DSD, ein Format mit Zukunft? – Erster Teil

16.05.2012 // Dirk Sommer und Andreas Koch

Die Linux Plattform wird zwar auch für Musik-Server benutzt. Sie ist aber – wenn der Nutzer im Umgang mit Computern nicht ausgesprochen bewandert ist – nicht leicht zu konfigurieren, und die Unterstützung mit Treibern ist bei weitem nicht so massiv wie bei Windows und Apple. Meines Wissens gibt es für Linux zur Zeit keine Wiedergabe-Software und keine Treiber, die DSD unterstützen.

Während DSD weiterhin auf jeder SACD zum Einsatz kommt, dürfte es zusätzlich eine neue Lebenschance als Download-Format bekommen. Seine klanglichen Leistungen machen es konkurrenzfähig zum PCM-Format, ganz gleich mit welcher Abtastrate. Viele Hörer halten DSD sogar für überlegen. Allein die effektive Nutzung der Bits dürfte den Erfolg als Download-Format garantieren. Gestern war jedes Audio-Format fest mit seinem Trägermedium verheiratet, wie beispielsweise LPs, CDs und SACDs. Das verhinderte die Entwicklung der Codierungs-Formate, sei es in PCM oder DSD. Aber heute kommen wir in eine Ära, in der die Hardware nicht dieselben Beschränkungen auferlegt. Dank Software-Steuerung und Computer-Plattform wird alles flexibler und nachrüstbar. Das gilt nicht nur für Speicherung, Bearbeitung und einfache Wiedergabe-Funktionen, sondern auch für physische Verbindungen wie beispielsweise USB, bis hin zum dem Ort wo die Musik spielt, im Wandler. Wenn sich gestern das Codierungs-Format dem physischen Träger anpassen musste, dann hat sich heute das Blatt gewendet: Die Hardware passt sich dem Codierungs-Format an. Mit anderen Worten: Die heutige Computer-Technologie wird wachsen, unabhängig davon, welches Format wir heute oder morgen wählen. Heute mag es eine Kombination aus PCM mit hoher Abtastrate und DSD sein, morgen vielleicht überwiegend DSD.

Folgende Firmen bieten Software-Audio-Player an, die die native Wiedergabe von DSD-Files unterstützen:

  • ChannelD Puremusic: www.channld.com. Unterstützt DSD und DSD mit doppelter Abtastrate auf Mac.
  • Audirvana: www.audirvana.com. Unterstützt DSD auf Mac.
  • JRiver Media Center 17: www.jriver.com. Unterstützt DSD und DSD mit doppelter Abtastrate auf Windows PC.
  • Merging Technologies Emotion: www.merging.com. Unterstützt DSD und DSD mit doppelter Abtastrate auf Windows PC.

Die folgenden Label und Künstler bieten DSD-Files zum Download an:

  • Blue Coast Records: www.bluecoastrecords.com
  • Japan: http://music.e-onkyo.com/artist/m101210_R.asp
  • Channel Classics: www.channelclassics.com/dsd.html
  • Japan: http://ototoy.jp/feature/index.php/sound_and_recording
  • 2L: http://www.2l.no/hires/index.html
  • Wheatus: http://wheatus.com/
  • David Elias: http://www.davidelias.com/
  • Site where various artists and labels offer high resolution recordings for download, including DSD: http://downloadsnow.net.
  • Germany: www.cybele.de.
  • In Kürze: www.hifistatement.net

Wer seine analogen Aufnahmen – egal, ob von Platte oder Band – in höchster digitaler Qualität in DSD mit doppelter Abtastrate archivieren möchte, dem empfehle ich den Korg MR-2000s, der DSD-Files generiert, die mit der oben genannten Wiedergabe-Software direkt abgespielt werden können.

  • Korg: www.korg.com

(Leider ist das Gerät in der EU momentan nicht erhältlich. ds) D/A-Wandler, die DSD-Files direkt aus dem Computer wiedergeben können, werden angeboten von:

  • dCS: http://www.dcsltd.co.uk. Unterstützung für DSD und PCM bis zu 192kHz über USB.
  • Mytek Digital: www.mytekdigital.com. Unterstützung für DSD und PCM bis zu 192kHz über USB und Firewire.
  • Playback Designs: www.playbackdesigns.com. Unterstützung für DSD, DSD mit doppelter Abtastrate und PCM bis zu 384kHz über USB.

Soweit die positive Sicht Andreas Kochs, dem ich an dieser Stelle für seinen Beitrag herzlich danke. Im zweiten Teil sollen dann auch die Probleme nicht ungenannt bleiben, die bei der Arbeit mit DSD auftreten, wenn man nicht gerade glücklicher Besitzer einer Sonoma-Workstation ist.


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