tests/11-06-04_dad
 

DAD AX 24 D/A-A/D-Wandler – Grimm Audio CC1 Clock – Weiss AFI1 Firewire-Digitalschnittstellen-Interface

04.06.2011 // Reinhold Martin

Damit wären wir beim Masterclockgenerator angelangt, der kein Muss ist, um den DAD AX24 auch über einen Mac oder PC zu betreiben, sondern laut Holger Brinkmann das Tüpfelchen aufs i der DAD/Weiss-Kombi.  Der CC1 ist ebenso wie der Weiss und der DAD ein Studiogerät, das naturgemäß nicht nur ein oder zwei Geräte mit einem super jitterarmen Taktsignal zwischen 44.1 und 192 kHz synchronisiert, sondern bis zu sechzehn Geräte, also eine komplette digitale Studioeinrichtung. Zusätzlich dazu kann er beispielsweise einen CD-Player, der eher selten über einen Clockanschluss verfügt,  über dessen AES-ABU-Digitalausgang zu einem externen Wandler per Re-Clocking synchronieren. Der niederländische Hersteller Grimm Audio, der auch Wandler baut, nimmt für sich in Anspruch, mit dem CC1 nicht zuletzt dank eines diskret realisierten Quarzoszillators über einen der stablisten und genauesten Masterclocks auf dem Markt zu verfügen.  Interessant ist, welche Wirkung Grimm einem Masterclockgenerator zuschreibt: “Ausgiebige Forschungsarbeit bezüglich der Korrelation zwischen Jitter und Klangqualität brachte ans Tageslicht, dass die emotionale Reaktion auf Musik weit stärker auf Jitter anspricht, als man das bislang angenommen hat, weshalb das Rezept lauten muss, den Masterclock so stabil wie irgend möglich zu machen.” Emotion beim Musikhörer soll sich demnach nur einstellen, wenn der zeitliche Bezug zwischen Klangereignissen gewissermaßen auf mikroskopischer Ebene exakt gewährleistet ist, was zumindest dafür sprechen würde, dass unser Gehör Präzision des Gehörten direkt in Emotion umzusetzt, ganz abgesehen davon, dass sich daraus nebenbei erklären würde, weshalb soviele Hörer zumindest während der ersten etwa zwanzig Jahre seit Einführung des CD-Players digitaler Sound emotional kalt gelassen hat.

Von oben nach unten: Der Grimm taktet entweder über BNC-Ausgänge oder er führt ein Re-Clocking per AESEBU Schnittstelle durch. Der Weiss vermittelt zwischen AES/EBU, ADAT und Firewire (hier nicht sichtbar). Der DAD-Wandler empfängt Digitalsignale über eine AES-EBU-Schnittstelle und gibt Analogsignale symmetrisch aus.
Von oben nach unten: Der Grimm taktet entweder über BNC-Ausgänge oder er führt ein Re-Clocking per AESEBU Schnittstelle durch. Der Weiss vermittelt zwischen AES/EBU, ADAT und Firewire (hier nicht sichtbar). Der DAD-Wandler empfängt Digitalsignale über eine AES-EBU-Schnittstelle und gibt Analogsignale symmetrisch aus.

Zurück zum DAD AX 24. Dessen Grundeinstellung, wie die gewünschte Abtastrate, muss über einen externen PC oder Mac erfolgen. Dieser Wandler ist also kein Stand Alone Gerät, was den heutigen High Ender allerdings kaum noch erschüttern kann, hat er doch bereits gelernt, dass hochaufgelöste Muskdaten in der Regel ohnehin vom Computer kommen, der somit dauerhafter, zumindest aber vorübergehender Bestandteil seiner Anlage ist. Angesichts der zahlreichen Anschlüsse und Funktionen von DAD, Weiss und Grimm ist es zunächst gar nicht so trivial, die Kombi zum Laufen zu bringen und es dauert schon eine ganze Weile, bis man weiß, wie man sich behelfen muss, wenn sie aus dem Ruder läuft – hier war mir der nahezu rund um die Uhr erreichbare Holger Brinkmann des öfteren sehr behilflich. Das Motto “der Weg ist das Ziel”gilt für das Musikhören eben nur sehr eingeschränkt, wenn es getreu dem digitalen “null oder eins” bei null nichts zu hören gibt, weil beispielsweise der Wandler taktmäßig nicht einrastet. Das fühlt sich komplett anders an als der Anschluss und das Einstellen eines analogen Laufwerks, bei dem man zumindest recht bald zuverlässig Musik hört, und bei dem es dann nur noch darum geht, den Tonarm und Tonabnehmer zu optimieren und Brumm zu beseitigen.

Diese Ansicht der Geräterückseiten zeigen beim Grimm die beiden Firewireschnittstellen und beim DAD die analogen Eingänge der A/D-Wandlersektion
Diese Ansicht der Geräterückseiten zeigen beim Grimm die beiden Firewireschnittstellen und beim DAD die analogen Eingänge der A/D-Wandlersektion

Zunächst aber geht es um den Soloauftritt des vom digitalen Ayre Laufwerk per AES/EBU-Schnittstelle über ein Sun Audio Reference Kabel gespeisten externen Wandlers mit einem im Vergleich zum laufwerkseigenen Wandler helleren, farbenfroh funkelnden und basskräftigeren Klangbild bei vergleichbarer dynamischen Staffelung und in seinen Ausmaßen, vor allem in der Tiefe reduziertem Klangraum. Kommt der Grimm als Re-Clocker ins Spiel, weitet sich der Klangraum auf, und zusätzliche Luft umgibt Soloinstrumente und Stimmen, deren Ortbarkeit und Umrisschärfe über das hinausgeht, was der bordeigene Wandler zur Verfügung stellt. Das farbenfrohe Funkeln , also der Obertonreichtum ist jetzt beinahe mit Händen greifbar, will sagen, es kann den einzelnen Instrumenten und Instrumentengruppen ähnlich einer Aura zugeordnet werden. Der Grimm Audio CC1 bringt also ab CD eine deutliche Portion Ordnung und Durchhörbarkeit ins Klanggeschehen. Wenn man möchte, kann man das auch als Zugewinn an Emotion aufgrund mehr feinstofflicher Information bezeichnen. Eine gelungene Vorstellung des AX 24 im Alleingang und vor allem gemeinsam mit dem CC1, die ich so deutlich angesichts der vorzüglichen Wandlersektion des Ayre-Players nicht erwartet hätte.


  • SOtM Netzwerk-Player sMS-200ultra Neo, Netzteil sPS-500, USB Hub tX-USBultra, Masterclock sCLK-OCX10 – Teil 1

    „Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen“ – das muss das Leitmotiv für den südkoreanischen Hersteller SOtM bei der Konzeption seiner Geräteserie Advanced II gewesen sein. Aus dieser Serie hatten wir den brandneuen Netzwerk-Player sMS-200ultra Neo, das Netzteil sPS-500 und die Masterclock sCLK-OCX10 sowie das USB Hub tX-USBultra zum Test bekommen. SOtM ist seit etwa 10 Jahren am Markt und zwischenzeitlich ein anerkannter Spezialist für digitale Audio-Lösungen. Angeboten wird eine beeindruckende Produktpalette, die von der…
    21.12.2018
  • artistic fidelity isolator und USB-Audio-Interface

    Vor kurzem hat sich Dirk Sommer ausführlich mit dem arfi-dac2xt von artistic fidelity beschäftigt und ihn als Überraschung des Jahres bezeichnet. Ein Alleinstellungsmerkmal dieses Gerätes ist das „arfi-optical“-Konzept. Grund genug für mich, sich mit dem externen USB-Modul zum Anschluss beliebiger Digitalquellen im Zusammenspiel mit dem afi, einem reinen Digitalinterface, noch einmal ausführlich zu beschäftigen. Will man seine Musiksammlung digital verwalten und speichern, kommt man ohne einen Computer in irgendeiner Form nicht aus. Aus klanglicher Sicht…
    28.09.2018
  • artistic fidelity arfi-dac2xt

    Dieser D/A-Wandler der gehobenen Preisklasse kommt ohne verchromte Frontplatte aus, trägt weder den Namen eines Komponisten noch den einer Gottheit, sondern heißt schlicht: arfi-dac2xt. Er besitzt keinen der vertrauten AES/EBU-, S/PDIF- und USB-Eingänge, akzeptiert PCM nur bis 192 Kilohertz und kein DSD. Wirklich spannend! Das ist übrigens nicht im mindesten ironisch gemeint: Denn der dac2 aus artistic fidelitys XT-Serie kann mit einer Reihe hochinteressanter, weil eigenständiger Lösungen aufwarten. Sein Entwickler Ralf Koschnicke nimmt keine Rücksicht…
    21.08.2018
  • B.audio B.dpr

    Als sich das Team des noch jungen Unternehmens B.audio zum Besuch in der Redaktion bei Hifistatement ankündigte, waren Dirk Sommer und ich in freudiger Erwartung. Denn mit im Gepäck hatten Sie ihr Erstlingswerk, einen klassischen Digital-Analog-Wandler, der „klanglich das ‚Digital‘ aus Digital-HiFi entfernen soll“. Wir freuen uns immer, wenn Unternehmen uns ihre Geräte zum Test anbieten. Bei Newcomern sind wir hier immer offen, aber auch kritisch und mitunter etwas skeptisch, wenn besondere Versprechungen gemacht werden.…
    30.04.2018
  • Bakoon DAC-21

    Die südkoreanische Firma Bakoon wartete auf der diesjährigen High End mit dem ersten Serienmodell des DAC-21 auf. Der über Li-Ionen-Akkus gespeiste Digital-Analog-Wandler basiert auf dem Bakoon eigenen, über viele Jahre entwickelten, SATRI-Schaltungsprinzip. Die SATRI Technologie soll die Seele und Emotionen in der Musik auf natürliche Weise erhalten. Bakoon Products wurde 1991 von Akira Nagai in Kumamoto Japan gegründet und ist heute eine japanisch-südkoreanische Kooperation. Die von dem japanischen Wort „satori“ (Offenbarung) abgeleitete SATRI-Schaltung, ist Bakoons…
    17.11.2017
  • MUTEC REF 10

    Rund um das Thema Clocks ist in letzter Zeit in diversen Internet-Foren ein richtiger Hype entstanden. Da kommt der brandneue audiophile 10-MHz-Referenztaktgenerator REF 10 der Firma MUTEC aus Berlin genau richtig zum Test. Der REF 10 ist das erste Produkt der neu geschaffenen Empyreal Class. Diese Serie ist MUTECs Bekenntnis zu hochwertigem HiFi. Bereits mit dem USB-Interface und Re-Clocker MC-3+ USB hat man ja vor nicht allzu langer Zeit sehr erfolgreich einen ersten Schritt in…
    09.10.2017

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.