hifistatement Sounds Clever

07.05.2019 // Dirk Sommer

Sounds Clever ist eine Initiative der High End Society, bei der es darum geht, zu demonstrieren, wie viel Wohlklang eine Kette bieten kann, deren Gesamtpreis 5.000 Euro nicht überschreitet – für die High-End-Verwöhnten unter uns wahrlich eine Herausforderung. Hifistatement hat sie angenommen.

Angefangen hat alles im Dezember des letzten Jahres in Bochum. Da hatte die High End Society bei der World Of Hifi drei Fachhändler gebeten, jeweils eine Anlage zum Gesamtpreis von unter 5.000 Euro zusammenzustellen und vorzuführen. Das kam bei den Besuchern gut an und wurde auch in den Berichten über die Veranstaltung durchgängig positiv gewürdigt. Dieser Erfolg bewog Stefan Dreischärf und sein Team dazu, die Aussteller auf der High End ebenfalls zu motivieren, an der Initiative teilzunehmen. 17 Hersteller und Vertriebe haben zugesagt und in ihren Räumen auch bezahlbare Anlagen zusammengestellt. Abgerundet wird das Angebot von zwei Magazinen, die die High End Society zur Teilnahme eingeladen hat: Hifistatement und LowBeats werden in Kabinen von je 24 Quadratmetern ihre Anlagen präsentieren. Alle beteiligten Firmen und ihre Anlagen finden Sie hier.

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Glücklicherweise gibt es unter den hifistatement-Autoren einige, die sich bei bezahlbaren Komponenten deutlich besser auskennen als der Autor, allen voran der Kollege Matthias Jung. Vor anderthalb Jahren beschäftigte er sich mit Dynaudios Emit M10 und fand sie ganz wunderbar. Er vermisste lediglich bauartbedingt ein wenig Tiefgang, weshalb er mir zur Emit M20 riet, als ich Ersatz für meine Castle-Boxen suchte. Ich folgte seinem Rat und bin, wie Sie im zweiten Teil des Tests von Audirvana nachlesen können, mindesten ebenso begeistert von der zweitkleinsten Dynaudio wie Matthias Jung von der kleinsten. Damit stand die Emit M20 als Lautsprecher für unsere Vorführung fest.

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Allerdings ist mein Raum deutlich kleiner, als es die Vorführkabine sein wird. Außerdem möchten wir Ihnen den vollen Frequenzgang bieten. Helmut Baumgartner, der zuhause zu seinen extrem hochwertigen Zwei-Wege-Eigenkonstruktionen einen Subwoofer betreibt, schlug deshalb vor, einen ebensolchen in unsere Kalkulation aufzunehmen. Die Wahl fiel auf den erschwinglichen Impact 12 MKII des Subwoofer-Spezialisten Velodyne. Da Helmut Baumgartner einen Anschluss an den Lautsprecherklemmen für klanglich unterlegen hält, brauchen wir einen D/A-Wandler mit Lautstärke-Regelung und zwei Paar Line-Ausgängen oder einen Vollverstärker mit einem geregelten Line Out.

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Mein Lieblingswandler in halbwegs bezahlbaren Regionen, der Mytek Brooklyn DAC+, würde den Preisrahmen sprengen. Aber Finn Gallowsky hatte vor nicht allzu langer Zeit den Mytek Liberty besprochen und für gut befunden. Roland Dietl und ich hatten die Erfahrung gemacht, dass der Mytek Brooklyn DAC in seinen beiden Versionen ungemein positiv auf die Stromversorgung durch ein Sbooster-Linearnetzteil reagiert. Daher kommt auch für den Liberty ein BOTW Power & Precision Eco MKII auf unsere Rechnung.

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Jetzt sind noch etwas mehr als 2.000 Euro für Datenquelle, Endstufe, Kabel und Tuning übrig. Laut den Regeln von Sounds Clever müssen Racks und Computer nicht in den zur Verfügung stehenden Betrag eingerechnet werden: Damit war die Entscheidung für einen Rechner gefallen. Lange Zeit galten MACs als die Favoriten für die Audio-Wiedergabe. Spezielle Software zur klanglichen Optimierung von Windows-Rechnern und nicht zuletzt deren Fähigkeit, DSD native, also ohne den Umweg über DoP (DSD over PCM) auszugeben, haben hier aber die Gewichte verschoben. Wir entschieden uns deshalb für ein Notebook, das Roland Dietl durch das Aufspielen des Audiophile Optimizers und des JRiver Media Centers 24 sowie einige nicht näher spezifizierte Tricks für seine Aufgabe gepimpt hat. Die genannte Software zum Preis von 119 und 55 Euro müssen wir laut Regularien auf die Rechnung setzen. Um den Großteil der hochfrequenten Störungen aus dem Computer vom Liberty fernzuhalten, investieren wir noch in einen ifi-Purifier3 für knapp 150 Euro, dessen Vorgänger Wolfgang Kemper vor Jahren testete.

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Bei den Signalkabeln verlassen wir uns auf die Spezialisten von Audioquest. Zumindest deren USB-Kabel Cinnamon habe ich ausführlich im Vergleich mit noch günstigeren und deutlichen teureren Varianten gehört. Dabei hat sich ebenso wie bei der Beschäftigung mit einer breiten Palette von LAN-Verbindungen herausgestellt, dass bei Audioquest jede zusätzliche Investition mit klanglichen Verbesserungen einherging. Das macht die Auswahl dann auch bei Kabeln, die keiner der Kollegen und ich je gehört haben, einfach: Wir entscheiden uns für die Verbindungen, die das Budget erlaubt, ohne dass wir an anderer Stelle über Gebühr sehr sparen müssen. Ein sehr günstiges Preis/Leistungsverhältnis zeichnete auch die Netztechnik von Isotek beim Test des Isotek Evo3 Genesis One aus. Diesmal reicht das Geld zumindest für die Einsteigerklasse: fünf Initium-Netzkabel.

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Dass wir überhaupt in gute Kabel investieren konnten, war auch dadurch möglich, dass Matthias Jung vor kurzem die mit einem massiven Ringkern-Trafo bestückten und klanglich ansprechenden IOTAVX-Endstufen PA3 entdeckt hatte. Bei einem Stückpreis von gerade einmal 350 Euro können wir uns gleich zwei der für den Mono-Betrieb brückbaren Verstärker leisten. Die letzten Euros investieren wir noch in ein wenig Sand zum Befüllen der Lautsprecherständer, einige Stücke Fugenband, eine AHP-Sicherung für das SBooster-Netzteil und ein paar Türstopper aus dem Baumarkt zur Beruhigung der Gehäuse.

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PS: Laut Bert Seidenstücker, der Sounds Clever von Seiten der High End Society koordiniert, müssten Akustikelemente nicht in die vorgegebene Summe mit eingerechnet werden. Wir haben dann im Kollegenkreis nach kurzer und durchaus kontroverser Diskussion mehrheitlich – und nicht einstimmig – beschlossen, dennoch auf solche Maßnahmen im Vorführraum zu verzichten. Nicht, weil wir die Wichtigkeit einer guten Akustik unterschätzen würden. Aber wenn es darum geht, mit überschaubarem finanziellen Aufwand eine Anlage zusammenzustellen, erscheint es wenig logisch, einen größeren Betrag in den Raum zu investieren – mal ganz abgesehen davon, dass die Veränderung der Optik des Wohnraums wohl in den meisten Fällen von entscheidenden Familienmitgliedern nicht akzeptiert werden dürfte.

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