Das Herz des Pro-Ject ist der diamantgeschliffene schwere Aluminium-Subteller. Schon beim Einsetzen wird klar, dass hier nicht gekleckert, sondern geklotzt wurde. Perfekt versinkt die Spindel des Subtellers in der Lagerbuchse, gerade mit so viel Spiel, dass die noch eingeschlossene Luft sanft mit einem Hauch entweicht. Die zusätzliche Masse des Alutellers führt zu einer wirksameren Dämpfung von Geräuschen und verringert Resonanzen. Aufgrund der jahrzehntelangen Erfahrung und Verbesserung der Toleranzen bei der Produktion gelang es den Österreichern, hier die Drehzahlgenauigkeit zu steigern, was letztendlich laut Whitepaper ein „Wow & Futter“ mit Werten von +/-0,16 Prozent bei 33 Umdrehungen respektive +/-0,14 Prozent bei 45 Umdrehungen pro Minute ermöglicht. Um die makellose Optik nicht zu verdecken, wurde dem Plattenspieler ein Sicherheitsglas-Teller spendiert, der für zusätzliche Stabilität während des Betriebs sorgt. Zum Schutz der Schallplatten und zur zusätzlichen Bedämpfung liegt standartmäßig eine Filzmatte bei. Da diese mi ihrer schwarzen Oberfläche die herrliche transparente Optik verändert, entscheide ich mich, sie nur zu den Hörsessions zu verwenden und ansonsten den Glasteller nackt, wie Pro-Ject ihn schuf, zu belassen.
Das rückseitige Anschlussterminal ist mit einem Masseanschluss und vergoldeten Cinch-Eingängen ausgestattet. Mir fällt beim Anschuss meiner Kabel sofort auf, dass hier so gut wie kein Spiel gegeben ist und dass sich nur unter erhöhten Kraftaufwand alla Schwarzenegger ein Kabeltausch vollziehen lässt. Der 8,6-Zoll lange und S-förmige Tonarm wird mit einem SME-Bajonett-Anschluss geliefert, was mich, der doch gern mal einen Tonabnehmerwechsel vornimmt, sehr erfreut. Der Überhang von 18,5 Millimetern optimiert die Tonarmgeometrie und verbessert die Klangqualität. Die Tonarmbasis und Tonarmlager sind komplett aus Aluminium gefräst. Alle Teile sitzen perfekt, nichts wackelt und die Kunststoffauflage auf dem Arm es Lifts hält den Tonarm in der Ruheposition perfekt, so dass sie ohne zusätzliche Sicherung auskommt. Warum dem Metallica-Turntable ein S-förmiger Tonarm spendiert wurde, lässt sich wohl mit zwei Begründungen erklären: Zum einen passt dieser optimal zum restlichen Design und bietet eine Hommage an die Club-Plattenspieler der 80er-Jahre, zum anderen wird der Record-Player mit dem MM-Tonabnehmersystem Pick it S2 C ausgeliefert, dass von seiner Bauweise zu den Concorde-Systemen zählt und in Folge seines unveränderbaren Abtastwinkels nur auf S-Shape-Tonarmen funktioniert. Eine klassische Anti-Skating-Einrichtung mit Hebel, Nylonfaden und verschiebbarem Gewicht gibt es obendrauf. Im Allgemeinen bin ich kein Fan dieser Lösung, da sie nicht zur optischen Verbesserung eines Vinylzauberers beiträgt, doch im Falle des exzentrischen Designs des Metallica Turntables wirkt es dann doch sehr stimmig. Aufgrund der werksseitig schon gut voreingestellten Tonarmhöhe, sowie des Azimuts geht die restliche Installation kinderleicht, und es ist im Gegensatz zu einem Einpunkt-gelagerten Tonarm kein großes Geschick von Nöten.
Generell bietet der Metallica Limited Edition für den Betrag von 1.500 Euro in puncto Ausstattung, Design und Verarbeitung sehr gute Qualität und es gibt noch drei Jahre Garantie obendrauf. Als optionales Zubehör kann für 230 Euro eine Staubschutzcover aus Acryl erworben werden. Ich gehe lieber den klassischen Weg und benutze einen Schminkpinsel als Staubentferner. Hier empfiehlt es sich nach getaner Arbeit diesen gut zu verstauen, bevor er von der Herrin des Hauses durch Auftragen von Kriegsbemalung unbrauchbar gemacht wird.
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