |
Web | www.audionext.de |
Zen. Dieser Begriff sollte jedem bekannt sein, was dahinter steckt jedoch nicht zwangsläufig. Auf Wikipedia ist einem Zitat zu entnehmen, dass Zen eigentlich „nichts“ bietet. Für ein HiFi-Produkt ist ZEN somit ein ironischer Name. Natürlich hat sowohl Zen als auch der ZEN DAC mehr zu bieten als nichts, wovon Sie sich im Folgenden überzeugen können.
Von Buddhismus habe ich nämlich offen gestanden keine Ahnung. Ich weiß nur, dass insbesondere Zen viel mit innerer Ruhe und der Konzentration auf den Augenblick zu tun hat. Entspannt auf dem Sofa einer guten Aufnahme zu lauschen, hat ja auch etwas von innerer Ruhe. Man fokussiert sich nur auf das Musikhören, alles andere um einen herum wird weniger wichtig und tritt in den Hintergrund. So betrachtet passt der Name ZEN natürlich ziemlich gut und ermöglicht es darüber hinaus, HiFi-Redakteuren wie mir humorvolle Einleitungen zu schreiben. Zumindest hoffe ich, dass sie als diese wahrgenommen werden.
Zur neuen ZEN-Serie gehören gleich zwei Geräte, die HiFi-Einsteiger ganz besonders ansprechen sollen, aber auch den preisbewussten Hi-Ender nicht gänzlich kalt lassen dürften. Neben dem von mir getesteten DAC gibt es auch einen Bluetooth-Empfänger in gleichem Gehäuse. Stichwort Gehäuse: Dieses besteht aus Aluminium, was für ein Produkt dieser Preisklasse definitiv nicht selbstverständlich ist. Mit seinen geschwungenen Linien kommt es im ersten Moment etwas ungewohnt daher, fällt aber auf dem Schreibtisch aufgrund seiner kleinen Abmessungen nicht weiter auf. Nach einiger Zeit gefällt mir das eigenständige Design richtig gut. Ifi zeigt, dass Hifi – ich frage mich übrigens ständig, wie ifi das H abhandengekommen ist – nicht immer nur ein einfacher quadratischer Klotz sein muss und dennoch optisch nicht komplett aus dem Rahmen fällt. Auf der Vorderseite befindet sich mittig ein Potentiometer, das oberhalb mit einem LED-Licht hinterlegt ist, über welches mittels eines Farbcodes das abgespielte Format und die Samplingrate angezeigt wird. Links daneben befindet sich jeweils ein Schalter für PowerMatch und TrueBass und auf der rechten Seite eine unsymmetrische 6,3-Millimeter-Klinkenbuchse und eine symmetrische 4,4-Millimeter-Pentaconn-Buchse. Auf der Rückseite befindet sich eine weitere Pentaconn-Buchse, ein Wahlschalter, mit dem der Lautstärkeregler für die rückseitigen Ausgänge umgangen werden kann, handelsübliche Cinch-Ausgänge, eine USB-Buchse und eine Anschlussmöglichkeit für ein externes Netzteil. Eben solches gehört nicht zum Lieferumfang, da der DAC standardmäßig über die USB-Verbindung mit Strom versorgt wird. Ein externes Netzteil, wie beispielsweise von ifi direkt erhältlich, kann zwar durchaus noch ein Quäntchen mehr Wiedergebqualität bieten, in Anbetracht des Grundpreises des DACs ist sein Kauf allerdings eher für echte Enthusiasten interessant. Ganz zu schweigen von deutlich teureren Linearnetzteilen, die auch in Frage kämen, möchte man es auf die Spitze treiben. Ein Cinch-Kabel gehört zwar zum Lieferumfang, dieses habe ich jedoch nur beim Auspacken zur Kenntnis genommen und nicht verwendet.
Im Inneren steckt neben einem BurrBrown DSD1793-Wandler eine symmetrisch aufgebaute Ausgangsstufe. Da für jeden Ausgangskanal somit ein eigener Verstärker vorhanden ist, steht an den symmetrischen Ausgängen an Vorder- und Rückseite die doppelte Leistung zur Verfügung. Der verwendete Wandler-Chip kann durchaus als ifi-Standard bezeichnet werden und kommt auch in deutlich teureren Produkten zum Einsatz.
Für diese Hörsession gestalte ich das Setup meiner Anlage so einfach wie möglich: Ein Wandler für 150 Euro ist eindeutig ein Produkt, das hauptsächlich für Einsteiger in die HiFi-Welt oder eine kleine Zweitanlage gedacht ist. Das soll zwar nicht heißen, dass es weniger ernst zu nehmen ist, doch den DAC an einem Server zu betreiben, der weit mehr als das zehnfache kostet, halte ich nicht für sinnvoll. So nutze ich als Zuspieler meinen Windows-Laptop. Ein PC sollte eigentlich immer vorhanden sein und fällt als Investition somit nicht weiter ins Gewicht. Mit einer Software wie roon oder foobar2000 samt controller-App ist die Musikwiedergabe sogar kabellos vom Smartphone steuerbar. Befindet sich auf Smartphone und Computer Spotify, kann die Programminstanz auf dem Computer auch direkt aus der App vom Smartphone aus gesteuert werden. Die verlustfreie Streamingvariante TIDAL bietet eine derartige Option leider nicht, schade eigentlich. Hier kann roon helfen, denn innerhalb der roon-Software kann Musik aus einem TIDAL-Account abgespielt werden. Durch die Möglichkeit der Fernsteuerung von roon per App kann somit auch TIDAL ferngesteuert werden. Wer auf Streamingfähigkeit noch mehr Wert legt, sollte sich eher in Richtung ZEN Blue orientieren, denn dieser verbindet sich, wie der Name schon sagt, per Bluetooth mit dem Smartphone. Neben einem Analogausgang, zum Anschließen an einen Verstärker oder Aktivlautsprecher, bietet der ZEN BLUE auch einen Digitalausgang zur Nutzung eines externen Wandlers, diesen hat der ZEN DAC verständlicherweise nicht. Dafür fehlt dem ZEN BLUE ein analoges Lautstärkepoti – oder positiv formuliert: Die Lautstärke des ZEN BLUE kann auch fernbedient werden. Eine Geschmacks- und Gemütlichkeitsfrage. Hier muss man Prioritäten setzen: kabellos und unaufwendig, dafür mit einer Datenratenlimitierung oder lieber etwas mehr Aufwand und eine üppige Abtastrate bis hin zu 384 Kilohertz PCM und DSD256 mit analoger Lautstärkeregelung? Ich habe mich für letztere Variante entschieden. Obwohl der ZEN BLUE Bluetooth der neusten Generation und praktisch sämtliche hochqualitativen Codecs unterstützt, kann ich mich mit dieser Schnittstelle immer noch nicht anfreunden. Außerdem fasziniert mich der deutlich höhere Dynamikumfang des ZEN DAC.
Zurück also zu meinem Testsetup. Vom Laptop geht es mit dem mitgelieferten USB-Kabel in den DAC und von dort direkt in meine NAD-C-275BEE-Endstufe. Mein Sommer-Epilogue-Cinch-Kabel fliegt aus der Kette, da es fast schon so viel wie der DAC selbst kostet, obwohl es in Relation zu anderen Cinch-Kabeln fast als Schnäppchen bezeichnet werden kann. Ersetzt wird es durch einen günstigen Dauerbrenner von Cordial, ein CFU-0,9-CC für etwa zehn Euro. Für die Verbindung zwischen Amp und Lautsprechern nutze ich ein selbstkonfektioniertes, mit Hohlbananensteckern versehenes Sommer-SC-Orbit-240-MKII, das ebenfalls im unteren Preissegment angesiedelt ist. Warum dieser Umbau? Ganz einfach, ich wollte ein Setup herstellen, das möglichst minimalistisch und preiswert ist. Zugegeben, die NAD-Endstufe fällt ein bisschen aus dem Rahmen, jedoch ist eine potente Endstufe auch durch einen guten DAC nicht zu ersetzen. Und dass der ifi-ZEN-DAC ein solcher ist, beweist er eindrücklich. Wer ausschließlich Musik von seinem Computer hört und keine externen Geräte einschleifen möchte, könnte sogar gänzlich auf einen Vorverstärker verzichten, der ausreichend hohen Ausgangsleistung des kleinen Wandlers sei Dank. Klar, eine wirklich gute Vorstufe wird der ZEN nicht ersetzen, aber mit vielen in Vollverstärkern verbauten Vorstufen dürfte er mindestens mithalten können. Plant man also tatsächlich den Neuaufbau einer Stereoanlage, ist es eine Überlegung wert, statt eines Vollverstärkers, dessen Funktionalität man eventuell gar nicht voll nutzt und somit für „überflüssige“ Bauteile bezahlt, das Geld in eine hochwertige Endstufe zu investieren und diese direkt mit dem kleinen ZEN zu speisen. Setzt man auf Aktivlautsprecher, spart man sich die Endstufe im klassischen Sinn gleich vollständig. Da jeweils ein Pentaconn-Anschluss auf der Front- und Rückseite vorhanden ist, ist sogar eine symmetrische Ansteuerung von Kopfhörer und Endstufe oder Aktivlautsprechern gleichzeitig möglich. Diese Anschlussvielfalt ist für ein Gerät dieser Preisklasse überaus bemerkenswert.
Der Song „The Thirst“ der leider eher unbekannten Progressive-Rocker Enchant vom Debüt-Album A Blueprint Of The World ist ein guter Kandidat um zu testen, was in dem wohlgeformten Gehäuse klanglich steckt. Das Album ist interessant produziert: nicht übermäßig mit Effekten und Reverb zugekleistert, sondern sehr direkt und vor allem neutral. Oft klingt es etwas unmotiviert und fast langweilig. Auf einer guten Stereokette hingegen schätze ich die Einfachheit der Aufnahme, denn erst hier wird ihre Schönheit erkennbar. Auf einmal sind die einzelnen Instrumente wie ineinander verzahnt, dennoch verspielt und extrem präzise groovend. So auch mit dem ifi-ZEN-DAC an meiner Endstufe. Wie von BurrBrown-Chips im Allgemeinen und vor allem ihrer Einbindung bei ifi gewohnt, spielt der kleine Wandler sehr musikalisch und verleiht der Wiedergabe einen charakteristischen Drive. Im Vergleich zum direkt aus der Klinkenbuchse meines Laptops ausgespielten Signal agiert der ZEN mit mehr Nachdruck, Kontrolle und Punch im Bassbereich und löst die Höhen mit mehr Leichtigkeit und Feinfühligkeit auf. Becken erhalten umfangreichere Klangfarben und klingen differenzierter. Im Allgemeinen gewinnt der Klangeindruck an Tiefe und Realismus. Die Instrumente werden klarer voneinander getrennt und die Stimme wirkt plastischer, steht weiter im Vordergrund des Mixes als noch vorher direkt aus dem Computer zugespielt. Attacks werden deutlicher herausgearbeitet und sind in ihrer dynamischen Abstufung feiner, besonders hörbar ist dies bei der Snaredrum. Leider knackt es etwas bei der Aktivierung des TrueBass-Schaltkreises, was allerdings nicht weiter verwunderlich ist. Der Lautstärkeregler am ZEN steht nämlich nur auf etwa 11 Uhr und dennoch höre ich schon auf leicht erhöhter Lautstärke. Die Endstufe macht also ganz schön Dampf und ich muss den kleinen Wandler kaum weiter aufdrehen als bis zur Hälfte. Da darf es bei einem Preis von 150 Euro meiner Meinung nach beim Betätigen von Schaltern auch durchaus mal knacken. Da ich den TrueBass eh nie nutzen würde, kann ich diesen Umstand doppelt gut verschmerzen. Ehrlich gesagt würde es mich ebenso wenig stören, wenn diese Funktion ganz verschwinden würde. Allerdings muss ich hinzufügen, dass ich in vielen Fällen eine leichte Abwesenheit von Bass nicht unbedingt als Nachteil empfinde. Nicht umsonst ist der Etymotic ER4SR einer meiner liebsten In-Ears. An meinen Vision Ears VE6 X2 macht sich ein eingeschalteter TrueBass trotz allem sehr gut und verleiht natürlich aufgenommenen Stücken mit vielen akustischen Instrumenten auf angenehme und recht subtile Weise mehr Körper. Dass ich den TrueBass nicht nutze, liegt demnach definitiv an persönlichen Vorlieben und nicht an schlechter technischer Umsetzung. Sowohl der TrueBass als auch der PowerMatch-Schaltkreis wirken sich auf alle Ausgänge gleichermaßen aus. Es sei denn, man setzt den rückseitigen Schalter von Variable auf Fixed, dann wirken sich die beiden Funktionen nur noch auf die Kopfhörerausgänge auf der Front aus.
Eben diese liefern für die meisten Kopfhörer mit aktiviertem PowerMatch eine sehr angemessene Performance, vor allem, wenn man den symmetrischen Pentaconn-Anschluss nutzt. Im bereits oft bemühten Vergleich zur internen Kopfhörerbuchse meines Laptops, spielt der ZEN DAC an Kopfhörern problemlos lauter, sogar ohne aktivierten PowerMatch und unsymmetrisch angesteuert. Der kleine Kopfhörerverstärker stellt demnach in jedem Fall eine Aufwertung dar. Dass er nicht mit mehreren Watt liefernden Kopfhörerverstärkern mithalten kann, ist eigentlich logisch und sollte auch nicht erwartet werden. Dennoch sollte seine Leistung für die Großzahl an Kopfhörern ausreichen, auch wenn diese mit einer niedrigen Empfindlichkeit und hoher Impedanz aufwarten.
Mit sehr empfindlichen In-Ears, wie meinen Vision Ears VE6 X2, ist mir das Grundrauschen zu präsent, auch im niedrigen PowerMatch-Modus. Zwar führe ich diesen Punkt im Grunde genommen bei jedem Gerät an, das über einen Kopfhörerausgang verfügt, warum der PowerMatch jedoch nicht noch stärker arbeitet, ist mir unbegreiflich. Zumal mir der Pegel, sobald der Lautstärkeregler korrekt anfängt zu regeln, beim entspannten abendlichen Musikhören immer noch zu laut ist. Warum nicht die Grundleistung der niedrigen PowerMatch-Stufe noch weiter nach unten schrauben? So wären zwei Probleme auf einmal gelöst. Das Grundrauschen wäre eingedämmt, man kann das Poti voll nutzen und muss die Grundlautstärke nicht digital am Computer runterdrehen, was den analogen Lautstärkeregler quasi nutzlos macht. Denn ganz ehrlich, ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand das Lautstärkepoti an einem In-Ear voll aufdreht. Sollte es dann, was ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann, doch zu leise sein, hätte man ja noch den hohen Leistungsmodus in der Hinterhand. Klar, wäre dann das Grundrauschen zurück, aber bei einer Lautstärke jenseits von Gut und Böse, würde das dann auch nicht weiter auffallen. Glücklicherweise bietet ifi die passende Lösung des Problems mit dem IE-Match an, der das ultimative Hilfsmittel für empfindliche In-Ears an jedem Kopfhörerverstärker ist. Würde es dieses kleine geniale Ding nicht geben, wäre ich schon so einige Male verzweifelt. Abschließend, muss ich mir natürlich noch eingestehen, dass jemand, der 1.600 Euro in In-Ears investiert, keinen DAC für 150 Euro kauft.
Nun also zum erfreulichen Teil und zu preislich etwas angebrachteren In-Ears. Beispielsweise den schwedischen Jays Q-Jays. Mit seiner Impedanz von 50 Ohm und einer Empfindlichkeit von 103 Dezibel harmoniert er traumhaft gut mit dem ZEN DAC. Die Abstimmung des winzig kleinen Dual-Balanced-Armature-Hörers ist speziell und an den meisten Playern kann ich ihn trotz meiner großen Begeisterung für seine Abstimmung nicht lange hören. Zu aufdringlich ist der charakteristische Peak im Hochton. Dies ist mit dem ZEN DAC überraschenderweise anders, obwohl man ihm wirklich keine Höhenarmut nicht andichten. Andererseits spielt er in den Höhen zwar konstant mit hohem Detailgrad, eine leichte Milde ist trotzdem nicht zu überhören. Das macht den kleinen ZEN ausgesprochen langzeithörtauglich. Das kommt mir speziell in Verbindung mit den Q-Jays zu Pass, so höre ich mich mit viel Freude kreuz und quer durch groovige Funk- und Acid-Jazz-Songs. Dass die wirklich speziellen Q-Jays für diese Musikrichtung taugen, war mir vorher nicht so bewusst, ich hatte ihre Stärke eher bei ruhigeren Stücken und akustischen Instrumenten gesehen.
Schlussendlich bin ich neugierig, wie sich der ZEN DAC an In-Ears macht, die deutlich günstiger als der DAC selbst sind. Ich greife zu den unverschämt günstigen, von mir dennoch sehr geschätzten Brainwavz B200. Wieder muss die Laptop-Buchse zum Vergleich herhalten. Creams zeitloser Klassiker „White Room“ vom 1968 veröffentlichten Album Wheels of Fire wurde durch den dieses Jahr erschienen Film Joker zurück in den Fokus meiner Aufmerksamkeit gerückt. Zunächst also wieder der Direktvergleich zwischen der Klinkenbuchse des Laptops und des unsymmetrischen Klinkenausgangs des ZEN DACs. Um es kurz zu machen: Selbst dieser günstige In-Ear wird durch den externen Wandler aufgewertet. Diesmal ist die Volumenzunahme im Bassbereich besonders auffällig, auch die oberen Mitten werden stark beeinflusst. Ein eindeutiges Indiz dafür, dass sich der Balanced-Armature-In-Ear nicht mit der Impedanz der Laptopbuchse verträgt. Ein kurzer Klangvergleich an meinem FiiO DAP bestätigt diese Vermutung. Er verfügt wie der ZEN DAC über eine Ausgangsbuchse mit sehr niedriger Impedanz und an dieser klingt der B200 eher so wie am ZEN-Wandler, weniger wie am Laptop. Ein weiteres wichtiges Argument, speziell In-Ears mit Balanced-Armature-Treibern an einem externen DAC zu betreiben. Es ist kaum verwunderlich, dass Jack Bruces Stimme, mit der für die B200 eigentlich vorgesehenen Abstimmung, um ein vielfaches voller, eindringlicher und natürlicher klingt. Spiele ich das Album darüber hinaus auch noch als MQA-File auf TIDAL ab, legt sogar diese wirklich in die Jahre gekommene Aufnahme nochmals an Plastizität zu. Abschließend muss ich doch noch einmal auf eine vorherige Feststellung zurückkommen. Rauschen hin oder her, auch mit meinen Vision Ears klingt der kleine ifi-Wandler fantastisch. Und das obwohl er nur ein Zehntel der In-Ears selbst kostet. Ich muss mich also korrigieren: Es ist durchaus eine Überlegung wert, diesen Wandler auch für deutlich teurere In-Ears einzusetzen. Der Zugewinn an Dynamik, Räumlichkeit und Detailgrad im Vergleich zur Laptop-Audiobuchse ist keinesfalls zu verachten. Und wer es wirklich wissen will, setzt den IE-Match gleich mit auf den Einkaufszettel.
Gehört mit
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Computer | ThinkPad 470s, Intel i5-6300U @ 2,4GHz, 12GB DDR4-RAM @ 2400MHz, Windows 10 (Roon, foobar2000) |
Router & Zubehör | TP-Link Archer C7 AC1750, Sagemcom FAST5460, Netgear ProSAFE GS108 |
Server | Melco N1 AH 60/2 |
Reclocker | Mutec MC-3+ USB |
DAC | Mytek Brooklyn DAC+ |
Endstufe | NAD C 275BEE |
Lautsprecher | Magnat Quantum 807, Neumann KH 120 A |
DAP | FiiO X7 Mark II mit AM3A (FiiO Music App, BubbleUPnP, TIDAL) |
Smartphone | Motorola X 4th Gen, 32GB, 3 GB RAM, Android 9 (BubbleUPnP, foobar2000 controller, TIDAL) |
In-Ears & Zubehör | Vision Ears VE6 X2, Etymotic ER4SR, Jays Q-Jays, Brainwavz B200, ifi IE-Match |
Kabel | Cordial |
Herstellerangaben
IFI ZEN DAC
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DA-Wandler | Burr-Brown Multi-Bit DSD1793 |
Eingang | USB3.0 Typ-B (USB2.0 kompatibel) |
Audio Formate USB | DSD 256/128/64 12.4/11.2/6.2/5.6/3.1/2.8 MHz PCM 384/352.8/192/176.4/96/88.2/48/44.1 kHz MQA 88.2/96/176.4/192 kHz Filter |
Line-Ausgang | RCA unsymmetrisch: 2,1 V fixed,1 V / 3,3 V max. variable 4,4 mm Pentaconn symmetrisch 4,2 V fixed, 2 V / 6,2 V max. variabel Ausgangsimpedanz: < = 100 Ω unsymmetrisch, < = 200 Ω symmetrisch Dynamikbereich: > 116 dB(A) @ -60 dBFS (UnBAL / BAL) Signal-Rauschabstand: < -116 dB(A) @ 0 dBFS (UnBAL / BAL) Verzerrung: < 0.0015% @ 0 dBFS (UnBAL / BAL) |
Kopfhörer-Ausgang | 6,3 mm unsymmetrisch: 1 V / 3,3 V max., 12 Ω – 300 Ω Kopfhörer 4,4 mm Pentaconn symmetrisch 2 V / 6,2 V max., 12 Ω – 600 Ω Kopfhörer Ausgangsleistung: unsymmetrisch > 280 mW @ 32 Ω, > 36 mW @ 300 Ω, symmetrisch > 380 mW @ 50 Ω, > 70 mW @ 600 Ω Ausgangsimpedanz: < = 1 Ω (UnBAL / BAL) Signal-Rauschabstand: > 113 dBA (3,3 V UnBAL / 6,2 V BAL) Verzerrung: < 0.0005% (125 mW @ 32 Ω) |
Abmessungen | 158(L) x 100(B) x 35(H) mm |
Gewicht | 491 g |
Preis | 150 Euro |
Vertrieb
WOD-Audio - Werner Obst Datentechnik
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Anschrift | Westendstr. 1a
61130 Nidderau |
Telefon | +49 6187 900077 |
info@wodaudio.de | |
Web | www.wodaudio.de |
Hat jemand behauptet, es gäbe keine richtig guten CD-Spieler mehr? Audia Flight belehrt uns eines Besseren! Mit dem FLCD Three S ist ab sofort ein Gerät im Fachhandel vertreten, das Liebhaber des guten Klangs erfreuen wird und mit seinem lächelnden Antlitz auch noch gut aussieht.
Im Geräteinneren agiert eine Einheit der Firma StreamUnlimited aus Österreich. Zwei 32-Bit-Wandler vom Typ 4493EQ des Herstellers Asahi Kasei Microdevices (AKM) aus Japan erlauben flexible Einstellungen und arbeiten mit 256-fachem Oversampling. Nicht weniger als sechs Digitalfilter stehen dem Anwender zur Auswahl. Der FLCD Three S verfügt über eine abschaltbare, digitale Lautstärkeregelung, die es ermöglicht, das Gerät als alleinige Quelle an eine Endstufe oder an Aktivlautsprecher anzuschließen.
Für die separate Stromversorgung der analogen und digitalen Sektionen spendiert Audia Flight dem CD-Spieler zwei Ringkerntrafos. Anders als bei den Geräten der meisten anderen Hersteller wird der Analogausgang der D/A-Wandler tatsächlich von der analogen Stromversorgung gespeist. Die Ausgangssektion ist auf Stromgegenkopplung ausgelegt, vollsymmetrisch und diskret ausgeführt und in vergossenen Modulen realisiert.
Die XLR- und RCA-Ausgänge können synchron benutzt werden. Optional kann der CD-Spieler mit einem FLCD-Three-S-Input ausgerüstet werden, einem Digitalboard mit fünf Eingängen. Dieses bietet zwei optische Schnittstellen, einen AES/EBU-Eingang, einen Coax-Anschluss und eine USB-Schnittstelle. Der USB-Eingang ist für 32 Bit / 384 Kilohertz und DSD512 ausgelegt und der FLCD Three S damit zukunftstauglich ausgestattet. Die Digitaleingänge können separat benannt und mit unterschiedlichen Upsampling-Frequenzen, Digitalfiltern und für optionalen Dither programmiert werden. Der FLCD Three S wiegt 10 Kilogramm und ist in Schwarz und Silber erhältlich. Eine Fernbedienung aus Aluminium mit Metallknöpfen ist im Lieferumfang enthalten. Der Preis: 2.700 Euro.
Technische Angaben:
Vertrieb
Sieveking Sound GmbH & Co KG
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Ansprechpartner | Jan Sieveking |
Anschrift | Plantage 20 28215 Bremen |
Telefon | +49 421 6848930 |
kontakt@sieveking-sound.de | |
Web | www.sieveking-sound.de |
Dass ich die Laufwerke und Tonarme von Bergmann Audio sehr schätze, dürfte hifistatement-Lesern nicht verborgen geblieben sein. Als sich dann in einem Gespräch mit Johnnie Bergmann und Werner Obst, seinem deutschen Vertrieb, herausstellte, dass es bisher keinen Vergleich zwischen Magne und Odin Tonarm gibt, war dieser Test beschlossene Sache.
Grund für die hohe Wertschätzung der dänischen Analog-Spezialitäten ist vor allem die Beschäftigung mit dem Sleipner, der für mich auch heute noch neben dem Continuum Caliburn und dem LumenWhite Mystere zu den drei besten luftgelagerten Laufwerken zählt, die ich je in meinem Hörraum hatte. Das aktuelle Topmodell bei den Tangential-Tonarmen, der Odin, der auch für den Einsatz auf nicht firmeneigenen Laufwerken konzipiert wurde, bewies dann auf meinen LaGrange, dass er einen Platz in der Liga der weltbesten Arme beanspruchen darf. Mindestens ebenso beeindruckend wie die klanglichen Leistungen der Bergmann-Produkte, ist die Art, wie sie entstehen. Bei einem Besuch in Hobro konnte ich mich von der ungeheuren Fertigungstiefe bei Bergmann Audio überzeugen. Johnnie Bergmann Rasmussen kauft Aluminium-Blöcke und -Profile und stellt daraus alle für die Arme und Plattenspieler benötigten Teile her. Das Galvanisieren oder die Pulverbeschichtung übernimmt dann eine darauf spezialisierte Firma. Die Endmontage findet natürlich wieder am Firmensitz statt. Zugekauft werden lediglich die Motoren, die Pumpen für die Kompressoren und die Platinen mit der Steuerungselektronik.
Der Galder ist das momentane Top-Modell und bietet die Möglichkeit, bis zu vier Tonarme zu installieren. Die Motorbasis ist vom eigentlichen Chassis getrennt. Der Kompressor für das Tellerlager liefert genug Luft, um auch noch einen von Bergmann Audios Tangential-Tonarmen zu betreiben. Der Teller des Galder wird horizontal durch eine Stahlachse geführt, die in einer Buchse aus einem sehr reibungs- und verschleißarmen Polymer läuft. Der Teller schwebt auf einem dünnen Luftkissen, wodurch das Lager in der Vertikalen entlastet wird. Außerdem soll das Luftkissen eine gute Entkopplung von der Stellfläche bewirken. Der Galder wird ganz nach Kundenwunsche mit einem Plattenauflage-Gewicht oder einer Vakuum-Ansaugung für die Platte geliefert.
Das Chassis wird ebenso wie die Motorbasis aus einem vollen Aluminium-Block gefräst. Die Oberflächen sind pulverbeschichtet. Das Chassis ist mit einer zehn Millimeter starken Aluminium-Bodenplatte verschraubt, die auf drei speziellen, höhenverstellbaren Füßen mit je vier Keramikkugeln ruht und auf der auch die Motorbasis Platz findet. Zwischen dieser und der Bodenplatte sind Entkopplungselemente montiert. Auf der Motorbasis befinden sich auch die Bedienungselemente: zwei große Tasten zum Start des Laufwerks mit 33⅓ oder 45 Umdrehungen pro Minute und zwei kleine Taster zur Geschwindigkeits-Feineinstellung. Beim ersten Druck auf eine der großen Tasten startet der Kompressor, beim zweiten dann der Motor, der durch abermaliges Betätigen der entsprechenden Taste gestoppt wird. Nach zwei Minuten schaltet sich der Kompressor dann automatisch aus. Der Kompressor des Galder ist natürlich nicht völlig geräuschlos, aber ebenso wie die der bisher getesteten Bergmann-Komponenten so extrem leise, dass man ihn bedenkenlos im Hörraum unterbringen kann.
Der Galder, der im Hörraum steht, ist mit einem System zur Ansaugung der Platte an den Teller ausgestattet. Prinzipiell bin ich keine Freund der Vakuum-Technik. Klanglich ist dagegen nicht das Geringste einzuwenden und einfacher bekommt man leicht verwellte oder schüsselförmig gebogene LPs auch nicht plan auf den Teller. Allerdings muss man bei der Verwendung eines solchen Systems aller penibelste Plattenhygiene walten lassen: Am besten wäscht man die Scheibe vor jedem Abspielen und reinigt auch jedesmal den Plattenteller. Dabei geht es gar nicht um Staukörnchen, die dem Diamanten bei seinem Weg durch die Rille begegnen, sondern um die Seite der Platte, die mit dem Teller in Kontakt kommt. Wird diese durch den Unterdruck auf den Teller gezogen, können etwa vorhandene Staubpartikel in die Oberfläche respektive in die Rille gedrückt werden. Ob und wie stark die Platte dabei beschädigt wird, hängt natürlich davon ab, wie hoch der Anpressdruck ist. Hier hat Johnnie Bergmann das rechte Maß getroffen: Einerseits werden auch recht wellige Scheiben noch sicher angesaugt, andererseits ist der Druck so niedrig, dass das Vakuum zum Plattenwechsel nicht ausgeschaltet werden muss: Man kann den Puck, der das Mittelloch um die Tellerachse luftdicht verschließt, ohne großen Kraftaufwand von der Platte nehmen. Das ganze System wirkt wohlüberlegt.
Eigentlich hatte Werner Obst, der den Galder und die beiden Arme nach Gröbenzell brachte, geplant, auch zwei gleiche Tonabnehmer von Miyajima im Gepäck zu haben, so dass man lediglich das Tonarmkabel zwischen Odin und Magne umzustecken brauchte, um die beiden Arme zu vergleichen. Gegen diesen Ansatz spricht aber theoretisch, dass man nicht sicher sein kann, dass die Exemplarstreuung zwischen den beiden Tonabnehmer im Vergleich zu den erwartbar geringen klanglichen Unterschieden zwischen den Bergmann-Armen vernachlässigbar ist, und praktisch, dass eines der beiden Systeme plötzlich dringend für andere vertriebliche Aufgaben benötigt wurde. Also baute Werner Obst den Galder mit den zwei gegenüberliegenden Armen auf, justierte das Saboten L erst im Odin und anschließend im Magne.
Dort blieb der mir bisher unbekannte Tonabnehmer dann für ein paar Tage, damit ich mich mit seinem Klang vertraut machen konnte. Auch wenn ihn Werner Obst als ein schwer zu handhabendes System bezeichnet, gehört er klanglich zu den extrem umgänglichen Vertretern seiner Spezies: Trotz seiner immensen Detailfreudigkeit und der weit ausgedehnten Raumdarstellung bleibt er auch bei weniger gelungenen Aufnahmen immer auf der angenehmen Seite. Die satten Klangfarben schließen sicher aus, dass das Klangbild trotzt der hohen Auflösung ins Blutleere und (Über-)Analytische kippt. Das Saboten L verbindet eine sehr präzise Durchzeichnung auf's Feinste mit Spielfreude und musikalischem Fluss. Vielleicht sollte ich mich doch einmal eingehender mit dem Portfolio von Miyajima beschäftigen. Doch zurück zu den drei Bergmännern.
Auch wenn beide Arme voreingestellt sind, dauert es je eine Weile, bis das System zum ersten mal vom Magne in den Odin wechselt – zumindest, wenn man zuvor noch einmal die Auflagekraft, den VTA und die Einhaltung des tangentialen Weges bei der Abtastung überprüft und gegebenenfalls korrigiert. Aber auch nach 20 Minuten Stille ist klar, dass sich das Saboten L im drei Gramm schwereren Odin besser aufgehoben fühlt: Nun verwöhnt es mit noch ein wenig Mehr Luftigkeit, Dynamik, einem Hauch mehr Druck im Bass und scheint – subjektiv empfunden – noch einen Tick schneller zu agieren: eine absolut überzeugende Kombination! Ich kann natürlich nicht ausschließen, dass es den einen oder anderen Tonabnehmer gibt, der mit dem leichteren Magne ST besser harmoniert als mit dem Odin. Auf diesen zu stoßen, wäre allerdings reine Glücksache – und deswegen verzichte auf weitere Tonabnehmer-Montagen im Magne.
Jetzt kann ich es ja ruhig zugeben: Schon bevor ich gehört habe, dass der Odin klanglich noch ein bisschen mehr zu bieten hat, tendierte ich zu einer klaren Empfehlung für diesen: Die noch solidere Bauform und vor allem die deutliche bequemere Art der Höheneinstellung machen ihn zu meinem Favoriten: Wer in einen Galder mit passendem Arm investiert, dürfte an einer Lösung „für die Ewigkeit“ interessiert sein. Und da macht es keinen Sinn, wegen der vergleichsweise geringen Einsparung bei der Entscheidung für den Magne auf eine Menge Komfort bei der Justage zu verzichten. Schön, dass der Odin nicht nur in Sachen Bedienungsfreundlichkeit, sondern auch beim Klang noch etwas mehr zu bieten hat!
Bevor ich einen meiner bekannten Tonabnehmer in den Odin baue, gönne ich mir aber noch einmal eine Plattenseite mit dem Miyajima Saboten L: den vierten und fünften Satz der Symphonie Fantastique mit dem Chicago Symphony Orchestra unter Georg Solti als Reissue der London Classics Stereo Laboratory Serie. Galder, Odin und Saboten L lassen die Aufnahme von Kenneth Wilkinson zu einem elementaren Ereignis werden: eine einzige Schwelgerei in Raum, Klangfarben und Dynamik. Das Trio entfesselt im Tieftonbereich Urgewalten und verliert dennoch nie die Kontrolle. Die imaginäre Bühne reicht weit in die Tiefe, und Pauken kommen mit beinahe beängstigendem Druck. Ein Hochgenuss!
Einen solchen bescheren einem die Bergmänner auch, wenn im Odin ein gerade von der Generalüberholung zurückgekommenes und noch nicht eingespieltes Lyra Etna montiert ist und der Teller des Galder Keith Jarretts Standards, Vol. 1 angesaugt hat. Das Trio begeistert mit Spielfreude und Groove, die Wiedergabe strotz vor Details – darunter jede Menge Rauminformationen –, ohne von Melodie oder Rhythmus abzulenken. Mit dem wohlvertrauten System wird es für mich leichter, die klanglichen Meriten der Bergmann-Kombination zu benennen: Sie geht so gut wie gar nicht in das klangliche Endergebnis ein, denn sie fügt der Wiedergabe nur sehr wenige klangliche Artefakte hinzu – weniger habe ich bisher nur beim Continuum samt Cobra Arm und natürlich beim Sleipner gehört.
Abschließend habe ich dann noch die erste Seite von Rameaus Une Symphonie Imaginaire gehört – eine hervorragende Digital-Aufnahme der Deutschen Grammophon, die Clearaudio als LP veröffentlichte. Klangfarben, Raum und vor allem die Schwärze des Hintergrundes machen die Scheibe zu einem Ohrenschmaus. Zur groben Einschätzung dieser bezaubernden Klänge habe ich die Ouvertüre dann noch einmal auf dem Brinkmann LaGrange mit einem Thales Symplicity II gehört, in dem zwar auch ein Lyra, diesmal aber ein Olympos SL montiert ist. Dieses Trio verwöhnt mit noch ein wenig mehr Luft um die einzelnen Instrumentengruppen, präsentiert die Musik aber nicht ganznso fließend wie die Bergmanns samt Etna. Tangentiale Abtastung und die Luftlagerung des Tellers haben eben ihren ganz besonderen Reiz. Ganz nebenbei bemerkt wäre ein Laufwerk mit so wenig Eigenklang und der Möglichkeit, bis zu vier Arme zu installieren, natürlich nicht nur ein klanglicher Hochgenuss, sondern auch ein vielversprechendes Arbeitsgerät…
Gehört mit
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Plattenspieler | Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil |
Tonarm | Thales Simplicity, Einstein The Tonearm 12 |
Tonabnehmer | Lyra Olympos SL und Etna, Transrotor Tamino |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (sym) |
Vorverstärker | Einstein The Preamp |
Endstufe | Einstein The Poweramp |
Lautsprecher | Kaiser Acoustics Kawero! Classic, Göbel Epoque Aeon Fine |
Kabel | Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest, Swiss Cables |
Zubehör | AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1000, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus und Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs |
Herstellerangaben
Bergmann Audio Galder
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Plattenspieler | |
Prinzip | Luftlager-Design, Vakuum-Ansaugung oder Plattenklemme, bis zu vier Tonarme möglich (linear oder tangential), Ausgang für luftgelagerten Tonarm |
Chassis | Aluminium Druckguss |
Teller/Lager | Aluminium-Teller schwebt auf Luft, 3-mm-Acryl-Matte, zentriert durch eine Stahl-Achse in einem Polymer-Lager mit niedriger Reibung |
Tellergewicht | 11,8kg |
Füße | höhenverstellbar, Aluminium/Ceraball-Konstruktion |
Abmessungen (B/H/T) | 480/365/190cm |
Gesamtgewicht | 38kg |
Motorbasis |
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Motor | tachogeregelt mit hochpräzisem Feedback-Kontroll-System, 33 und 45 |
Luftversorgung |
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Kompressor | leiser, sauberer, trockener und gleich mäßiger Luftstrom |
Staubfilter | auswechselbar, für Reinigung und Austausch leicht zugänglich |
Abmessungen (T/B/H) | 465/225/235mm |
Gewicht | 15,6kg |
Preis | 15.000 Euro, Vakuumsystem 3275 Euro, Zusatzbasis 180 Euro |
Herstellerangaben
Tonarm Odin
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Prinzip | Tangential-Tonarm mit Luftlager |
Armrohr | Aluminium und Carbon, innenbedämpft |
Gegengewicht | entkoppelt |
Einstellungen | Vertikaler Abtastwinkel, Überhang, Azimut, Auflagekraft |
Verkabelung | hochwertige Kupferlitze |
Clips | Gold-beschichtetes Kupfer |
Anschluss | DIN |
Effektive Masse | 14g |
Gewicht | 1.180g inklusive Montageplatte |
Montageplatte | Aluminium |
Abmessungen (H/B/T) | 70/265/290mm |
Kompressor |
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Besonderheiten | sehr leiser, sauberer, trockener und gleichmäßiger Luftfluss, austauschbarer Staubfilter |
Abmessungen (H/B/T) | 135/155/330mm |
Gewicht | 5,7kg |
Preis | 8.000 Euro, 5.300 Euro ohne Kompressor |
Herstellerangaben
Tonarm Magne
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Prinzip | Tangential-Tonarm mit Luftlager |
Armrohr | Aluminium und Carbon, innenbedämpft |
Gegengewicht | entkoppelt |
Einstellungen | Vertikaler Abtastwinkel, Überhang, Azimut, Auflagekraft |
Verkabelung | hochwertige Kupferlitze |
Clips | Gold-beschichtetes Kupfer |
Anschluss | DIN |
Effektive Masse | 11g |
Gewicht | 1.2g inklusive Montageplatte |
Montageplatte | Aluminium |
Abmessungen (H/B/T) | 20/90/151mm |
Kompressor |
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Besonderheiten | leiser, sauberer, trockener und gleichmäßiger Luftfluss, austauschbarer Staubfilter |
Abmessungen (H/B/T) | 135/155/330mm |
Gewicht | 5,7kg |
Preis | 6.000 Euro, 3.500 Euro ohne Kompressor |
Herstellerangaben
Miyajima Saboten L
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Prinzip | MC-Stereo-Tonabnehmer mit „Cross Ring“-Methode |
Impedanz | 16 Ohm |
Ausgangsspannung | ca. 0,23 mV |
Frequenzbereich | 20 Hz bis 32 kHz |
Auflagekraft | 3,0g |
Nadel | Line Contact |
Nachgiebigkeit | ca. 8 x 10-6 cm/dyne bei 10 Hz |
Gewicht | ca. 9,5g |
Korpus | kamerunischen Ebenholz |
Preis | 5280 Euro |
Vertrieb
WOD-Audio - Werner Obst Datentechnik
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Anschrift | Westendstr. 1a
61130 Nidderau |
Telefon | +49 6187 900077 |
info@wodaudio.de | |
Web | www.wodaudio.de |
Wir feiern 2020 den 250sten Geburtstag eines musikalischen Genies: Im Dezember 1770 wurde Ludwig van Beethoven geboren. Er gilt als der meistgespielte klassische Komponist der Welt und als einer der wichtigsten Botschafter der europäischen Kultur. Seine Werke zählen zum kulturellen Erbe der Menschheit.
Grund genug für EternalArts, das Beethoven-Jahr mit einem Zimmerkonzert in den audiophilen Räumen mit einer festlichen Matinée zu eröffnen und für den 12. Januar 2020 um 12.00 Uhr (Einlass 11.30 Uhr) herzlich in die EternalArts Studios, Wietzendiek 1, 30657 Hannover-Isernhagen einzuladen. EternalArts Chef Dr. Burkhardt Schwäbe hat vor dieser Veranstaltung ein außergewöhnliches Klavier-Talent entdeckt und für das Konzert gewinnen können: Der junge chinesische Pianist Xingyu Lu wird Beethovens Klavierwerk auf eine eindrucksvolle Art und Weise zu Gehör bringen und die Zuhörer so in das Beethoven-Jahr begleiten.
Die Veranstaltung verbindet mit dem kulturellen Aspekt allerdings auch ein gesellschaftliches Anliegen, weil EternalArts die Förderung der Schwächsten in unserer Gesellschaft unterstützen möchte. Der hannoverschen Urban-Stiftung soll für ihr Kinderschutzhaus Mattisburg und dessen Arbeit mit gewaltgeschädigten und traumatisierten Kindern ein Beitrag zukommen. Neben der finanziellen Unterstützung durch die Sponsoren wird diese Konzertreihe aber nur möglich, indem ein Kostenbeitrag in Höhe von 30 Euro für Künstlergage, Pausen-Catering und Spende von den Gästen erbeten wird. Da die Räumlichkeiten nur 40 Gästen die Möglichkeit der Teilnahme bieten, bittet Dr. Schwäbe um Anmeldung und Abholung der Karten bis zum 3. Januar. Eine Zusendung per Post ist ebenfalls möglich.
Xingyu Lu wurde 1999 in China geboren und begann das Klavierspielen im Alter von vier Jahren. Bereits mit neun Jahren wurde er für ein Frühstudium am Central Conservatory of Music in Peking bei Prof. Chen Manchun und Prof. Zhou Guangren aufgenommen. Während des dortigen Studiums erlangte er von 2009 bis 2012 jedes Semester ein Stipendium, um seine Ausbildung fortzusetzen. 2012 erhielt er außerdem ein Stipendium für ein Studium in den USA. Zur Zeit absolviert er das Bachelorstudium bei Prof. Bernd Goetzke an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover. Im Laufe seines Studiums trat Xingyu in vielen Recitals, Konzerten und auf Festivals in China, den USA und Europa auf, in Konzertsälen wie der Konzerthalle der ‚Verbotenen Stadt‘ in Peking, dem Oriental Art Center in Shanghai und dem Grand Theatre in Shandong, China, dem Sendesaal des NDR in Hannover, der Thessaloniki Konzerthalle (Megaron) in Thessaloniki, der Sundin Musikhalle in Minnesota, USA, der Monumentalhalle in Brescia, Italien, und vielen andere Konzertsälen. Er musizierte auch zusammen mit der Nationalphilharmonie der Ukraine, dem Staatlichen Sinfonieorchester Thessaloniki, der Südwestdeutschen Philharmonie und der „Mihail Jora“-Philharmonie in Bacau. Xingyu wurde bereits mit vielen Preisen ausgezeichnet, darunter der 1. Preis beim Zhou Guangren Young Pianist Award 2011, der 3. Preis bei der Gina Bachauer Junior International Piano Competition 2013, der 1. Preis bei der Yamaha Music Scholarship Competition 2014, der 2. Preis bei der Giorgos Thymis International Piano Competition und der 1. Preis bei der Città di Cantù International Piano and Orchestra Competition. Zudem wurde 2017 er Preisträger des internationalen Ferruccio-Busoni-Klavierwettbewerbs.
Hersteller
EternalArts Audio Laboratorium
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Anschrift | Wietzendiek 1 + 15 30657 Hannover-Isernhagen |
Telefon | +49 511 56375007 |
gateway@audioclassica.de | |
Web | www.audioclassica.de |
Von Dynamique Audio erhielt unsere Redaktion ein Set aus zwei Netzkabeln, einer Cinch-Verbindung und einem Paar Lautsprecherkabel zum Test, alles aus der Dynamique Shadow 2 Linie. Der Material-Mix dieser Kabel ist hochwertig und lässt auf ein beachtliches klangliches Niveau hoffen.
Dynamique Audio ist im englischen Brighton ansässig und mit dem umfangreichen Kabel-Sortiment in den USA und vielen Ländern Asiens am Markt etabliert. Für Europa finden sich auf der Dynamique Audio Ltd.-Website keine Vertriebspartner, da Dynamique seine Kabel direkt an den Endverbraucher liefert und somit Handelsspannen einspart. Wer die Kabel erst in aller Ruhe zuhause probieren möchte, dem gibt man dafür dafür 30 Tage Zeit, also doppelt so lange, wie es das EU-Fernabsatzgesetz vorsieht. Dynamique Audio gewährt dem Erstbesitzer, der online ab Werk bestellt, eine Garantie von zehn Jahren auf Herstellungsfehler. Jedenfalls scheinen die Kabel von Dynamique Audio aktuell durchaus preisgünstig, wenn man einen Blick auf die verwendeten Materialien wirft und auch Preise der Mitbewerber kennt. Schön ist zudem, dass Dynamique Audio ein komplettes Angebot aller für Audio erdenklichen Typen und Ausführungen anbietet und somit Phonokabel, Digitalkabel, symmetrische und Cinch-Leitungen und anderes in bis zu sechs verschiedenen Qualitätsstufen erhältlich sind. Die Shadow 2-Linie liegt im oberen preislichen Mittelfeld. Dank der Vielfalt ist es möglich, eine Anlage im gewünschten Preisrahmen komplett mit Dynamique auszustatten. Diese Idee der ganzheitlichen Verkabelung aus einer Hand halte ich in den meisten Fällen für eine sehr gute Lösung. Eine musikalisch erfreuliche Erfahrung machte ich vor einigen Monaten mit der kompletten Netzverkabelung meiner Anlage mit Audioquest. Seit dem spielt diese auf einem weit höheren Niveau. Alle zuvor getätigten Versuche mit verschiedenen Kabeln waren nicht oder nur partiell zielführend. Der Austausch einzelner Netzkabel kann durchaus Erfolg bringen, ist aber kaum vorhersehbar und von individuellen Gegebenheiten bestimmt. Damit sind wir schon mitten im Klang-Thema. Eines der mir zur Verfügung stehenden Dynamique Shadow 2 Netzkabel habe ich an meinem Audio-gd Vorverstärker installiert und somit die Audioquest-Gesamtheit durchbrochen. Das Shadow 2 Power Cable zeigte durchaus erfreuliche Charakterzüge, jedoch geriet die tonale Balance in meiner Anlage aus dem Gleichgewicht. Bei meinem Freund, ebenfalls Besitzer der gleichen Audio-gd Vorstufe, ging mit dem Shadow 2, wenn ich das mal so sagen darf, die Sonne auf. Es schien, als könnten erst jetzt seine Brinkmann-Monos, die wie der Rest der Audio-Kette mit günstigen Supra-Kabeln an einer soliden, einfachen Netzleiste angeschlossen waren, ihre ganze Klangpracht entfalten. So unterschiedlich kann die Wirkung eines einzigen Kabels am gleichen Gerät sein. Im Fall meines Freundes hat auch eine Vielzahl anderer an seinem Vorverstärker ausprobierter Netzkabel nicht annähernd für so viel Musikalität seiner gesamten Anlage gesorgt, wie sie das Shadow 2 bewirkte.
Ähnlich verhielt es sich mit meiner Anlage, wo ich versuchsweise das Cinch-Kabel zur Spectral-Hochton-Endstufe, mein In-akustik 1302, gegen das Shadow 2 Silberkabel wechselte. Wieder zeigten sich positive Merkmale, vor allem der Glanz in den Höhen gefiel mir. Hier hätte das Shadow 2 durchaus verbleiben können, da die Tonalität sich zwar leicht änderte, jedoch nicht aus dem Gleichgewicht geriet. Das gleiche erlebte ich mit dem Lautsprecherkabel von Dynamique. Das neueste Album des Cécile Verny Quartet Of Moons and Dreams erfreute mit dem Shadow 2 Speaker Cable an der Spectral mit klanglicher Ausgewogenheit, wobei besonders der klare und farbig fein nuancierte Nachhall der Schlagzeug-Becken imponierte. Alle drei Shadow 2 hatten in meiner Anlage, wo sie nur an einzelner Stelle zum Zuge kamen, etwas gemeinsam. Sie brachten zusätzlich Licht ins Spiel, zeichneten transparent zarte Strukturen in den hohen Tonlagen. Stimmen wurden ein klein wenig schlanker. Über alles schien mir die Darbietung etwas straffer, ein wenig dynamischer und in erfreulicher Weise etwas direkter. Wirklich Aufschluss über die klanglichen Fähigkeiten der Dynamique Shadow 2 sollte dann aber meine zweite Anlage bringen, wo die fünf Kabel einen höheren Anteil am Gesamten haben. Aber zuerst ein wenig über die technischen Aspekte und den Aufbau der Shadow 2.
Dynamique Audio konstruiert und fertigt seine Kabel selbst und benutzt, bis auf wenige Ausnahmen, keine Kabel, die von anderen Herstellern nach Dynamique-Spezifikationen zugeliefert werden. So ist eine kontinuierliche Qualitätskontrolle und gleichbleibende Fertigungsgüte gewährleistet. Alle Dynamique Audio Verbindungen werden mit verwandtem Klangcharakter entwickelt. Steigt man in der Produkt-Hirachie von einem preiswerten Einsteiger-Kabel auf ein teureres, höherwertiges auf, erhält man die gleiche Tonalität, bekommt aber einen Zugewinn an Detailauflösung und Klarheit, so die Aussage von Dynamique Audio. Die tonale Ausrichtung bleibt stets gleich, so dass sich keine Veränderungen ins Dunkle oder Hellere ergeben sollen. Alle Kabel sind auf der Website von Dynamique Audio in ihrem technischen Aufbau weitgehend beschrieben. Hier gibt man sich nicht geheimnisvoll. Designs, die allein einer optischen oder haptischen Aufwertung dienen, sind bei Dynamique Audio nach eigener Aussage nicht zu finden. Bei der Konstruktion wird jedoch neben dem Klang sehr wohl Wert auf eine gute Handhabung gelegt. Alle Dynamique-Leitungen sind sehr flexibel. Reines Silber oder versilbertes, hochreines Kupfer ist das überwiegend verwendete Leiter-Material. Um zu vermeiden, dass die Silberleiter unmusikalisch hell klingen und partiell überbetonen, werden Reinheit, Geometrie, Leiterstärke und Dialektrika miteinander in Einklang gebracht und aufeinander abgestimmt. Die Versilberung der Kupferleiter ist mindestens 100 Mikrometer dick. Man ist in Brighton davon überzeugt, dass mit hochwertigem Silber beste Detailtreue, Dynamik und Musikalität realisierbar sind. Überwiegend und bevorzugt verwendet man keine Litzen-Leiter, sondern Massivleiter. Die Teflon-Umhüllung wird im Fertigungsprozess erst übergezogen, nachdem die Leiter schonend chemisch von Verschmutzungen befreit wurden. Die Teflon-Isolierung der Shadow 2-Linie ist eine übergroße Röhre, sodass der Leiter im idealen Isolator, nämlich der Luft, beinahe schwebt. Auch mechanische Material-Resonanzen sollen durch die Lufthülle vermieden werden. Die unterschiedlichen Leiter-Geometrien in einem Kabelstrang werden so gestaltet, dass bestmögliche Ergebnisse im Hinblick auf Radiofrequenz- und elektromagnetische Unterdrückung erreicht werden. Bei verschiedenen Kabeln sind Resonanzdämpfer-Elemente integriert und äußerlich deutlich sichtbar. Bei unseren Testkabeln ist dies beim Strom- und beim Cinch-Kabel der Fall. Die Lautsprecherkabel haben kleinere, nicht ganz so aufwändige Elemente in der Weiche, wo die Leitung sich in Plus und Minus teilt und somit zwei Stück pro Kabel. Diese Dämpfer sollen mikrofonischen Verzerrungen im Kabel entgegenwirken. Zwar ließe sich eine ähnliche Resonanzunterdrückung auch mit Baumwoll-Füllungen zwischen den Leitern erzielen, nachteilig wäre jedoch deren Wirkung als dielektrische Schicht, denkt man bei Dynamique Audio. Der Dynamique-Resonanzdämpfer ist ein aus massivem Aluminium CNC-gefräster Block, der poliert und eloxiert wird. Entscheidend für seine Wirksamkeit sei seine Befestigung am Kabel mit einem Vibrationen und Resonanzen absorbierenden Elastomer-Klebstoff. Von besonderer Bedeutung sei die Auffüllung dieser Dämpfer mit elektromagnetische Interferenzen schluckenden Füllungen, einer Mixtur, die von Dynamique Audio eigens erforscht wurde. Sie ist eine Mischung aus Nichteisen-Materialien. Durch diesen Aufbau des Resonanz-Dämpfers sollen die grundlegenden elektrischen Parameter unbeeinflusst bleiben, jedoch das Hochfrequenz-Rauschen effektiv absorbiert werden.
Die meisten der bei Dynamique Audio verwendeten Stecker sind Eigenentwicklungen. Es werden aber auch Stecker von WBT, Neutrik und Wattgate verbaut. Das Shadow 2 Cinchkabel ist mit Steckern bestückt, die den Minuspol massearm, nur durch einen schmalen Gold-Kontakt im Kunststoff leiten. Dies kennen wir von WBT nextgen und es dient der Vermeidung von Verwirbelungen in einer zu großen Kontakt-Masse, wie sie bei üblichen Cinchsteckern auftreten können. Laufrichtungen der Kabel werden bei Dynamique nur in wenigen Fällen gekennzeichnet. Sie wird lediglich angegeben, wenn die Abschirmung nur an einem Ende des Kabels mit einem Cinch-Stecker verbunden ist. Ansonsten ist man der Auffassung, dass sich ein Kabel selber im Laufe der Benutzung in eine Richtung einspielen wird. Wird die Richtung zwischenzeitlich vertauscht, könne es zu Klangeinbußen kommen, jedoch spiele sich das Kabel dann erneut ein. Eine Einspielzeit benötigen die Leitungen jedoch schon, und zwar aufgrund des Silbers länger als übliche Kupferkabel. 50 bis 75 Stunden bei Signal- und 100 bis 150 Stunden bei Lautsprecher- und Strom-Kabeln seien ausreichend, um eine anfängliche, leichte tonale Unausgewogenheit zu eliminieren. Weiteres Einspielen stabilisiere die erreichte Qualität. Zu den ausgesuchten, unterschiedlichen verwendeten Leitergeometrien vertritt man bei Dynamique die Auffassung, das deren jeweiligen abweichenden elektrischen Eigenschaften sich positiv ergänzen und zu einer stimmigen Klangbalance führen sollen. Gleichförmige Leiter hingegen würden ihre Eigenschafte ins Negative addieren. Diese Technologie wird in den mittleren und hochwertigen Signal- und Lautsprecherkabeln angewandt, zu denen auch die Shadow 2 gehören. Bei Lautsprecher-Leitungen werden neuerdings auch Multicore-Leiter eingesetzt, eine Mischung aus Solid-Core und Litze. Dies bringe noch einmal einen zusätzlichen Klangvorteil. Auch das Shadow 2 ist so aufgebaut.
Das Test-Setup meiner Anlage sah folgendermaßen aus: Die Air-Tight-Monoendstufen erhielten jeweils ein Shadow 2 Netzkabel. Das Shadow-2-Cinch-Kabel verband die Antelope-DAC-Vorstufe und die Air Tights. Das Lautsprecherkabel war ebenfalls im Spiel. Ich habe den Kabeln einige Einspielzeit gegönnt. Was ich in dieser Konfiguration zu hören bekam, war ein ungewohnt schönes Klangbild. Denn die Tiefe des Raumes und die Leichtigkeit und Offenheit hatte ich so noch nicht an den Epsilon-Bändchen-Lautsprechern gehört. Die Musik war klar strukturiert. Im ersten Satz von Camille Saint-Saëns Orgel-Symphonie mit Charles Munch können Streicher und Bläsersatz schon mal untypisch aggressiv klingen, wenn Präsenz oder Höhen zu ausgeprägt sind. Nicht so mit den Shadow 2 Silber-Kabeln. Weich war das Klangbild anderseits auch nicht gezeichnet, vielmehr klar und präzise. Hier war entspanntes Zuhören ein vergnügliches Erlebnis. Beim Austausch nur der Cinch-Verbindung zwischen Vor- und Endstufe gegen mein etatmäßiges In-akustik-NF-1302 wurde das Klangbild runder und verlor an Glanz. Das Shadow 2 hatte vergleichsweise eine leicht strengere Diktion, was in Abhängigkeit von Musikart und Aufnahme stets zu mehr Licht, aber keinerlei Schatten führte. Der positive Effekt der Shadow-2-Verkabelung insgesamt geriet noch deutlich ausgeprägter, als ich die Anlage statt über meine Mudra-Trenntrafo-Netzleiste über den sündhaft kostspieligen PS-Audio-P20-Netzstrom-Regenerator anschloss, der just zum Test eingetroffen war. Der Spaß kostet mit Analysis Plus Stromkabel zur Wandsteckdose an die 16.000 Euro und beweist leider einmal mehr: Geld klingt. Doch das nur am Rande. Auch die Mudra-Leiste ließ die klare, räumliche und filigrane Klangqualität der Shadow 2 nicht nur durch, sondern den Wunsch aufkommen, das gesamte Setup mit Shadow 2 Netzkabeln zu bestücken. Aber die Zuleitung zur Max-Leiste und auch das Steckernetzteil vom Antelope mussten sich mit dem preisgünstigen Mudra-Kabel begnügen. Der Primare CD-Player hingegen profitierte von den Klangfarben, die das Audioquest Hurricane Source zu generieren pflegt. Über all dies ist das Hören mit den Dynamique Shadow 2 ein Genuss, weil der musikalische Fluss stimmt, der Rhythmus den Zuhörer mitnimmt und die Dynamik vor allem im Feinen immer wieder überrascht. Dabei registrierte ich stets mit Freude, wie homogen die Musik auf der imaginären Bühne dargestellt wird. Das musikalische Ganze wird nicht zerpflückt, aber wunderschön analysiert, und mit Leichtigkeit kann man den Tonfolgen der Instrumente nachspüren. Auch im Tieftonbereich spielt das Shadow-2-Dreierset exzellent. Da ist wirklich gar nichts eingedickt und dennoch kommen Drums, E-Bässe, Orgel und andere tiefe Lagen imposant mächtig, vor allem aber mit klarer Zeichnung. Kari Bremnes Album Løsrivelse mit Vertonungen der Gedichte von Edward Munch zu fünfzehn seiner Gemälde ist ein Beispiel für eindrucksvolle Raumtiefe, aus der teils abgrundtiefe Bässe, erzeugt von Schlagwerk oder von Saiten, sich plastisch im Raum ausbreiten.
Weiter geht´s. Ich lasse das NF-1302 im Spiel, weil ich mich Schritt für Schritt wieder meiner üblichen Verkabelung nähern möchte, und tausche nun das Shadow-2-Speaker-Cable gegen mein QED-Silver-Spiral. Das führt zu einem regelrechten Zusammenbruch in Sachen Dynamik, Weiträumigkeit und Grandezza. Von Langeweile zu sprechen, ist zwar übertrieben, aber in diese Richtung geht es, nachdem das Shadow-2-Speaker-Cable nicht mehr mit im Spiel ist. Deutlich wahrnehmbar ist dies beim Album Roots Revisited von Marceo Parker (Minor Music 801015). Da fehlt die klangfarbenstarke Attacke vor allem von Saxophon, Posaune und Orgel. Die Musik reißt mich nicht mehr in der Weise mit, wie es zuvor unvermeidbar war. Etwas weniger ausgeprägt erfahre ich die gleiche dynamische Zurückhaltung und Blässe in den Klangfarben auch beim Album The Afro Eurasian Eclypse von Duke Ellington von 1975. Schon bei der witzigen Rede des Maestros zu Beginn spürt man den enger gewordenen Raum. Also muss das Shadow-2-Speaker wieder ins Spiel, bevor ich die Netzkabel von Dynamique Audio gegen meine Mudra wechsele. Auch durch das Fehlen der Shadow-2-Power geht mitreißender Schwung im Vortrag verloren. Die Klangfarben sind jetzt eindeutig stumpfer. Je länger man hört, desto deutlicher fällt die Zurückhaltung als Defizit auf. Auch wenn es nicht schlecht klingt, ist das Großartige und Begeisternde zu einem Gutteil auf der Strecke geblieben. Ich möchte jetzt wissen, ob das Shadow-2-Cinch da was retten kann und integriere es anstelle des 1302. Ja, es kann, zumindest in Hinsicht auf Dynamik und Punch legt die Musik wieder etwas zu. Der Hörspaß, den die Shadow-Netzkabel an den Mono-Röhren-Endstufen machten, wird aber nicht erreicht. Ich versuche nun das Netzkabel am CD-Player, wo das wesentlich teurere Hurricane bislang sehr gut seinen Dienst verrichtete. Der Charakter, der alle drei Shadow 2 auszeichnet, ist klar zu vernehmen. Die Musik ertönt präzise, etwas schlanker, mit ansprechendem Drive und erfreulich viel Pep. Das gefällt mir, dennoch möchte ich diesen Wechsel eher als Geschmackssache bewerten. Das Audioquest glänzt durch mehr Fülle, was ebenso gefallen kann.
So ergibt sich für mich das nicht wirklich überraschende Ergebnis, dass es am besten klingt, sobald die gesamte Anlage im Rahmen des Verfügbaren mit Shadow 2 verkabelt ist. Vor allem das Netz- und das Lautsprecherkabel haben es mir angetan. Beim Cinch-Kabel hängt es sicher auch vom Klangcharakter der gesamten Kette ab, ob seine Straffheit und Präzision in den hohen Tonlagen das gewisse Etwas an Glanz mitbringt oder ob es seiner nicht bedarf. Die Kabel von Dynamique Audio haben ihren Charakter: Sie klingen erfreulich dynamisch, sehr schön und durchsichtig und gestalten die Musik lebendig. Neben den klanglichen Meriten verdient zudem ihre mechanische Flexibilität lobende Erwähnung. Diese dürfte in der Praxis oft sehr bedeutsam sein: Im Gegensatz zu sehr vielen Top-Kabeln haben wir es hier nicht mit steifen Schläuchen, sondern mit gut verlegbaren, einwandfrei verarbeiteten Verbindungen zu tun. Man sollte sie probieren, selbst wenn der Brexit den Zugriff künftig etwas erschweren sollte. Ich möchte jedenfalls gern weitere Dynamique Kabel kennenlernen.
Gehört mit
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DA-Wandler-Vorverstärker | Antelope Zodiac plus |
CD-Player | Primare DVD 30 |
Endstufe | Air Tight ATM-3 |
Lautsprecher | Analysis Audio Epsylon |
Strom | PS Audio P20 |
Zubehör | JIB Boaacoustic Krypton AES/EBU, DH-Labs Silver Sonic oder Sommer Carbokab AES/EBU, In-akustik Black&White NF-1302, QED Genesis Silver Spiral, Mudra Akustik Max Netzleiste und Netzkabel, Audioquest Hurricane Source Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, Raum-Absorber von mbakustik und Browne Akustik |
Möbel | Audio Exklusiv d.C.d. Basis; Ikea Lack |
Herstellerangaben
Dynamique Shadow 2 Netzkabel
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Conductors | Pure silver (4N), Silver-plated OFC (7N) |
Insulation | PTFE Teflon super air-spaced |
Construction | Helical Array, Distributed Gauge |
Damping | 1 x resonance filter |
Terminations | Dynamique gold over copper IEC, US & EU |
Preise | 1 m - 600 £ 1,5 m - 680 £ 2 m - 760 £ 2,5 m - 840 £ 3 m - 920 £ |
Herstellerangaben
Dynamique Shadow 2 Analogue Interconnect RCA oder XLR
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Conductors | Pure Silver (4N) solid-core |
Gauge | 6 x 24 AWG |
Insulation | PTFE Teflon air-spaced |
Construction | Helical array, triple-balanced |
Damping | 1 x resonance filter per channel |
Terminations | Dynamique low-mass RCA |
Stereo-Paarpreise | 1 m - 575 £ 1,5 m - 665 £ 2 m - 755 £ 2,5 m - 845 £ 3 m - 935 £ |
Herstellerangaben
Dynamique Shadow 2 Lautsprecherkabel
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Conductors | 2 x 18 AWG Silver-plated OFC (7N) solid-core, 2 x 22/3 AWG Silver-plated OFC (7N) multicore, 2 x 20 AWG Pure silver (4N) solid-core |
Gauge | 11 AWG per channel equivalent |
Insulation | PTFE Teflon, air-spaced |
Construction | Counter-balanced helical twist, Distributed gauge |
Damping | 2 x resonance dampers per channel (metal & carbon-fiber) |
Terminations | Dynamique low-mass banana plug (gold over phosphor bronze, PTFE Teflon), Dynamique low-mass spade plug (gold over pure copper, PTFE Teflon) oder gemischt |
Stereo-Paarpreise | 2 m - 795 £ 2,5 m - 910 £ 3 m - 1025 £ 4 m - 1255 £ 5 m - 1485 £ |
Hersteller/Vertrieb
Dynamique Audio Ltd
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Anschrift | Vantage Point New England Road Brighton, East Sussex, BN1 4GW |
info@dynamiqueaudio.com | |
Web | www.dynamiqueaudio.com |
Hersteller/Vertrieb
Dynamique Audio Ltd
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Anschrift | Vantage Point New England Road Brighton, East Sussex, BN1 4GW |
info@dynamiqueaudio.com | |
Web | www.dynamiqueaudio.com |
Hersteller/Vertrieb
Dynamique Audio Ltd
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Anschrift | Vantage Point New England Road Brighton, East Sussex, BN1 4GW |
info@dynamiqueaudio.com | |
Web | www.dynamiqueaudio.com |
Wir bewegen uns in eine neue, mobile HiFi-Welt, ob wir das nun mögen oder nicht, es wird sich nicht mehr ändern lassen. Ich weiß, Prognosen sind immer mit Vorsicht zu genießen, insbesondere, wenn sie die Zukunft betreffen. (Mark Twain)
Apple ist an allem Schuld, der iPod hat die ganze Chose ins Rollen gebracht. Kennt den eigentlich noch jemand? Damit konnte man früher unterwegs Musik hören mit den dazu gelieferten weißen Ohrhörern. Gibt es nicht mehr, dafür aber etwas viel Besseres: den digitalen Audio Player, der sogar Hi-Res Formate abspielen kann. Heute geht es um den DAP Hiby R6 Pro. Schon wieder ein Asiate, wird sich so manch einer denken! Nun ist es mittlerweile so geworden, dass eigentlich alle Geräte in den asiatischen Ländern entwickelt und gebaut werden. Einzig und allein fällt mir da die Chord Mojo-Poly Kombination ein, die zumindest in die Richtung Digitaler Audio Player geht.
Der chinesische Hersteller Haibei ist hierzulande wohl weniger bekannt, die Firma ist aber seit über 10 Jahren im Geschäft, in erster Linie als OEM Zulieferer für andere bekannte Marken. Mit der dabei gesammelten Erfahrung entschloss man sich, unter dem Namen Hiby ein eigenes Produkt zu entwickeln. Das Vorgängermodell, der Hiby R6 wurde 2017 vorgestellt und nun durch die Pro-Version ergänzt. Eines der Hauptprobleme beim alten R6 war der relativ hohe Ausgangswiderstand von zehn Ohm. Dieser kann bei einigen hochempfindlichen Ohrhörern zu Verfärbungen führen. Mit nunmehr 0,24 Ohm (unsymmetrisch) beim Pro-Modell dürfte es keine Probleme mehr geben.
Das Gehäuse ist aus Edelstahl gefertigt, hat etwa die Größe einer Packung Skatkarten und trägt damit zu dem etwas höheren Gewicht bei, allerdings mit 285 Gramm bei weitem kein Schwergewicht. Alles macht einen tadellos verarbeiteten Eindruck. Zum Schutz für den DAP wird eine durchsichtige Silikon Hülle mitgeliefert. Rechts oben findet man den ins Gehäuse eingelassenen konkaven Einschaltknopf. Dieser enthält zudem eine mehrfarbige LED, die neben Play, Laden, auch noch während des Betriebs die verschiedenen Hi-Res Formate anzeigt. Im 44,1-Kilohertz-Format beispielsweise leuchtet sie blau, bei DSD weiß. Geht die Akkukapazität dem Ende zu, wechselt sie auf rot. Darunter drei weitere Tipp-Tasten für Pause, Vorwärts und Zurück. Auf der linken Seite befinden sich zwei konkave Tipp-Tasten für die Lautstärkeregulierung (+/-). Diese lässt sich damit auch im Dunkeln und bei abgeschaltetem Monitor einstellen. Sofern man im Dunkeln die Tasten findet. Betätigt man nun einen der Knöpfe lässt sich die Lautstärke auch auf dem Touchscreen mit Hilfe einer Wischbewegung regulieren. Aber Vorsicht, das kann rasend schnell ins Auge gehen. Äh, ins Ohr. Der interne Speicher mit 32 Gigabyte ist nun nicht unbedingt der Wahnsinn, wie üblich lässt sich der Speicherplatz mit Hilfe einer Micro-SD-Karte erweitern. Die Kapazität nach oben hin ist unbegrenzt, so dass mit einer der neuen Ein Terabyte-Karten erst einmal Ruhe sein sollte.
Die Wandlung übernehmen zwei ESS-ES9028Q2M-Chips. Diese Q2M-Version ist für den mobilen Bereich gedacht und benötigt etwa fünfmal weniger Strom als die Acht-Kanal-Pro-Version. Das Gerät kann DSD bis DSD256 und PCM bis 384 Kilohertz und 32 Bit decodieren. Anschließend dienen vier MUSES 8920 J-Fet Operationsverstärker des japanischen Herstellers New Japan Radio als I/V Converter, die Leistungsverstärkung und den Lowpassfilter übernehmen zwei SSM 6322 Chips von Analog Devices. Damit erreicht der R6 Pro eine Ausgangsleistung von 235 Milliwatt an 32 Ohm unsymmetrisch und 750 Milliwatt am symmetrischen Ausgang. Das sind schon ganz beachtliche Werte. Der Ausgangswiderstand wurde auf 0,24 Ohm (unsymmetrisch) und 0,28 Ohm (symmetrisch) reduziert. Mit dem relativ großen Akku von 4000 Milliamperestunden sollte der R6 Pro laut Hersteller im unsymmetrischen Betrieb zwölf Stunden und symmetrisch betrieben noch acht Stunden durchhalten. Über die Qualcomm 3.0 Schnellladefunktion lässt sich der Akku in 60 Minuten auf 70 Prozent aufladen, für eine Vollladung benötigt er 150 Minuten.
Der R6 Pro läuft auf Android Basis, hier in der Version Android 8.1. Mit Hilfe der sogenannten Direct-Transport-Audio-Technologie umgeht Hiby die Android-eigene Sample Rate Konvertierung und gewährleistet damit ein bit-genaues Ausgangssignal. Das gilt übrigens auch für Streaming-Apps wie Tidal und Konsorten. Der R6 Pro unterstützt alle gängigen Hi-Res Formate, aber natürlich auch MP3. Eine Aufzählung erspare ich ihnen an dieser Stelle. Eine Bluetooth Funktion ist natürlich ebenfalls vorhanden. Im R6 Pro ist die Übertragung mittels aptX, aptX HD, LDAC (24 Bit und 96 Kilohertz) und HWA auch hoch aufgelöst möglich. HWA ist übrigens ein von Hiby entwickeltes Format. Für den Betrieb damit wäre allerdings ein spezieller Bluetooth Kopfhörerverstärker wie beispielsweise der Hiby W5 erforderlich. Die Haupt-Musik-App auf dem R6 Pro ist die Hiby Music App, man kann aber über das vorinstallierte Googleplay auf Apps von Drittanbietern wie beispielsweise Tidal oder Qobuz zugreifen. Oder auch Musik von Radiosendern hören. Ich bin gespannt, wie lange es noch dauert, bis wir mit den Dingern auch telefonieren können.
Ein Nachteil für Apple-Besitzer ergibt sich jedoch aus der Androidkonfiguration: Der Mac erkennt den Hiby nicht – oder will ihn nicht erkennen. Um trotzdem Daten auf den internen Speicher zu spielen, existiert eine Datei im Internet, mit der dies ermöglicht wird. Habe ich jedoch nicht ausprobiert. Bei dem Monitor handelt es sich um einen 4.2-Zoll- großen Touchscreen mit einer Auflösung von 768 mal 1280 Punkten. Die Reaktionsgeschwindigkeit des Touchscreens auf Eingaben ist hervorragend, dank des Qualcomm-Snapdragon-425-Prozessors und drei Gigabyte RAM-Speicher. Das Scrollen läuft flüssig, wie bei einem modernen Handy. Was ja auch kein Wunder ist, die Android-Basis stammt schließlich aus dem Handy Bereich und ist millionenfach bewährt.
Wie allgemein üblich kann man einzelne Tracks über die Rubrik Titel, Album, Künstler oder Genre abrufen. Die Rubrik Komponisten fehlt allerdings. Auch eine Wiedergabeliste kann man sich zusammenstellen. Das alles funktioniert rasend schnell, auch die Cover werden blitzschnell geladen. Wobei die Anwahl eines Künstlers zunächst etwas umständlich erscheint, hier werden nämlich sämtliche Tracks in gemischter Form angezeigt und nicht einzelne Alben. Aber nach Betätigen eines Icons werden die Alben sortiert angezeigt. Zu dem Icon gelangt übrigens man nur über trial and error; in dem eher spartanischen Manual sind nur die überlebensnotwendigen Dinge aufgeführt. Beim Scrollen erscheint am rechten Rand ein alphabetisches Register, mit dem man einzelne Buchstaben direkt anwählen kann. Hat man nun einen Titel ausgewählt, so erscheint nicht nur das Cover, sondern man kann über das Anwählen eines Icon mit drei kleinen Punkten – nein, keine drei schwarzen Punkte auf gelbem Untergrund – weitere Informationen abrufen. Ist das Gerät an WLAN angeschlossen, so kann man beispielsweise Liedertexte oder auch fehlende Cover abrufen. Apropos WLAN, der R6 Pro kann neben dem 2,5-Gigahertz-Band auch das 5.Gigahertz-Band verarbeiten.
Wie bei allen modernen Digitalen Audio Playern dieser Preisklasse üblich existieren hier ebenfalls Möglichkeiten, den Klang zu verbiegen. Neben einem Zehn-Band-Equalizer gibt es noch eine Spielwiese namens MSEB, mit der man beispielsweise unter dem Begriff Basserweiterung zwischen tief und leicht wählen kann. Hier gibt es zehn Regler, die an unterschiedlichen Stellen eingreifen. Nix für HiFi Puristen. Über den USB-C Ausgang lässt sich der R6 Pro auch hervorragend als Transport verwenden, beispielsweise als Zulieferer für den Hugo 2. Es ist interessanterweise nicht egal, aus welcher Quelle die digitalen Daten kommen, der Transport hat einen starken Einfluss auf den Sound. Beispielsweise liegen zwischen einem iPhone und dem R6 Pro Welten. Aber auch mit einem Cayin N8 als Transport klingt es anders als mit dem R6 Pro. An Kopfhörerausgängen bietet der Hiby zum einen den unsymmetrischen 3,5-Millimeter-Standardausgang, sowie einen symmetrischen 4,4-Millimeter-Ausgang an. Dabei handelt es sich um einen neuen Standard der Japanischen Electronics and Information Technology Industries Association (JEITA), der speziell für mobile Geräte entwickelt wurde. Man verspricht sich davon eine bessere Klangqualität gegenüber dem 2,5-Millimeter-Anschluss.
Vergessen wir einmal alles oben gesagte und kommen zum wesentlichen Teil: Wie klingt das Ding denn eigentlich? Hierzu muss wieder gesagt werden, dass das Klangergebnis vom Synergieeffekt zwischen DAP und In-Ear abhängig ist. Der unten beschriebene Sound ist letztlich das Ergebnis, das ich mit meinen speziellen In-Ears höre. Ach ja, eingespielt habe ich das Gerät auch ausgiebig. 100 Stunden sind hier Minimum. Fangen wir erst einmal mit dem unsymmetrischen 3,5-Millimeter-Ausgang an. Gehört wurde mit dem Vision Ears Erlkönig, Empire Ears Legend X, Vision Ears VE8, oBravo Cupid und dem betagten Shure SE 500. Der Ärmste muss, sozusagen außer Konkurrenz, immer mal ran. Der erste Eindruck ist sehr vielversprechend: Was da aus dem etwas übergewichtigem „Handy“ herauskommt ist schon beeindruckend und klingt sehr erwachsen.
Der Hochtonbereich erscheint sanfter, ein bisschen zahmer, ohne Härten und ohne diesen artifiziellen, technischen Aspekt, der manchmal anzutreffen ist. Trotzdem bleibt eine hohe Durchzeichnung. Hörer, die empfindlich auf Härten im Hochtonbereich reagieren, sollten sich den R6 Pro einmal anhören. Aus der Mitte kommt die Musik. Sagt man. Hier klingt der Mitteltonbereich sehr neutral und detailliert. Wie der Hochton ein Tick auf der wärmeren Seite, was aber Stimmen sehr natürlich und mit dem nötigen Volumen erscheinen lässt. Ohne dass das Ganze ins süßliche, romantische abdriftet. Gut zu hören bei alten Aufnahmen mit Jimmy Hendrix oder Deep Purple, hier wird nichts romantisch, der R6 Pro langt hier schon richtig hin. Alles andere wäre ja auch geschäftsschädigend. Hervorragend ist die Wiedergabe von akustischen Saiteninstrumenten wie beispielsweise Laute, Oud oder Flamenco-Gitarre. Bei geeigneter Aufnahme und geschlossenen Augen kann man sich den Musiker samt Instrument sehr gut vorstellen. Dieser sitzt nun unmittelbar vor einem, bei einem Konzert wären das dann die teuersten Plätze.
Der Bass geht sehr tief mit einem eher organischen, analogen Sound. Allerdings ist der Bassbereich stark abhängig vom angeschlossenen In-Ear. Mit dem sehr basskräftigen und mit zwei großen dynamischen Treibern ausgestattete Legend X fehlt mitunter etwas die Kontrolle. Hier hat der Chord Hugo 2beispielsweise alles im Griff. Mit BA-Treibern sieht die Sache gleich wieder ganz anders aus. Durch die kürzere Ausschwingzeit dieser Treiber kommt der Bass jetzt sehr kompakt und tight. Trotzdem bleibt ein Kontrabass sehr körperhaft mit natürlichem, akustischen Ton und sehr feinen Nuancen.
Für den symmetrischen 4,4-Millimeter Anschluss benötige ich einen Adapter, weil keiner meiner Hörer über einen Pentaconn-Stecker nach JEITA-Standard verfügt. Zunächst einmal muss man etwas leiser drehen, weil der Pegel etwas höher ist. Mit diesem Ausgang bekommt die Musik mehr Wumms im Bass- und Mittenbereich. Nicht unbedingt überraschend. Aber auch die Dynamik hat deutlich zugelegt. Ein großer Kontrabass wird noch glaubwürdiger dargestellt. Wobei der akustische Ton dieses Instruments sehr natürlich wiedergegeben wird. Generell erhalten die Instrumente etwas mehr Volumen. Auch große Symphonieorchester profitieren bei lauten und komplexen Passagen von dieser Schaltungsart. Die Bühne bekommt in dieser Betriebsart etwas mehr Tiefe.
Allerdings wird der Klang im Vergleich zum unsymmetrischen Betrieb etwas gröber. Bei Instrumenten, wie beispielsweise einer Laute, die nicht so sehr auf Grobdynamik angewiesen ist, klingt das Instrument unsymmetrisch etwas feiner, zumindest über den Erlkönig gehört. Dieser kann natürlich eine fulminante Auflösung bieten. Auch erscheint der Single-Ended-Betrieb hier etwas transparenter, ob das nun an dem beiliegenden Pentaconn-Adapter liegt kann ich nicht sagen. Ich habe überwiegend mit dem SE-Ausgang gehört, aber das ist natürlich Geschmackssache, es wird sicher viele Hörer geben, die den symmetrischen Ausgang bevorzugen. Zudem ist dies auch von dem eingesetzten In-Ear abhängig, der oBravo Cupid beispielsweise profitiert eindeutig vom symmetrischen Anschluss.
Auf jeden Fall ist der 3,5-Millimeter-Ausgang der neutralere von beiden und spielt auch etwas emotionaler. Insgesamt eine hervorragende Leistung des R6 Pro, der mit einem geeigneten Ohrhörer ein tolles Klangbild abliefert. Wobei geeignet sich natürlich auf den eigenen Geschmack bezieht und auf das Zusammenspiel In-Ear-DAP. Es ist schon erstaunlich, zu welch hohem klanglichen Niveau die heutigen Digitalen Audio Player fähig sind. Wer nun glaubt, nur weil das Ding so aussieht wie ein Handy, dann klingt das auch so, der hat noch nie einen guten DAP gehört. Der R6 Pro lässt jedes Smartphone alt aussehen.
Abschließend lässt sich sagen, es handelt sich um einen weitgehend neutralen DAP, aber nicht auf der analytisch, klinischen Seite, sondern mit wärmeren Klangfarben. Damit klingt der R6 Pro weniger aggressiv, etwas entspannter, weniger digital. Bei den Klangfarben könnte ich mir schon noch etwas mehr vorstellen, aber wollen wir einmal die Kirche im Dorf lassen, in dieser Preisklasse wohl eher nicht. Der R6 Pro bietet eine sehr gute Auflösung, der Applaus in einem Konzertsaal wird sehr natürlich wiedergegeben. Das ist offensichtlich gar nicht so einfach; manchmal klingt das, als würden die Zuhörer Holzscheite aneinander klopfen. Die Bühne ist mehr breit als hoch und nicht sehr tief. Die Musiker werden allerdings sehr gut voneinander getrennt. Auch werden Unterschiede zu hochauflösenden Formaten sehr deutlich dargestellt. Zudem vermittelt der Hiby ein sehr gutes Gefühl von Pace, Rhythm and Timing. Ok, da haben wir wieder den vom Naim-Marketing in die Welt gesetzten Begriff, mit dem kein Musiker im Zusammenhang mit HiFi etwas anfangen kann. Und die müssten es eigentlich wissen. Gemeint ist wahrscheinlich das Zusammenspiel der Musiker. Hat aber mit HiFi nichts zu tun. Deshalb sagen wir einfach, die Musik wird sehr lebendig und packend wiedergegeben, mit allen rhythmischen Feinheiten.
Gehört mit
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Digitallaufwerk | Ayon CDT |
D/A Wandler | Borbely Audio |
Laufwerk | Apolyt |
Tonarm | Triplanar |
Tonabnehmer | Clearaudio Goldmund, Van den Hul Grashopper |
Vorstufe | Thomas Mayer 10Y |
Endstufe | Thomas Mayer 211SE Elrog |
Lautsprecher | Wolf von Langa, Ancient Audio Studio Oslo |
Kabel | Audio Consulting Reference RCA, Swisscables Reference NF und LS, Auditorium23 LS, Swisscables Reference und Reference Plus Netz, VertexAQ Jaya Netzfilter, VertexAQ Taga Verteilerdose, VertexAQ Roraima Netzkabel, Audioquest Diamond Digitalkabel |
Mobiles Hifi | Chord Hugo2, Astell&Kern SP2000, Audioquest Dragonfly, Vision Ears Erlkönig, Empire Ears Legend X, oBravo Cupid |
Zubehör | LeadingEdge Gerätebasis, LeadingEdge Minipaneele |
Herstellerangaben
Hiby R6 Pro
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Digitaler Wandler | 2x ES 90282QM |
CPU | Snapdragon 425 SoC |
I/V | 4x Muses 8920 |
Ausgangsverstärker | 2x SSM6322 |
Unterstützte Formate | DSD (DSF, DFF,DIFF), SACD-ISO, FLAC, ALAC, AIFF, WAV, APE, WMA, WMA Lossless, MP3, AAC, OGG |
Ausgangsleistung | 245mW, unsymmetrisch, 32 Ohm, 750mW, symmetrisch. 32 Ohm |
Speicher | intern 32 GB, + >512 GB mit Micro SD Karte |
Ausgänge | 3,5mm-Klinke, 4,4mm-Pentaconn, 3,5mm Klinke Line out |
Bluetooth | LDAC, apt X, apt X HD, HWA |
Akku-Kapazität | 4000mAh |
Abmessungen (L/B/H) | 119,8/66,9/15,7 mm |
Gewicht | 285g |
Preis | 900 Euro |
Vertrieb
audioNEXT GmbH
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Anschrift | Isenbergstraße 20 45130 Essen |
Telefon | 0201 5073950 |
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Web | www.audionext.de |