Kaufinteressierten Besuchern würden wir für's nächste Jahr empfehlen, sich gezielt in der Kategorie umzuschauen, in der man etwas erwerben möchte. Sonst sind die Norddeutschen HiFi-Tage in zwei geschweige einem Tag kaum zu schaffen. Es wäre bedauerlich, ein Hörerlebnis zu verpassen, weil die Zeit nicht reicht oder man von der Marke bislang nicht gehört hat und sie deshalb unbeachtet lässt. Denn dies zeichnete die Norddeutschen HiFi-Tage immer aus: Auch Besucher mit umfassendem Branchen-Knowhow finden immer noch Neues oder Unbekanntes. Jetzt hätte ich beinahe Phonar vergessen, wo wir am Samstag ebenfalls stark beeindruckt waren, ohne uns allerdings Zeit für einen ausgedehnten Hörtest nehmen zu können. Die an einem Soulnote-A2-Vollverstärker vorgeführte Phonar Veritas 9.2. next für 5000 Euro klang ungemein frei und produzierte eine imposante Bühne, fast so gut wie die Linkwitz, obwohl die Veritas raumbedingt dichter an der Rückwand stehen musste, und wir uns auch nur seitlich im Raum befanden. Karsten Grämkow von Phonar erklärte mir den neuen massiven MDF Sockel, auf dem die Veritas stand: Es sei ein Prototyp und solle künftig für alle Modelle erhältlich sein. Die Entfernung zum Boden brächte hinsichtlich der Bühnengröße erheblichen Gewinn. Als Besitzer einer Phonar Veritas 9.2 SE bekomme ich bald Testexemplare. Bin gespannt, was die eleganten, schwarzen Sockel daheim bewirken.
Betrat man das Le Méridien durch einen der beiden Eingänge, fand man auch dieses Mal die Firmen, die sich stets im Foyer präsentieren. Eyecatcher sind dort immer wieder die Plattenspieler von Transrotor. Mitarbeiter Thomas Süßmann präsentierte die Studio Phonostufe. Firmenchef Dirk Räke zeigte die Favorites Doppel-LP, die man für 40 Euro erstehen konnte. Supra war dort mit seinem Kabelsortiment vertreten. Sieveking Audio bot Schallplatten und CDs zum Kauf. SPL führte seinen Phonitor xe mit zwei hochwertigen Kopfhörern vor. Fachkundig gab Jens Grunwald aus der SPL-Profiabteilung Auskunft. Neben der Garderobe, wo man für vier Euro seinen Mantel abgeben konnte, war der kleine Stand von Qobuz, an dem Minh Tài Le engagiert und außerordentlich freundlich Interessierten die neueste Version von Qobuz erklärte und auch Abo-Gutscheine verschenkte.
Von dort führte uns der Weg in die oberen Etagen, wo in größeren Räumen die Vertriebe mit breit aufgestelltem Angebot ihre Kostbarkeiten zeigten. Auch Canton war dort vertreten und zeigte seine beiden Modelle Reference 7 für 6.000 Euro und Refernce 3 für 12.000 Euro. Im Raum von IAD konnte man die Standlautsprecher Wilson Benesch A.C.T. 3zero mit Isobarik Bass-Bestückung hören, die vom Subwoofer IGx Infrasonic Generator unterstützt wurden. Dieser strahlt nach oben ab. Seine technische Besonderheit, die seiner Schnelligkeit dienen soll, um mit dem flinken nach unten abstrahlenden Tieftöner in der A.C.T. 3zero mitzuhalten zu können, besteht darin, dass er keinen Korb besitzt, sondern zwei Magneteinheiten ihn stabilisieren und ihm impulsfreudiges Agieren ermögliche. Im Rack stand Elektronik von Westminster Lab. Firmenchef und Entwickler Angus Leung erklärte uns den neuen Vollverstärker OMNE mit 50 Watt in Class A und Steckplätzen für zwei Einschübe wie Phono MC oder Phono DS. Ab April soll er zu haben sein. Der Zavfino Plattenspieler ist neu im Vertrieb von IAD. Im Raum nebenan gab es eine Platine Verdier zu sehen. Geplant ist eine Neuauflage des analogen Klassikers. Er spielt mit Musical Fidelity Komponenten an den neuen Magnepan MG-2,7i Magnetostaten für 9.000 Euro.