High End 2019 – Messerundgang mit Finn Corvin Gallowsky

22.05.2019 // Finn Corvin Gallowsky

 

Richtig wohl, wortwörtlich zu Hause fühle ich mich bei den Hamburgern von Lyravox. Zwar wird zum Messeende kein Astra, Holsten oder Ratsherrn sondern ein Flens geöffnet, das kann ich aber in Hinblick auf die überragende musikalische Präsentation verschmerzen. Die DSP-kontrollierten Vollaktivlautsprecher Karl spielen derart räumlich, natürlich und energiereich, dass ich nicht nur einmal bei Lyravox zum Musikgenießen vorbeischaue. Dabei ist eine Allroundfähigkeit nicht zu verkennen. Von orchestraler Musik über harte elektronische Beats, alles bewältigt Karl mit Bravour. Dass der Hochton auch bei extremen Lautstärken noch geschmeidig bleibt, ist nur eine von Karls herausragenden Eigenschaften. Eine weitere ist sein Paarpreis von absolut angemessenen 50.000 Euro. Zusätzlich zu genialen Lautsprechern gibt’s einen Klönschnack und eine gehörige Portion Humor umsonst. Schließlich haben die Hamburger ihre state-of-the-art Master Clock auch mit im Gepäck.

 

Der Austellungsraum von Acendo, Luxmann, Isotek und Finite Elemente ist groß genug, um die gewaltigen Ascendo Live 15 vorzuführen. Auch sie sind vollaktiv und verfügen über einen DSP. Ihr gewaltiger 40-Zentimeter-Basstreiber ist unterhalb eines 30-Zentimeter-Coax-Treibers positioniert. Komponenten von IsoTek kommen neben anderen zahlreichen Vorführanlagen auf der Messe auch in unserer, für die Sounds Clever Aktion zusammengestellten, Anlage für insgesamt 5.000 Euro zum Einsatz. Das EVO3 Initium Netzkabel sogar gleich viermal. Luis Fernandes von Finite Elemente präsentiert mir stolz die Neuauflage MK II der wohl bestbekannten Pagode Racks, die in einer Standard und Masters Reference Ausführung erhältlich sein werden. Die neuen Carbonfibre Gerätebasen auf M8-Füßen in normaler Ausführung mit einem wabenförmigen Stützkern oder doppelstöckiger HD-Ausführung mit gleich zwei Kernen gibt es auch als passende Einlagen für Pagode Mk II und Mk I Racks. Zusätzlich zum bisher erhältlichen Cerabase B&W D2-Fuß, passend für die B&W 800D, 801D, 802D, 800 Diamond und 802 Diamond, gibt es jetzt mit der Cerabase B&W D3 den passenden Fuß für B&W 800D3, 802D3 und 803D3 Diamond.

 

Ein Besuch bei MSB lohnt sich immer. So auch dieses Mal. Auf der High End feiert die neue, beeindruckend konstruierte, 500er Endstufenserie ihre Premiere. Die Monoausführung M500 wird für 118.500 US-Dollar und die Stereoendstufe S500 für 58.500 US-Dollar erhältlich sein. Beide liefern 500 Watt konstante Leistung an 8 Ohm. Zur Wahl stehen ein silbernes und schwarzes Gehäuse. Während die Stereoendstufe ihr Innenleben offenbart, dürfen zwei Monoblöcke die Magico M6 Lautsprecher zum Kostenpunkt von 172.000 US-Dollar bespielen. Außerdem wird das Pro USB Interface für 990 US-Dollar vorgestellt, das jede USB-Schnittstelle auf MSBs ProISL-Schnittstelle adaptiert. Der Vorteil dabei ist die komplette elektrische Isolation der USB-Quelle vom verwendeten DAC bei nahezu unbegrenzten Kabellängen zwischen USB-Gerät und DAC. Vorausgesetzt natürlich, der DAC besitzt einen ProISL-Eingang. Dank des Modularsystems können sowohl der Discrete, Premiere, Reference oder Select DAC mit einer entsprechenden Schnittstelle aufgerüstet werden. Unterstützt werden dabei alle denkbaren Auflösungen in PCM, DSD und MQA. Das Gesamtsetup von MSB spielt himmlisch. Nicht zuletzt der Dynamikumfang von 134 Dezibel (137 Dezibel bei A-Bewertung) der Endstufen trägt zum unglaublichen Detailreichtum der Wiedergabe bei. Mit einem Gesamtpreis von über 300.000 Euro eines der teuersten Systeme auf der High End, aber auch eines der am beeindruckendsten spielenden.

 

Bei PSI Audio aus der Schweiz begrüßt mich eine uralte Pavarotti-Aufnahme und die absolut natürliche Stimmwiedergabe der handgefertigten PSI Audio Héritage3 für einen Paarpreis von 25.000 Euro. Vollaktive Studiotechnik für zu Hause – bei einer Frequenzgangabweichung von nur einem Dezibel. CEO Roger Roschnik zeigt das Innenleben des A25-M Studiomonitors. Der Monitor kann sowohl horizontal als auch vertikal eingesetzt werden, deshalb ist die Hoch-/Mitteltoneinheit drehbar. Beide Lautsprecher werden über einen Weiss DAC angesteuert. Technisch sind die Modelle DAC501 und DAC502 nahezu identisch. Der einzige Unterschied ist eine zusätzliche 4-polige XLR-Buchse für den symmetrischen Anschluss von Kopfhörern bei der 502er Ausführung. Neben verschiedenen Schnittstellen wie USB, S/PDIF und AES/EBU bieten die DACs auch die Fähigkeit, über UPnP/DLNA zu spielen. Außerdem gibt es einige hilfreiche DSP-Funktionen, beispielsweise zur Anpassung an räumliche Gegebenheiten oder Crosstalk Cancelling, das es möglich macht, binaurale Aufnahmen auch auf Lautsprechern zu hören. Alle Einstellungen können über eine grafische Benutzeroberfläche in jedem beliebigen Browser vorgenommen werden.


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