Zu Beginn spricht Christoph Stickel über die Geschichte und die verschiedenen Aspekte des Masterings:
Dirk Sommer: Christoph, erzähl doch einfach mal, was Mastering bedeutet.
Christoph Stickel: Die Abgrenzung zur Aufnahme und Mischung zu beschreiben, ist immer schwierig. Lass uns ein paar Jahrzehnte zurückblicken, in die 1960er. Da haben wir in der Produktionskette nach der Aufnahme und Mischung den Transfer vom Masterband auf die Lackfolie für das Vinyl. Nun müssen ja irgendwie die Informationen vom Tonband auf den Schneidestichel übertragen werden. Die Bandmaschine ist zum Beispiel bei der Phasenlage ziemlich unproblematisch, auch beim Anteil hoher Frequenzen, bei der Dynamik und vielem mehr. Das Vinyl aber nicht. Man muss technisch aufpassen, dass das, was auf dem Band ist, dann auch später überhaupt auf Platte geschnitten werden kann. Bei diesem Transfer müssen oft notgedrungen Anpassungen gemacht werden. Das kann durchaus den Klang und die Lautstärke verändern. Und dann stellte sich Mitte der 60er Jahre raus, dass es ein paar Platten gibt, die lauter, sind mehr Bass haben, weniger rauschen und einfach besser klingen als die anderen. Weil der Ingenieur, der den Transfer gemacht hat, zwischendrin nicht nur auf die Messtechnik geblickt hat, sondern auch die Ohren gespitzt und klanglich mitgedacht hat. Technisch und klanglich perfekt.
Das war im Prinzip der Entstehungspunkt des kreativen Masterings, dass man versucht, die tolle Aufnahme, die man hat, so weiter zu verarbeiten, dass sie dann später für das Zielmedium optimal und maximal musikalisch klingt. Hier gibt es eine sehr schöne Metapher von Steve Hoffmann, die das Mastering treffend beschreibt. Er sagt im Prinzip: Man hat ein Kunstwerk, zum Beispiel ein Bild, das man in bester Form präsentieren möchte. Man bringt es jetzt in eine Galerie, mit weißem Licht, hellen sterilen Wänden, um den Fokus nur auf das Bild zu lenken. Andererseits kann man Stroboskop-Lichter setzen oder eine Lightshow machen, um dieses Kunstwerk perfekt in Szene zu setzten, so dass das, was genau das jeweilige Kunstwerk ausmacht, noch mal weitaus mehr zum Tragen und leuchten kommt. Nun muss man diesen Zustand, diese Präsentation noch fotografieren, um dieses Foto dann zu vervielfältigen. Das bedeutet also: Die Musik klanglich so zu bearbeiten, dass sie perfekt klingend nach außen geht. So wie man versucht, die bestklingende Stereoanlage für seine Musik zu finden. Das kennst du selber doch sehr gut. Du hast bestimmte Stücke, die klingen auf einem Lautsprecher phantastisch, auf anderen eher blass. Beim Mastering versucht man bildhaft gesprochen die perfekten Lautsprecher für die jeweilige Aufnahme zu bauen. Hinzu kommen natürlich auch technische Aspekte: Der Mastering-Engineer ist derjenige, der eine Platte zum letzten Mal hört, bevor sie vervielfältigt wird. Er ist nicht nur dafür verantwortlich, dass sie wunderbar klingt, sondern auch dafür, dass sie technisch fehlerfrei ist: Ist da vielleicht doch noch ein Knacks drauf, hat's irgendwo gezerrt, gibt es einen Mute? Das ist das, was mich persönlich als Mastering-Engineer sehr anstrengt, doch ist es ein ganz wichtiger Teil, weswegen ich auch etwas paranoid geworden bin. Es könnte ja noch irgendwas sein! Ist wirklich alles richtig? Der Produzent oder Musiker hat das Master noch mal gehört und sagt im besten Fall: „Es klingt ganz wunderbar, Christoph. Genauso möchte ich es haben.“ Aber im Endeffekt höre ich dann das Master final durch, und wenn dann da doch noch ein Fehler ist und ich habe ihn nicht bemerkt, bin ich derjenige, der am Schluss auch dafür gerade stehen muss. Also ich bin dafür zuständig, dass es klanglich und auch handwerklich sauber ist. Dazu etwas, was ich gerne meinen Studenten sage: Man kann eine Berufshaftpflicht abschließen als Tonmeister, was man auch sollte. Das ist gar nicht so teuer für einen normalen Recording-Engineer. Wenn man aber das Kreuzchen bei „Ich mastere“ macht, kostet es gleich das mehrfache. Die Auswirkungen, die hier durch Fehler entstehen können, sind größer und unangenehmer: etwa eine komplette CD-Pressung wieder aus den Läden zurück zu ordern, sie neu pressen zu lassen, wieder zu verschicken etcetera.
Das heißt, dass beim Mastering von der Kunst bis zur Technik alles vereint ist. Daneben gibt es auch Details, die ich als durchaus wichtig und auch gar nicht mal so unkreativ betrachte: zum Beispiel die Übergänge zwischen einzelnen Stücken richtig zu gestalten. Ich habe zwei Titel hintereinander. Wie lang ist die Pause dazwischen? Standardmäßig sind es bei iTunes zwei Sekunden. Das kann passen, tut es oft aber nicht. Muss hier etwas Ruhe hinein, um das vorhergehende Stück noch mehr wirken zu lassen, oder kommt der nächste Track „attacca“, um dem Album Geschwindigkeit zu geben? Das sind solche wirklich filigranen, scheinbar unwichtigen Sachen, die aber dann doch ein Werk zu einem Ganzen machen. Auch nicht unwichtig ist, wenn wir mehrere Stücke auf einer Platte, auf einer CD, oder Playlist haben, dass die Lautstärke der einzelnen Stücke so gesetzt sein sollte, dass der Zuhörer nicht zum Lautstärkeregler greifen muss, um nachzuregeln, sondern dass alles gut zusammen passt. Auch ein wichtiger Bestandteil, sobald wir die Klassik verlassen – und selbst dort treffe ich zunehmend darauf –, dass wir auch gegen die Konkurrenz im direkten Vergleich nicht abfallen dürfen. Ich habe jetzt hier beispielsweise die Sebastian Müller Band, die wir später hören werden. Wenn man die Original-Dynamik der Mischung belässt, würde das Endprodukt im direkten Vergleich zu anderen Veröffentlichungen in diesem Genre klein, dünn und dumpf wirken. Es darf zum Beispiel in einer Playlist nicht nennenswert abfallen, sonst wird sofort weitergeskippt. „Dynamik-Einengung“, da wirst du als High-Ender wahrscheinlich Flecken im Gesicht kriegen, ist nötig: Doch das kann man bis zu einem gewissen Punkt auch sehr geschmackvoll machen und der Kraft, dem Punch der Musik ,noch einmal eine neue Dimension verleihen. Auf der anderen Seite kann es natürlich auch die Musik abtöten. Ein sehr schwieriges Thema. Man denke nur an den Loudness War.
Das sind im Groben die Sachen, die beim Mastering passieren. Daneben natürlich auch: Was sind aktuell die Formate, von denen konsumiert wird? Ich habe beruflich gestartet als die CD gerade dabei war, die Platte zu überholen. Ich habe die CD gelernt, auch noch MC dann DCC, Minidisc, SACD, DVD und die ganzen Formate, die es dann noch so gab. Jetzt sind wir an dem Punkt, dass wir immer mehr weg sind von physischen Medien – von Vinyl mal abgesehen. Jetzt müssen unterschiedlichste Online-Portale beliefert werden. Da gibt es diverse Vorgaben, die sich auch immer wieder ändern. Das heißt, jedes Portal macht das unter Umständen ein bisschen anders, hat seine Besonderheiten. Die Gefahr ist nicht nur, dass das Produkt durch ein technisches Raster fallen könnte, sondern auch, dass es dort nicht richtig funktioniert und sich nicht wirklich maximal entfalten kann. Dann haben wir natürlich auch die High-End-Formate in höchster Auflösung, die wir ebenfalls alle vernünftig bedienen müssen. Zudem wird die Welt wohl gerade immersiv. Das bedeutet noch mehr Formate.
Neben den Ohren sind für den Mastering-Ingenieur seine Schallwandler das wichtigste:
CS: Hier bei mir sieht man unheimlich viele Knöpfe und Regler, die einen tierischen Spaß machen. Und eigentlich auch das sind, wo alle Leute zuerst drauf schauen. Aber das Wichtigste an dem ganzen Prozedere ist, dass ich hoffentlich einigermaßen geputzte Ohren habe, und dass ich das, was ich da höre, auch wirklich beurteilen kann. Wir haben hier eine berechnete und eingemessene Akustik. Ich habe hier einen akustischen Raum, der eine definierte Nachhallzeit hat, definierte Reflektionen, ausgeglichene Moden und alles, was ich zum optimalen Hören und Beurteilen benötige. Dann auch ein Lautsprechersystem, mit dem ich das, was ich höre, linear, so musikalisch richtig und sauber wahrnehmen kann, wie es möglich es ist. Also das Hören ist das A und O beim Mastern. Voraussetzung ist, dass ich eine Abhörsituation habe, in der ich objektiv beurteilen kann. Nur wenn ich wirklich höre, was ich mache, kann ich auch vernünftig eingreifen, kann es modifizieren, verbessern, manchmal auch reparieren. Nur wenn ich richtig höre, machen die vielen, schöne Knöpfe hier überhaupt Sinn.
DS: Was für Lautsprecher verwendest Du momentan?
CS: Ich habe mehrere Jahre mit Kii Three gearbeitet und bin sehr zufrieden gewesen. Seit einigen Monaten habe ich von der Firma monitor db - Jürgen Beckers große Convergence hier. Die Kiis fungieren jetzt mehr als eine Art Nearfields und die Haupt-Lautsprecher sind die Convergence von Jürgen Beckers, mit dem ich uneingeschränkt glücklich bin. Das ist, was ich an Lautsprechern habe. Seit kurzem benutze ich nun auch die Dan-Clark-Audio-Kopfhörer. Ich bin in meinen 30 Jahren Arbeitserfahrung immer schon jemand gewesen, der gerne auch mit Kopfhörern gearbeitet hat. Angefangen mit dem K1000 von AKG, dieses Ding, das man sich an Kopf geklemmt hat, das fand ich ganz klasse. Dann kam Stax, Audeze und bei der letzten High-End-Messe bin ich zum ersten Mal mit dem Dan Clark in Kontakt gekommen, von dem ich sehr begeistert bin und den ich jetzt auch zum Arbeiten nutze. Warum arbeitet man überhaupt mit einem Kopfhörer? Da hat man nun einen ausgesprochen kostspieligen akustisch optimierten Raum. Dann Lautsprecher ,die sich in den Zehntausender-Regionen bewegen. Warum kommt man jetzt auf die Idee, einen Kopfhörer aufzusetzten? Da kann ich nur ganz subjektiv für mich sprechen, warum ich gerne einen Kopfhörern hinzuziehe. Es ist eine andere Abhör-Situation als im Raum, hier habe ich das Signal ganz nah bei mir, es ist direkt am Ohr. Wenn ich filigranste Einstellungen mache, zum Beispiel beim Hall das Pre-Delay: Ob es wirklich noch mal fünf Millisekunden früher oder später kommen muss, kann ich mit Kopfhörern überdeutlich hören und so die perfekte Einstellung machen. Wenn ich einen Kompressor einstelle, wie sind die Attack- und Release-Zeiten? Puncht es oder verzieht es mir das? Das kriege ich durch diese unwahrscheinliche Nähe am Kopfhörer filigran justiert. Natürlich, um es dann am Lautsprecher final zu hören und abzugleichen. Das ist so ein Wechselspiel. Der andere Einsatz ist „technisches Hören“. Darunter verstehe ich, wie ich vorhin schon sagte, technische Fehler wie Knackser, Rauschen, Zerren und Brutzeln aufzuspüren. Probleme, die man vielleicht, wenn man auf dem Lautsprecher hört, schneller überhört. Die letzte Version höre ich fast immer mit den Kopfhörern durch. Auch, weil ich, so bescheuert es klingt, hier sitze, mich bewege, und vielleicht der Arm auf dem Pult ein Geräusch macht oder der Stuhl knarzt. Das lenkt mich ab. Da war doch was? Mit Kopfhörer nehme ich so etwas natürlich nicht mehr wahr. Und egal wie ich mich bewege, bleibe ich immer im Stereo-Zentrum. Das ist dieses extrem fokussierte Hören, von der Umwelt abgetrennt. Doch letztlich werden meine klanglichen Entscheidungen immer auf dem Lautsprecher getroffen. Allerdings kommt mir auch der Gedanke: Wie wird denn da draußen abgehört? Wohl immer mehr mit Kopfhörern. Er ist meiner Beobachtung nach eigentlich das Medium, das in der breiten Masse viel genutzt wird. In Zug, U-Bahn oder Bus sehe ich nur Leute mit irgendwelchen In-Ears. Da kann ich nicht mehr sagen, das sei eigentlich die zweitrangige Form des Konsums gegenüber dem Lautsprecher. Denn nach meinem Erfahrungsschatz macht dieses Hören auf Kopfhörern – welcher Qualitätsstufe auch immer – zunehmend die Mehrheit aus. Die gute alte Stereoanlage, mit der wir groß geworden sind, findet in der großen Masse doch gar nicht mehr die Verbreitung, sondern man gibt eher mal Geld für einen Kopfhörer aus.
Dabei gewinnt das Mastern mit Kopfhörern zunehmend an Bedeutung:
DS: Christoph, masterst Du durch das Benutzen eines Kophörers nicht anders?
CS: Ein ganz klares Jein. Ich möchte hier eine Analogie benutzen. Ich bin vor, ich glaube, jetzt fast zehn Jahren von einem Studenten gefragt worden: „Christoph, hörst Du denn auch auf einem iPhone?“ Da habe ich mich völlig gegen verwahrt und gesagt, das werde ich nie tun, wenn es so weit kommt, dann suche ich mir einen neuen Beruf.
DS: Zu Recht.
CS : Ich merke auch bei meinen Kindern, die so um die 20 sind, die Musik läuft entweder auf Kopfhören oder über den Handy-Lautsprecher. Natürlich habe ich ihnen auch Lautsprecher gekauft und sonst was hingestellt. Aber so ist wohl die neue Realität. Ich kontrolliere niemals über diese kleinen Lautsprecher, aber ich habe sie doch auf dem Schirm. Meine Erfahrung ist, wenn ich in einer sehr guten Abhör-Situation arbeite, dann passt es auch für alle anderen Lautsprecher. Natürlich, auf dem einen Lautsprecher ist es ein bisschen boomy, auf dem anderen etwas dünner, abhängig vom grundsätzlichen Klangbild des Lautsprechers. Aber es wird immer einen guten Mittelweg geben, wenn ich ein sauberes Klangbild geschaffen habe. Das gilt auch für die Wiedergabe auf Handylautsprechern.
Doch zurück zu Deiner Frage: Verändere ich meine Arbeitsweise und optimiere den Klang für die Kopfhörer-Wiedergabe? Was unterscheidet im Groben die Wiedergabe über Lautsprecher und Kopfhörer? Klar, beim Kopfhörer haben wir fast immer eine In-Kopf-Lokalisierung. Wir haben eine ausgesprochene Links/Rechts-Ortung. Das bedeutet, unser Stereobild ist ein anderes, wie wir es von Lautsprechern im Raum kennen. Doch wenn ich versuche, eine normale Stereo-Produktion für den Kopfhörer zu optimieren, mit aller Kraft eine Bühne zu schaffen, geht der Schuss meist nach hinten los. Mit ganz viel Glück wird es für den den Kopfhörer, den ich gerade aufhabe, eine Spur besser. Doch ist das nicht zu anderen kompatibel.
Auch hier klingt das Mastering, das ich auf Lautsprechern gemacht habe, auf den meisten Systemen ähnlich und ist kompatibel. Ich merke allerdings, dass ich im Bassbereich sehr sauber arbeiten muss, da verzeihen mir die Kopfhörer nichts. Gerade bei sehr guten Kopfhörern ist die Bass-Wiedergabe doch etwas anderes, als bei vielen Lautsprechern. Ich muss schon großen Aufwand betreiben, um den Bass sauber über Lautsprecher hören zu können: Da muss auch der Abhörraum gut sein. Es müssen wirklich gute Lautsprecher und die Moden des Raumes egalisiert sein, um richtig tiefe Frequenzen wirklich sauber und kontrolliert wiederzugeben und auch wahrnehmen zu können. Das kann ein Kopfhörer oftmals besser darstellen. Mit einem sehr guten Kopfhörer kann ich besser Bass wahrnehmen, als ich das in der normalen Lautsprecher Abhör-Situation kann. Das heißt ,der Konsument wird mit Kopfhörern ein unsauberes Arbeiten von mir in diesem Bereich schneller bemerken.
DS: Ich denke, viele Kopfhörer sind so bassstark, dass, wenn Du damit mischen würdest, man beim Hören des Ergebnisses über eine Anlage keinen Spaß mehr hätte.
CS: Genau. Dann hätte ich verloren. Doch wie schon gesagt. Wenn ich hier unter Optimalbedingungen höre und den Bassbereich spektral sauber ausgeglichen hinbekomme, passt das dann auch auf den meisten anderen Abhören. Ein Kopfhörer mit einer Bassüberhöhung wird mehr Bass wiedergeben, wenn ich sauber gearbeitet habe, aber ohne Resonanzen und ohne wummern.
Bei meiner Arbeit ist der Lautsprecher mein Urmeter. Hier muss es passen. Mit dem Kopfhörer arbeite ich an filigranen Details, um es dann auf dem Lautsprecher zu finalisieren. Wenn ich mit dem Mastering zufrieden bin und alles auf den Lautsprechern gehört habe, gibt es bei mir meist noch einen abschließenden Durchgang mit Kopfhörern. Wie gesagt, zum einen, um noch einmal dediziert auf die technischen Fehler zu hören, doch ich habe gemerkt, dass ich dann doch noch mal die Pfoten irgendwo am Equalizer hatte und kleine Nachjustierung gemacht habe. Also wir reden jetzt über das Viertel Dezibel, das ich vielleicht nur noch zu hören glaube. Aber ich habe die kleine Justage dann noch gemacht, am Lautsprecher abgeglichen und habe gemerkt, das tat gut.
Kopfhörer und Raumdarstellung schließen sich für Autor so gut wie aus. Der Profi sieht das deutlich differenzierter:
DS: Raum ist Dir immer sehr wichtig. Als wir die Audioquest-Niagaras ausprobiert haben, hast Du ja gemerkt, dass in Deinen Bearbeitungen sogar mehr Raum drin ist, als Du zuvor gehört hast.
CS: Durchaus, ja.
DS: Kann man einen Raumeindruck auch mit Kopfhörer prüfen und vielleicht sogar kreieren?
CS: Also was ich mit Kopfhörern sehr gut kann, ist, einen Hall einstellen. Womit ich persönlich noch kämpfe, aber so langsam dahin komme, ist, wirklich räumliche Eindrücke, also sprich eine Tiefenstaffelung mit dem Kopfhörer zu definieren. Nicht nur sagen zu können, das Instrument steht vor diesem, sondern klar den Platz auf der Bühne zu hören. Da bin ich dabei, doch das musste ich auch erst lernen. Du hast eine nicht so tiefe Bühne, links und rechts weiter gespreizt, aber dedizierter. Mir macht es viel Spaß, das zu hören, die Farben und auch diese räumlichen Eindrücke wahrzunehmen.
DS: Ich habe den Eindruck von Tiefenstaffelung eigentlich nie erlebt, egal wie gut der Kopfhörer ist.
CS: Man muss wohl loslassen vom Lautsprecher und sich auf den Kopfhörer einlassen. Dann kann man das empfinden. Nicht in der Größe, aber die Tiefenstaffelung ist durchaus vorhanden. Es ist wohl Übung.