Es gibt mindesten zwei Gründe, Ihnen gerade jetzt den Mitschnitt des Solo-Konzertes vom 2. Februar dieses Jahres zu präsentieren. Zum einen wurde Dieter Ilg jüngst mit dem Echo Jazz in der Kategorie „Instrumentalist des Jahres national – Bass‟ ausgezeichnet, und zum anderen sind die letzten Exemplare seines Solo-Albums in Vinyl auf der High End zu haben.
Die Auszeichnung der Deutschen Phono Akademie erhielt der in Freiburg im Breisgau wohnende Kontrabassist allerdings nicht für sein schlicht Bass betiteltes Solo-Projekt, sondern für das Album Otello, das er mit Rainer Böhm am Flügel und Patrice Heral an Schlagzeug und Elektronik einspielte. Die CD mit der Bearbeitung der Verdi Oper erschien bereits im letzten Jahr – wie viele Eigenproduktionen – auf Dieter Ilgs eigenem Label fullfat, wobei der Name nicht nur für den Bass-Sound steht, sondern auch für die kulinarische Weltanschauung des Gastrokritikers und Gourmets Ilg, in der für Lean Cuisine, Geschmacksverstärker und Fast Food kein Platz ist.
Die Bearbeitungen von Arien aus Otello hatten Dieter Ilg und seiner Combo während der Aufnahme der CD und der anschließenden Tournee so viel Spaß gemacht, dass „Deutschlands Bassword No. 1“ (Jazzpodium) beschloss, an diesem Projekt noch weiterzuarbeiten, zusätzliche Stücke zu arrangieren, zu proben und diese dann live aufzunehmen, diesmal aber nicht nur in CD-Qualität sondern in High Resolution (24/96) in Mehrspurtechnik und recht puristisch analog. Da der Bassist Anfang Februar über eine Woche als „Artist in Residence‟ auf Schloss Elmau – einem abgeschiedenen Nobel-Hotel in den Alpen, das sich zu Recht selbst als Cultural Hideway And Luxury Spa definiert – verbrachte, bot es sich an, die Aufnahmen in dieser überaus angenehmen Umgebung zu machen, zumal der große Saal des Schlosses so gut klingt, dass sich schon viele renommierte Künstler und ihre Plattenfirmen für Live-Mitschnitte der dortigen Konzerte entschieden.
Wie Sie gewiss bereits ahnen, war sommelier du son (sds-rpm.com) dazu ausersehen, die analoge Seite des Projekts zu übernehmen. An den Ort des Geschehens haben wir allerbeste Erinnerungen, entstand hier doch das erste Album unserer kleinen Firma, das wegen des klanglich vorteilhaften, aber extrem aufwändigen Produktionsverfahrens – Direktabzug oder One-Step-Plating genannt – und widriger Ereignisse im Presswerk nur in einer Auflage von 293 Exemplaren verfügbar war. Die verbliebenen 20, 30 Scheiben werden wir in diesem Jahr erstmals auf der High End anbieten.
Zwei Tage vor dem Otello-Konzert in Elmau betrat Dieter Ilg alleine die Bühne im großen Saal des Schlosses und spielte noch einmal das Programm, dem die Songs auf Bass entnommen sind – nun aber in durch viele Konzerte gereiften Varianten. Die Songs „Hanami / Tsuyu‟ können wir Ihnen nun wie gewohnt in CD-Qualität und in hoher Auflösung zum Download anbieten. Wer sie mit den früheren Versionen vergleichen möchte, greife zur LP oder bestelle die während desselben Konzertes eingespielte CD unter http://dieterilg.de/seiten/hofladen.html.
Bei der Aufnahme im Februar kam wie zwei Jahre zuvor kurz vor dem Bass ein Neumann SM 69 fet in XY-Einstellung sowie für die Rauminformationen ein AKG 422 comp in Blümlein-Konfiguration zu Einsatz. Deren Signale wurden auf einem Acousta-Pult zusammengeführt und dann von einer Nagra V digitalisiert und gespeichert. Schnitt und Pegelanhebung fanden wie gewohnt in Sonic Studios soundBlade statt. Kompressoren und Limiter blieben wie immer außen vor. Glücklicherweise findet sich ganz am Anfang des ersten Songs eine lautere Passage, so dass man trotz des enormen Dynamikumfangs keine bösen, Lautsprecher gefährdenden Überraschungen erlebt.
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