tests/18-05-04_ayon
 

Ayon CD-T II Laufwerk

04.05.2018 // Jürgen Saile

Die früher vorhandene Möglichkeit der Hochrechnung der Abtastrate auf 24 Bit / 192 Kilohertz existiert in der neuen Version nicht mehr. Nachdem die heutzutage üblichen D/A-Wandler diese Upsampling-Funktion von Haus aus eingebaut haben, hat Ayon bei diesem Gerät darauf verzichtet. Dafür bietet die Firma als zusätzliche Option ein Modul an, mit dem die PCM Daten auf DSD128 hochgerechnet werden. Dies erleichtert die Haushaltskasse zusätzlich um 995 Euro. Über derartige Funktionen gibt es ja endlose Diskussionen, weil ja letztlich der Informationsgehalt des Originals nicht größer werden kann. Vorteile verspricht man sich dagegen bei der Auslegung der Filter, die bei reiner 1-Bit-/-44-Kilohertz-Abtastung wesentlich steiler sein müssen, oder bei flacherer Auslegung wesentlich früher ins Geschehen eingreifen müssten. Filter mit hoher Flankensteilheit sind aus verschiedenen Gründen nicht ganz unproblematisch. Das Testgerät ist bereits mit dem zusätzlichen PCM-DSD Modul ausgestattet, dazu später mehr.

Hören wir uns doch einfach einmal an, was das Laufwerk bei normaler, unbearbeiteter CD-Wiedergabe zu bieten hat. Nachdem das Gerät völlig neu ist, habe ich es erst einmal über Nacht laufen lassen, bevor ich ernsthaft Musik gehört habe. Damit ist die Elektronik natürlich immer noch nicht völlig eingespielt; Ayon empfiehlt sogar eine Einspielzeit von 30 bis 50 Stunden. Wie bei jedem mechanischen Gerät ist eine stabile Unterlage Voraussetzung für eine optimale Wiedergabe. Bei mir steht das Gerät auf den Basen von Kaiser, was nochmals eine deutliche Verbesserung gegenüber den Standardfüßen bewirkt. Das ist aber wohl bei jedem Gerät so.

Zunächst lassen wir einmal Louis Armstrong zu Wort kommen. Miles Davis hatte einmal über ihn gesagt, dass seine Musik ja super wäre, wenn nicht ständig dieses dämliche Grinsen wäre. Aus dem Mund von Miles sicher ein hohes Kompliment. Die Aufnahmen mit Armstrong sind alle historisch, um die Klangqualität einmal so zu beschreiben. Euphemismen sind ja auch bei unseren Politikern momentan total in. Trotzdem gelingt mit dem CD-T II eine unheimlich plastische Darstellung der Musiker, man sieht förmlich wie Armstrong mit seinem weißen Taschentuch auf der Bühne steht und schwitzt. Auch tritt die Wiedergabequalität beim Zuhören total in den Hintergrund, man hört einfach zu, was sich die Jungs in der Band damals alles haben einfallen lassen.

Eine der Stärken ist die enorme Spielfreude, die offensichtlich nicht ausschließlich vom Rest der Anlage kommt. Nun wird bei den Armstrong-Einspielungen kein dynamisches Brillantfeuerwerk gezündet, aber der Drive und Groove der Musik kommt sehr authentisch rüber. Die Wiedergabe ist sehr klar mit hoher Auflösung, ein typisches Markenzeichen aller Geräte der Firma Ayon, die ich bisher zum Test zur Verfügung hatte.

Die Converterplatine ist komplett vergossen, um neugierigen Blicken zu entgehen. Vermutlich wird diese vom österreichischen Spezialisten StreamUnlimited gefertigt
Die Converterplatine ist komplett vergossen, um neugierigen Blicken zu entgehen. Vermutlich wird diese vom österreichischen Spezialisten StreamUnlimited gefertigt


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