Diese Differenzen sind beileibe nicht gering: Die Mischung aus hellem, recht leisen Schellenklang und kräftigen Paukenschlägen in einem realistisch wirkenden, großen Raum machen den Reiz von „Heavy Hour‟ aus. Wenn sich jedoch allein iTunes der Daten annimmt, bleibt ein Teil der Faszination, die sonst von diesem Song ausgeht, auf der Strecke. Der Raum wirkt stark bedämpft, der Wiedergabe fehlt die bekannte Luftigkeit und auch die Schellen klingen ungewöhnlich matt. Ganz anders beim Umweg über Router, Ethernetkabel und Bridge: Hier scheint der Raum zu leben, das Blech funkelt und die Felle der Pauken vibrieren. So kenne und mag ich den Song – den ich üblicherweise über den Amarra Computer Music Player mit Kabelverbindung zum Wandler höre. Der Player in PS Audios Bridge ist dem vom iTunes also deutlich überlegen.
Wenn die Verbindung über Kabel also eine Chance haben soll, kommt man um Amarra nicht herum: Es bringt die Wiedergabe über die USB-Schnittstelle des Perfect Wave DAC mindesten auf dasselbe Niveau, das zuvor über das Netzwerk und die Bridge erreicht wurde. Wenn es allein um die räumliche Darstellung der Instrumente geht, markiert die Kombination aus Amarra und USB-Verbindung das Optimum. Hier wirken die Abmessungen der imaginären Bühne noch einen Hauch großzügiger. Allerdings kommen die Paukenschläge über die Bridge noch minimal druckvoller. Verzichtet man bei Amarra aber auf die Zwischenspeicherung im Cache, gleicht die Wiedergabe fast völlig der über die Bridge: Es gibt auf Kosten eines minimal kleineren Raumes noch beeindruckendere Impulse. Dadurch, dass man Amarra mit iTunes oder der programmeigenen Playlist, mit oder ohne Cache benutzten kann, lässt sich Klang über USB ganz nach Geschmack in die gewünschte Richtung bringen. Beim Betrieb der Bridge entfällt diese Möglichkeit der Feinabstimmung, was aber leicht zu verschmerzen ist, da PS Audio seiner Netzwerkkarte einen ganz hervorragenden Computer Music Player spendiert hat, der auf einem ähnlich hohen Level spielt wie Amarra. Zumindest bei Songs im CD-Format ist es reine Geschmacksache, ob man die Abstimmung des PS Audio-Players in der Bridge oder die von Amarra vorzieht.
Zum Vergleich der beiden Übertragungswege mit hochaufgelösten Audiodaten verwende ich Paul Kuhns „It Don‘t Mean A Thing‟, das Sie bei uns kostenlos herunterladen können: Hier haben Amarra samt USB wieder einen Hauch mehr Luft und Raumgröße zu bieten, in Sachen Swing – und darum geht es hier ja vorrangig – spielen Netzwerk und Bridge aber mindestens gleich packend. Nein, auch hier gibt es keine signifikanten Qualitätsunterschiede. Beim zehnten Stück des Londoner Konzertes von Keith Jarrett auf Testatment wirkt dann die Wiedergabe der 24-Bit/96-Kilohertz-Datei eine Spur offener und differenzierter. Den Drive und die innere Spannung des Stücks bringt der Perfect Wave DAC aber völlig unabhängig davon, wie er seine Daten bezieht, ungemein intensiv rüber. Hier erspielen sich Amarra und USB-Verbindung für meinen Geschmack einen minimalen Vorteil – den Netzwerk und Bridge aber allein schon dadurch wieder wettmachen, dass sie auch Dateien mit 192 Kilohertz problemlos wiedergeben.
Gehört mit
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Computer | iMac 27‟, 3.06 GHz Intel Core 2 Duo, 8 GB mit Amarra 2.1 |
D/A-Wandler | RME Fireface 400, M2TECH YOUNG |
Vorverstärker | Brinkmann Marconi |
Endstufe | Brinkmann Monos |
Lautsprecher | LumenWhite DiamondLight Monitors |
Kabel | HMS Gran Finale Jubilee, Audioplan Powercord S |
Zubehör | PS Audio Power Plant Premier, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, HMS-Wandsteckdosen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Finite Elemente Pagode Master Reference Heavy Duty und Cerabase, Harmonix Real Focus |
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