Der Lab12 Gordian ist ein Stromfilter ganz besonderer Art. Neben seiner Aufgabe, Unsauberkeiten aus dem Stromnetz weitestgehend zu eliminieren, besitzt er die Begabung, kontinuierlich Informationen über die Qualität der Stromversorgung zur Verfügung zu stellen, wann immer sein Benutzer dies wünscht.
Lang ist es her, dass ich mich an den Ausschlägen der großen Zeiger der grün illuminierten VU-Meter meiner beiden McIntosh Endstufen ergötzte. Nicht deren Ästhetik allein war da so fesselnd, sondern auch der Informationsgehalt bezüglich der Ausgangsleistung. Die manchmal überraschenden, angezeigten Werte klärten über den aus Impulsen resultierenden Leistungshunger auf. Das lenkte sehr vom eigentlichen Musikgenuss ab und führte nach nicht langer Zeit dazu, dass die Anzeige stets in den Ruhezustand geschaltet wurde. Ausnahmen waren die Vorführungen für mit derart edlen Komponenten wenig vertraute Bekannte. Dann wurden die McIntosh mit all ihrem Vermögen und Glamour bei gedimmtem Raumlicht inszeniert – stets mit Erfolg. Heute, Jahrzehnte später, schalte ich die Displays auch bei CD-Spielern gerne aus, sobald die Musik erklingt. Beim Hören vom Apple- oder Windows-Rechner mit Audirvana plus wird der Bildschirm nach dem Start eines Albums verdunkelt. Ich bin da sehr puristisch geworden und vermeide visuelle Ablenkungen.
Jetzt habe ich mit dem Gordian von Lab12 ein Netzfilter in meinen Hörräumen stehen, das mit ständig aktualisierten Informationen auf sich aufmerksam macht und mich so an diese alten Zeiten erinnert. Was der Gordian mitzuteilen hat, ist vielfältig und hoch interessant. Er informiert in umfangreicher Weise über die Beschaffenheit des Stroms. Dabei ist nicht nur der Strom aus der Steckdose relevant. Vielmehr liest der Gordian auch die Einwirkungen aller angeschlossenen Geräte. Seine Aufgabe ist, diese Werte dahingehend zu kompensieren, dass für alle an ihm angeschlossenen Komponenten bestmöglicher, gesäuberter Strom zur Verfügung steht. Der Gordian kommt aus der griechischen Hauptstadt Athen. Elektroingenieur Stratos Vichos entwickelte ihn vor Jahren für sich selber und seine kleine Firma Lab12. Die zwölf war die Nummer der Garage, in der er damals startete – die Story kommt irgendwie bekannt vor. Er brauchte für seine Röhrenverstärker-Kreationen stabile und saubere Voraussetzungen in Sachen Netzstrom. Inwieweit Herr Vichos den Gordian mit dem gordischen Knoten in Verbindung bringt, von dem an Legenden Interessierte wohl gehört haben, da Alexander der Große den kunstvollen Knoten mit einem Schwerthieb gewaltsam zerlegt haben soll, weiß ich nicht. Im heutigen Sprachgebrauch meint man mit „den gordischen Knoten lösen“, die Lösung schwieriger Problemstellungen, und zwar durchaus auch gewaltfrei.
© 2024 | HIFISTATEMENT | netmagazine | Alle Rechte vorbehalten | Impressum | Datenschutz
Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.