Damit wären wir beim Masterclockgenerator angelangt, der kein Muss ist, um den DAD AX24 auch über einen Mac oder PC zu betreiben, sondern laut Holger Brinkmann das Tüpfelchen aufs i der DAD/Weiss-Kombi. Der CC1 ist ebenso wie der Weiss und der DAD ein Studiogerät, das naturgemäß nicht nur ein oder zwei Geräte mit einem super jitterarmen Taktsignal zwischen 44.1 und 192 kHz synchronisiert, sondern bis zu sechzehn Geräte, also eine komplette digitale Studioeinrichtung. Zusätzlich dazu kann er beispielsweise einen CD-Player, der eher selten über einen Clockanschluss verfügt, über dessen AES-ABU-Digitalausgang zu einem externen Wandler per Re-Clocking synchronieren. Der niederländische Hersteller Grimm Audio, der auch Wandler baut, nimmt für sich in Anspruch, mit dem CC1 nicht zuletzt dank eines diskret realisierten Quarzoszillators über einen der stablisten und genauesten Masterclocks auf dem Markt zu verfügen. Interessant ist, welche Wirkung Grimm einem Masterclockgenerator zuschreibt: “Ausgiebige Forschungsarbeit bezüglich der Korrelation zwischen Jitter und Klangqualität brachte ans Tageslicht, dass die emotionale Reaktion auf Musik weit stärker auf Jitter anspricht, als man das bislang angenommen hat, weshalb das Rezept lauten muss, den Masterclock so stabil wie irgend möglich zu machen.” Emotion beim Musikhörer soll sich demnach nur einstellen, wenn der zeitliche Bezug zwischen Klangereignissen gewissermaßen auf mikroskopischer Ebene exakt gewährleistet ist, was zumindest dafür sprechen würde, dass unser Gehör Präzision des Gehörten direkt in Emotion umzusetzt, ganz abgesehen davon, dass sich daraus nebenbei erklären würde, weshalb soviele Hörer zumindest während der ersten etwa zwanzig Jahre seit Einführung des CD-Players digitaler Sound emotional kalt gelassen hat.
Zurück zum DAD AX 24. Dessen Grundeinstellung, wie die gewünschte Abtastrate, muss über einen externen PC oder Mac erfolgen. Dieser Wandler ist also kein Stand Alone Gerät, was den heutigen High Ender allerdings kaum noch erschüttern kann, hat er doch bereits gelernt, dass hochaufgelöste Muskdaten in der Regel ohnehin vom Computer kommen, der somit dauerhafter, zumindest aber vorübergehender Bestandteil seiner Anlage ist. Angesichts der zahlreichen Anschlüsse und Funktionen von DAD, Weiss und Grimm ist es zunächst gar nicht so trivial, die Kombi zum Laufen zu bringen und es dauert schon eine ganze Weile, bis man weiß, wie man sich behelfen muss, wenn sie aus dem Ruder läuft – hier war mir der nahezu rund um die Uhr erreichbare Holger Brinkmann des öfteren sehr behilflich. Das Motto “der Weg ist das Ziel”gilt für das Musikhören eben nur sehr eingeschränkt, wenn es getreu dem digitalen “null oder eins” bei null nichts zu hören gibt, weil beispielsweise der Wandler taktmäßig nicht einrastet. Das fühlt sich komplett anders an als der Anschluss und das Einstellen eines analogen Laufwerks, bei dem man zumindest recht bald zuverlässig Musik hört, und bei dem es dann nur noch darum geht, den Tonarm und Tonabnehmer zu optimieren und Brumm zu beseitigen.
Zunächst aber geht es um den Soloauftritt des vom digitalen Ayre Laufwerk per AES/EBU-Schnittstelle über ein Sun Audio Reference Kabel gespeisten externen Wandlers mit einem im Vergleich zum laufwerkseigenen Wandler helleren, farbenfroh funkelnden und basskräftigeren Klangbild bei vergleichbarer dynamischen Staffelung und in seinen Ausmaßen, vor allem in der Tiefe reduziertem Klangraum. Kommt der Grimm als Re-Clocker ins Spiel, weitet sich der Klangraum auf, und zusätzliche Luft umgibt Soloinstrumente und Stimmen, deren Ortbarkeit und Umrisschärfe über das hinausgeht, was der bordeigene Wandler zur Verfügung stellt. Das farbenfrohe Funkeln , also der Obertonreichtum ist jetzt beinahe mit Händen greifbar, will sagen, es kann den einzelnen Instrumenten und Instrumentengruppen ähnlich einer Aura zugeordnet werden. Der Grimm Audio CC1 bringt also ab CD eine deutliche Portion Ordnung und Durchhörbarkeit ins Klanggeschehen. Wenn man möchte, kann man das auch als Zugewinn an Emotion aufgrund mehr feinstofflicher Information bezeichnen. Eine gelungene Vorstellung des AX 24 im Alleingang und vor allem gemeinsam mit dem CC1, die ich so deutlich angesichts der vorzüglichen Wandlersektion des Ayre-Players nicht erwartet hätte.
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