T.H.E Show at Newport Beach, Teil 3

06.06.2012 // Danny Kaey
Alle Jahre wieder… so oder so ähnlich geht die Redewendung. Dieses Jahr war es eben das zweite Mal, dass die T.H.E. Newport Show in Newport Beach, Kalifornien stattfand. Angesichts des riesigen Erfolges vom letzten Jahr – circa 5000 Besucher – war also die Messlatte recht hoch gelegt. Ich gehe ich davon aus, dass es diesmal mindesten ebenso viele waren wie im letzten Jahr, obgleich die Show heuer auf zwei Hotels ausgeweitet wurde, um eine bessere und gemütlichere Atmosphäre zu schaffen.
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Gemütlich war die Show auf jeden Fall, ich bekam eigentlich nie das typische Show-Gefühl,  wenn – Sie kenne es ja sicherlich selbst – viel zu viele Leute in einem Raum stehen. Dafür gab es eben Musik pur. Im Gegensatz zur High End in München sind die Räumlichkeiten hier eher klein geraten, typische Hotelzimmer eben. Als Folge ist der Klang meist mehr oder minder ok, aber nicht unbedingt phantastisch. Dennoch gibt es immer wieder Demos, die wesentlich besser sind als die Norm. 

Eine davon konnte man im Raum von Arian Jansen erleben, der große Elektrostaten und OTLäVerstärker samt Vorverstärker auffuhr: komplette Eigenentwicklung namens Sonorus. Das besondere Etwas an dieser Kette aber war, dass Arian gleich drei(!) neuentwickelte Tonbandmaschinen, die auf der ReVox PR-99 basierten, als Tonquelle verwendete. Von wegen Analoge Plattenspieler: Tonbandmaschinen sind der letzte Schrei hier in Amerika!  Klanglich war dies wahrscheinlich eine der besten Demos, die ich auf der Show zu hören bekam: Neutral, dynamisch, extrem breitbandig und voller Charakter, da war eben richtig viel zu hören.  Das einzige Manko an der Geschichte ist eben, dass die Software schwer erhältlich ist und wenn, dann recht teuer kommt. Tape Project verlangt circa 500 Dollar pro Titel, und das ist kein Pappenstiel.

Ein ähnliches Aha-Erlebnis wie bei Sonorus hatte ich auch beim Sound der Audeze-Kopfhörern. Dabei muss ich sagen, dass ich eigentlich kaum der Typ für portables Hifi  bin: Kopfhörer haben mich nie so richtig fasziniert – ausser vielleicht meine In-Ear-Monitors von JH Audio (JH-13), die ich viel auf Flugreise verwende. Meiner Meinung nach sind die meisten Kopfhörer viel zu höhenlastig und auch kaum in der Lage, eine Klangquelle richtig in den Raum zu stellen. Die Audeze LCD-2 für knapp 1000 Dollar leisten sich diese Schwächen nicht. Sie klingen – eine ordentliche Quelle und Verstärkung wie beispielsweise Schiit Audio vorausgesetzt – absolut natürlich: von Höhenlastigkeit keine Spur. Bei Orchesterwerken agieren die Musiker auf einer imaginären Bühne, man bekommt wirklich ein Gefühl vom Aufnahmeraum. Meiner Meinung nach dürfte der von Audeze selbst entwickelte und gefertigte planar-magnetostatische Treiber der Grund für diesen Sound sein, der mich wirklich begeistert hat.

Dass die Jungs von TAD (Pionier), Luxman, Vivid, DarTZeel und Evolution Acoustics immer wieder einen Supersound auf Shows hinbekommen, ist schon fast eine Selbstverständlichkeit. Dennoch begeistert mich immer wieder, wie gut diese Demos wirklich sind. Wenn Sie einen guten Sound auf Shows suchen, dürfen Sie bei diesen Firmen fündig werden. Ich freue mich auf jeden Fall schon auf die Newport Show im nächsten Jahr.


 

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