Für diesen Vergleichstest entschied ich mich letztlich dann doch gerne. Denn ein reizvoller Ansatz ist für mich die Tatsache, dass model blue MK II mit model ps300 einerseits und model surzur MKII andererseits preislich so gut wie identisch sind. Die Kombination kostet zusammen 4730 Euro, während die model surzur MKII mit dem zum Lieferumfang gehörenden Standard-Netzteil das Portmonee mit 4600 Euro belasten würde, also minimal günstiger ist. Die Standard-Netzteile beider Phono-Vorverstärker sind baugleich, und so ist auch das model ps300 für beide eine Option. Damit käme die model surzur MKII dann auf einen Gesamtpreis von 6690 Euro, wenn man das Edel-Netzteil gleich mitbestellt und auf diese Weise 200 Euro für die einfache Stromversorgung einspart. Da ist es doch, wie ich finde, sehr spannend, wie sich erstens die model blue MKII mit model ps300, zweitens die model surzur MKII mit dem etatmäßigen Netzteil und drittens die Kombination der surzur mit dem ps300 klanglich unterscheiden. Die vierte Option, nämlich die model blue MKII mit dem einfachen Netzgerät, will ich hier und jetzt nicht noch einmal erwähnen, da dies ja ausführlich im ersten Blue Amp-Test von damals geschehen ist.
Schon im letztjährigen Bericht erwähnte ich Rolf Beckers unter mehreren Aspekten bemerkenswerte Anordnung seiner Blue Amps auf seiner „Kurve der audiophilen Glückseligkeit“. Mir gefiel seinerzeit auch die auf diese Weise verdeutlichte Bescheidenheit und Realitätsnähe des Entwicklers. Der ist einerseits durch und durch Techniker mit reichlich Erfahrung in der Computer-Industrie (Hewlett Packard), andererseits mit ganzem Herzen der Musik verschrieben. Dies wird auf sympathische Weise auch stets deutlich, wenn er über Musik spricht, die ihm gefällt und er beschreibt, was da Imposantes und Hörenswertes passiert. Auch wenn man von Rolf Becker kaum mehr als Nichts über die technische Ausstattung seiner Blue Amps erfährt, sind die Gespräche mit ihm sehr anregend, weil es ums Musikalische geht. Rolf Becker hat mir nun gestattet, seine „Kurve der audiophilen Glückseligkeit“ in diesem Beitrag zu veröffentlichen. Und da haben wir ein kleines Dilemma: Schon an dieser Stelle möchte ich Ihnen sagen, dass ich die mir bekannten, insgesamt vier Blue Amp-Versionen etwas anders auf dieser Kurve anordnen würde. Dabei spielen sicher auch persönliche Vorlieben und Hörgewohnheiten eine Rolle.
Äußerlich differieren die beiden Phonostufen nur durch das um gut einen Zentimeter höhere Gehäuse der surzur. Im technischen Aufbau unterscheiden sie sich sehr wohl, nicht jedoch in der Verwendung erstklassiger, selektierter Bauteile. Sie bieten dem Benutzer auch andere interne Umschaltmöglichkeiten. Werden bei der surzur der Verstärkungsfaktor, die Abschlussimpedanz oder die optionale MC-MM-Wahl mittels DIP-Schaltern verändert, geschieht dies beim model blue durch Umstecken von Jumpern. Hat man die MM-Option beim Kauf mit erworben, müssen zur Umstellung bei beiden Blue Amp-Phonostufen der Verstärkungsfaktor und separat die kapazitive Anpassung durch den MC-MM-Schalter verändert werden. Diese separate Auslegung erlaubt es dem Eigentümer eines hochpegeligen MCs, zwischen zwei Abschluss-Kapazitäten zu wählen. Auch der in den Phonostufen integrierte Teil der Stromversorgung ist anders konfiguriert: Bei der surzur wird die Betriebsspannung deutlich langsamer hochgefahren.
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