Ohne all zu weit in die spezielleren Möglichkeiten und Einstellungen von Pure Music einzusteigen, was den Umfang dieses Tests sprengen würde, möchte ich doch einen wichtigen Punkt ein wenig näher beleuchten. Ich empfehle nachdrücklich, in der Standardeinstellung „memory playback‟ zu aktivieren. Dies stellt sicher, dass jede Musikdatei ausschließlich aus dem Arbeitsspeicher des Computers abgespielt wird, und nicht von der rotierenden Festplatte oder einem Solid State Drive – wobei es fraglich bleibt, was den Unterschied zwischen der Wiedergabe aus dem Arbeitsspeicher und dem Solid State Drive bewirkt. Ich hörte jedenfalls sofort eine fraglos bessere Wiedergabe, sobald „memory playback‟ gewählt war. Es gibt also keinen Grund, es wieder auszuschalten.
Kommen wir auf den Punkt: Ganz egal welchen Track ich auch auswählte, Pure Music brachte immer den gewünschten Erfolg: Es klang klar und deutlich besser als iTunes allein. Der übliche Mix aus Euro-Pop, Ambient und Electronica (Kraftwerk, Yello, Trentmøller, Tosca) profitierte vor allem vom einer überlegenen Bass-Definition und -Artikulation, während im Klassik-Genre die größere, klarer skizzierte Bühne ebenso wie eine lebendigere, packendere Dynamik erfreute – selbst wenn sich das wie eines dieser wohlbekannten lahmen Urteile im Stil von „Vertrauen Sie mir, es klingt einfach besser‟ anhören mag.
Bei einigen Tracks waren die Verbesserungen recht drastisch, so zum Beispiel beim Soundtrack von American Beauty, der für mich Referenzqualität besitzt: Hier fließen unterirdische Sythi-Bass-Linien und die großen Leinwände für Thomas Newmans kompositorische Ideen weiten sich zu musikalischen Gobelins. Der dritte Track beginnt mit einem sensationellen, in den Magen drückenden Tiefbass – wenn der Rest der Kette ihn denn reproduzieren kann –, den man eher fühlen als hören kann. Im direkten Vergleich mit der Wiedergabe über iTunes allein bringt Pure Music mehr Tiefe, Druck und Kraft und eröffnet einem den Blick in tiefere Schichten auf einer vermeintlich größeren Leinwand.
Auf der Website von Channel D, der Firma, die Pure Music progammiert, findet man Schlagworte wie „optional real-time 64bit upsampling", „adjustable dithered volume control" – aber ich bin, wie gesagt, kein Software-Entwickler. Dennoch kann ich sagen, was auch immer Pure Channel D da zusammenbraut, funktioniert und es funktioniert verdammt gut. Eine weitere prima Eigenschaft von Pure Music stellt die Möglichkeit dar, High Resolution Files mit unveränderter Auflösung aus iTunes abzuspielen. Und das schließt wohlgemerkt die Fähigkeit ein, neben PCM- auch DSD-Dateien wiederzugeben. Und von dieser hohen Datenrate darf man mit Fug und Recht noch bessere klangliche Ergebnisse erwarten, auch wenn meines Erachtens momentan noch zu wenig Musik in diesem überlegenen Datenformat angeboten wird, um jetzt schon größere Investitionen in Equipment zur Wiedergabe von High-Resolution-Files zu rechtfertigen. Eingedenk der Tatsache, dass Pure Music eine reine Software-Lösung ist, darf man Updates in Scharen erwarten. Verbunden mit Updates des Betriebssystem iOS baut Channel D beständig neue Features ein – was bei einer Hardware-Lösung schlicht unmöglich wäre.
HERSTELLERANGABEN Gerätebezeichnung | |
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Computer | MacBook 2 Ghz, 4 GB, OSX 10.6, iTunes 10.5.1 |
D/A Wandler | Playback Designs MPS-5 |
USB-Konverter | Sonicweld USB / SPDIF Diverter 24/96 |
Vollverstärker | Brinkmann Integrated |
Lautsprecher | Zu Audio Definition Mk II. |
Kabel | Kubala-Sosna Emotion (komplette Kette) |
HERSTELLERANGABEN Channel D Pure Music Computer Music Player (v 1.83) | |
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Betriebssystem | Mac OS X |
max. Sample Rate | 384 kHz |
Demoversion | 15 Tage gratis |
Preis | 129 $ (ca. 99 Euro) |
Bezugsadresse: www.channld.com
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