Während andere Hersteller auf hochmoderne Werkstoffe zur Lautsprecherherstellung setzen, herrscht bei Boenicke nach wie vor ausgesprochene Holzliebe. Leider sieht man im laufenden Betrieb das Innere der Lautsprecher nicht. Alle Modelle gibt es in einer Standard-Version, der SE und der SE+ Variante. Der Grundaufbau ist bei jeder Variante identisch, nur einige hochwertigere Bauteile und Features bleiben der SE und SE+ Version vorbehalten. In der Vorführkette der Schweizer spielt der W11 Standlautsprecher als SE-Version. Während die normale W11 in Eschen-, Eichen- oder Kirschholz für knapp 9.200 Euro zu erwerben ist, kostet die SE bereits 13.000 und die SE+ 18.400 Euro. Walnussholz kostet dann nochmals einen Aufpreis von etwa 600 Euro. Der hauseigene Vollverstärker E2 wechselt für knapp 9.200 Euro seinen Besitzer und der Kaufpreis des batteriebetriebenen DAC C2 wird voraussichtlich bei etwa 27.000 Euro liegen.
Wie vorheriges Jahr haben sich DAS und die Wiener Lautsprecher Manufaktur für ihren Messeauftritt zusammengetan. Die vergleichsweise erschwinglichen Digitalplayer sind inzwischen auch des kabellosen Streamens mächtig, obwohl es der eigentlichen Grundidee der Player etwas widerspricht. Für mich war es außerdem die erste Gelegenheit, die Monoblock Endstufen von DAS zu hören. Sie durfte das neue passive Flaggschiff der Wiener Lautsprecher Manufaktur zum Musizieren bringen. Mit einem gänzlich neuen Aufbau machen diese Lautsprecher dem vollaktiven Franz ernste Konkurrenz. Außerdem wurde sich der Sounds Clever Herausforderung angenommen und mit Lautsprecher Maximilian und Vollverstärker Josef S inklusive Bluetooth-Empfänger ein System für unter 5.000 Euro vorgeführt. Wer Glück hatte, konnte auch einer Nagra T Audio TC bei der Arbeit zuhören.
Einstein hat sich wie üblich gleich zwei etwas kleinere Vorführräume mit Vorzimmer gesichert. Beide Vorstellungen sind, wie erwartet, mehr als nur einen Besuch wert. Im ersten Raum spielt der The Record Player (14.000 Euro) mit dem 12“ The Tonearm (8.000 Euro) und The Pickup (4.800 Euro) an zwei The Phonoamp (14.000 Euro), The Preamp (20.000 Euro) und zu guter Letzt The Poweramp (17.500 Euro). Als Lautsprecher kommen die passiven The Monitor (9.500 Euro) mit aktivem Subwoofer (17.000), zum Einsatz. Ein Gesamtsetup, das eigentlich keine Fragen mehr offen lässt. Doch auch in Raum zwei spielt das kompaktere System seinem Vorbild dicht auf den Fersen. Der Plattenspieler ist der gleiche, spielt nur in diesem Fall mit einem 9“ The Tonearm (6.500 Euro) an der Phonovorstufe The Perfect Match (2.800 Euro), einem bisher unbekannten Vollverstärker mit dem Namen The Music Machine und den kleinen Zweiwegelautsprechern The Clou. Im Vorraum entdecke ich neben einem neuen zweiarmigen Plattenspieler einen The Monitor Rohling und einen Vollverstärkerprototyp in kleinerem Gehäuse. Was einige Einstein-Fans ganz besonders freuen dürfte, ist der Umstand, dass ein paar der für den Bau von Einsteins CD-Player The Source benötigten Laufwerke aufgetaucht sind. Sehr bald wird The Source also nochmals in Kleinserie aufleben!
Für das bei Kharma ausgestellte, in den Niederlanden in Handarbeit gefertigte, Gesamtpaket würde insgesamt über eine dreiviertel Million Euro fällig sein. Allein die Lautsprecher Enigma Veyron EV-2D-1.0 kosten 350.000 Euro pro Paar. Dennoch wollte ich Ihnen diese Präsentation nicht vorenthalten. Das Flair im Ausstellungsraum ist schwer zu beschreiben und auch auf Fotos nur bedingt festzuhalten. Sowohl Wände als auch der Boden sind komplett verkleidet, letzterer sogar mit goldenen Zierelementen fast prahlerisch ausgestaltet. Trotzdem herrscht eine absolute Wohlfühlatmosphäre und die Mitarbeiter beantworten wirklich jedem, auch wenn er nicht danach aussieht, mal eben mehrere Hunderttausend Euro locker machen zu können, so wie mir beispielsweise, alle Fragen. Die ausliegenden Broschüren sind nicht getackert oder geleimt, sondern mit einem kleinen goldenen Bändchen gebunden. Die Wiedergabequalität des Systems wird tatsächlich ein bisschen zweitrangig. Zwar spielt es über jeden Zweifel erhaben, aber eben auch in Preisregionen, die den meisten von uns verschlossen bleiben werden. Hier wird der Begriff High End auf die Spitze getrieben und vollumfänglich ausgelebt. Ein Messeerlebnis der anderen Art.