Norddeutsche Hifi-Tage 2025

06.02.2025 // Wolfgang Kemper, Finn Corvin Gallowsky (Fotos)

Einen Raum weiter zeigte Jan Sieveking seine Markenvielfalt, darunter auch Riviera Audio Labs, noble Verstärker aus Italien. Der Plattenspieler stammte von TW-Acustic ebenso wie die neue zweiteilige Röhren-Phonostufe. Vor dem Hörraum konnte man verschiedene Hifiman Kopfhörer probieren. Acapella führte in zwei Räumen vor: Im großen oben durfte die schöne Acapella High Cellini zeigen, was sie in Verbindung mit dem Aqua-Digital-Frontend oder der analogen Transrotor-Tonquelle mit RCM Big Phonostufe am Vitus-SIA-030-Class-A-Vollverstärker musikalisch kann. Da musste ich Sonntag unbedingt nochmals hin und konnte genießen, wie offen und dynamisch es hier klang. Auf Etage 2 in einem normalen, also recht kleinen Hotelzimmer präsentierte Acapella die Harlekin 2 mit den mächtigen Acapella Enérgeia Verstärkern. Neben der großen Acapella Präsentation fand man den mir bislang unbekannten Hersteller BEC Akustik aus Schwerte. Der hier ausgestellte, extrem schlanke Magnetostat ist mit seiner Höhe von 120 Zentimetern bereits der größte der Serie und kostet 1.320 Euro. Allerdings benötigt er die Unterstützung von Subwoofern, durchaus beliebiger Herkunft, die die Arbeit unterhalb von 150 Hertz übernehmen. Eine beachtenswerte Idee, für Freunde des Unauffälligen. Auch der Besser Vertrieb mit AVM, Gold Note, Prima Luna und PMC präsentierte sich in einem großen Konferenzraum und platzierte seine Elektronik auf auffälligem Mobilar. Besonders interessant ist der neue Kopfhörerverstärker HP-10 deluxe von GoldNote für 2.400 Euro, der durch das PSU-10 Evo Netzteil für 1.310 Euro klanglich nochmals aufgewertet werden kann. Er besitzt alle erdenklichen Kopfhörer-Ausgangsbuchsen und macht durch exklusive Anpassoptionen neugierig, die auch für die jeweiligen Hörer in Presets abgespeichert werden können: Crossfeed verändert die Im-Kopf-Lokalisation und drei Harman-Kurven passen den Klang dem Hörerwunsch an. Hifistatement hat mit Udo Besser einen Test verabredet.

 

Auf den Etagen zwei und drei mit den normalen, kleinen Hotelzimmern gab es ebenfalls viel zu erleben, wenn man es denn schaffte, einen Hörplatz zu ergattern. Sonntag war das wesentlich leichter als am Tag zuvor. So präsentierte Len-Hifi-Chef Björn Kraayvanger verschiedene Lautsprecher aus seinem Portfolio: Mal ließ er die sickenlose Vocalis von Ilumnia musizieren, mal durfte man die Standbox Frigg O2 von ØAudio für 13.000 Euro genießen. Die klang am Sonntag mit Gitarre und Bluesgesang bei angenehmer Lautstärke sehr lebendig und löste auch das Schlagzeug im Hintergrund farbenreich auf. Eyecatcher war hier sicher auch der Plattendreher Pre-Audio GL-1102. Das Laufwerk kostet zusammen mit tangentialem, luftgelagertem Tonarm 12.800 Euro. Bei Thivan Labs konnte man samstags hören, dass sie auch ordentlich laut spielen können. Auch die kleinen Lautsprecher der Wiener Lautsprecher Manufaktur, alles handwerkliche Einzelanfertigungen, konnten Pegel, waren aber auch eine Freude bei feinen Klängen. Revox ist stolz auf die B77 MKIII, eine klanglich völlig überarbeitet Neuauflage des Klassikers. Funktional und chic ist dazu die Studiocontrol C200 Fernsteuerung für die Bandmaschine und ebenso auch für den All-in-One StudiomasterM500 für 4,750 Euro – inklusive der C200. Das StudiomasterM500 ist das Topmodell einer Linie von Audio-System mit integriertem Verstärker – hier 2 mal 180 Watt –, DAB+ und FM Tuner sowie einem OLED-Front-Display. Auch bei Steinway Lyngdorf wunderte man sich, welchen Pegel im Bass das kleine System ermöglicht. In das Clic Möbel war die Elektronik von Lyngdorf optisch gelungen integriert. Zusammen mit Manger zeigte SPL seine Geräte, hier unter anderem die Endstufe Performer s1200.

 

Sehr viel Spaß machte am Sonntag das Hören bei PS Audio, wo Jürgen Sachweh mit toller Musikauswahl die Aspen FR5 Lautsprecher vorführte. Der Strom war selbstverständlich durch einen PowerPlant optimiert. Nur hier erlebte ich eine Vorführung von CD mit dem PS Audio Perfect Wave SACD Transport. Die Anlage war mit Analysis Plus verkabelt. Ich habe unterschiedlichster Musik gelauscht: Dieses Setup klang, egal was gespielt wurde, sehr authentisch und packend. Was die Aspen FR5 im Tiefton leistet, ist überzeugend. Als ich Dr. Götz von Laffert bei Lyravox fragte, warum die Karlos hier deutlich besser klang als ich sie von meinem Testbericht in Erinnerung hatte, erfuhr ich, dass hier die Version aus Kunststein spiele, aber vor allem das SE-Upgrade musikalisch viel brächte, auch im mir bekannten Standard-Gehäuse. Im Fokus bei Lyravox steht der neue Roon-fähige Musikserver-Player Lyrakore Duo, den ich mir zum Test erbat.


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