Das Topmodell der drei Netzaufbereiter ist der Niagara 7000. Er bietet drei Gruppen mit je vier Steckdosen. Die erste ist für leistungshungrige Verbraucher bestimmt und verfügt über das sogenannte „Power-Correction“-System: Dies stellt ein kurzfristig verfügbares – hier geht es um Millisekunden – Stromreservoire für Spitzen bis zu 90 Ampere mit reduzierter Netzimpedanz für Verstärker bereit. Davon sollen alle Endstufen profitieren, unabhängig davon, ob sie mit Linear- oder Schaltnetzteilen arbeiten. Die beiden anderen Gruppen besitzen Trenntransformatoren mit vorgespanntem Dielektrikum: Die patentierte Audioquest-Technologie soll in erheblichem Maße nichtlineare Verzerrungen verringern und die Bandbreite und Effizienz der Rauschableitung des Transformators vergrößern. Die angeschlossenen Verbraucher werden also mit einer symmetrischen Netzspannung von zweimal 115 Volt bezogen auf die floatende Erde gespeist. In allen Gruppen kommt das patentierte „Ground Noise Dissipation System“ zur Anwendung: Es bewirkt die laufrichtungsgebundene Ableitung von Grundrauschen in sechs Stufen. Diese patentierte Technologie soll Masse-bedingtes Rauschen erheblich reduzieren, ohne die Sicherheit zu beeinträchtigen oder bei niedrigem Pegel Masseschleifen zu erzeugen. Besonderen Wert legte Garth Powell darauf, dass die Rauschableitungstechnologie für alle drei Leiter linear über 21 Oktaven wirksam ist. Dies garantiere, dass seine Netzstromaufbereiter in allen Konfigurationen wirksam seien. Bei den üblichen Aufbereitern mit vielen Resonanzspitzen sei dies nur der Fall, wenn diese zufällig mit den Störungen zusammenfielen. Die Netzbuchse und die Steckdosen des Niagara 7000 sind sehr nieder impedante Exemplare aus der NRG-Serie. Zudem bietet der Niagara Schutz vor Überspannung und Kurzschluss gegenüber Erde.
Der äußerlich fast identische, aber nur halb so teure Niagara 5000 ist auch mit dem „Power-Correction“-System für Endstufen oder Vollverstärker ausgestattet, muss aber ohne die symmetrierenden Trenntrafos auskommen, und besitzt statt der floatenden eine feste Erde. Dennoch werden Gleichtaktstörungen von 20 Kilohertz bis ein Megahertz um 30 Dezibel verringert. Die an den acht Steckdosen für Konstantstromverbraucher anliegende Spannung wird in vier Gruppen durch lineare „Noise Dissipation Systeme“ von Störungen befreit. Nieder impedante Ein- und Ausgänge gibt es natürlich ebenso wie Schutzschaltungen geben Überspannung und Kurzschluss. Der Überspannungsschutz und die hochwertigen Steckdosen findet man auch beim Niagara 1000. Der bietet einen Hochstromausgang und zwei Gruppen mit insgesamt fünf Ausgängen. Selbstverständlich kommt auch hier das patentierte „Ground Noise Dissipation System“ und das lineare „Noise Dissipation System“ zum Einsatz.
Schon geraume Zeit vor Robert Hay trafen einige Kartons mit diversen Kabeln sowie einem Niagara 7000 und einen 1000-er in Gröbenzell ein. Robert Hay hatte von mir eine detaillierte Liste mit allen Komponenten meiner Kette bekommen und dann die seiner Meinung nach passenden Kabel dafür ausgesucht. Vorher hatten wir abgesprochen, dass die Kabel einem gehobenen Anspruch genügen, nicht aber Audioquests Topprodukte sein sollten. Ein ein Meter langes Tornado kostet nämlich schon 1100 Euro, beim Dragon sind es dann 4400 Euro. Das stünde dann aber etwa bei den Phonostufen, dem Melco oder auch beim Wandler in keinen halbwegs vernünftigen Verhältnis mehr zum Wert der Komponenten. Für den Router, den Switch, den Aries Femto, den M-Scaler und die Heizung sowie das Röhrennetzteil des Plattenlaufwerks hatte Robert Hay Kabel der NRG-Serie gewählt.
An einem Mittwoch in der zweiten Oktoberhälfte war es dann soweit. Robert Hay reiste schon am Vortag an und erschien am nächsten Morgen voller Tatendrang im Hörraum. Als erstes befreiten wir dann im Wohnzimmer die Kabel und Netzaufbereiter aus ihren Kisten. Die Menge Verpackungsmaterial hätte ansonsten die Hälfte des Hörraums blockiert. Einsteins The Poweramp kam als erster in den Genuss eines Tornado. Da die drei für die Versorgung der Anlage verwendeten Steckdosen belegt waren, führten wir dem Einstein mit dem bereits erwähnten sechs Meter langen Tornado von einer bisher nicht für die Kette genutzten Steckdose Energie zu: Die Endstufe agierte dadurch minimal dynamischer und auch ein wenig offener als bisher. Im einem zweiten Schritt kam der Niagara 7000 vor den langen Netzzuleitung zum Einsatz und gestaltete die Wiedergabe noch lebendiger und dynamischer: Vom segensreichen Wirken der „Power Correction“ war ich schon nach wenigen Minuten überzeugt.