Soweit ist alles sauber und wohl überlegt durchkonzipiert, aber nicht wirklich bahnbrechend neu. Die eigentliche Innovation des B.dpr befindet sich in der Eingangssektion. Diesem Bereich wird bei den meisten DACs für mein Empfinden zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Man bedient sich an dieser Stelle der marktüblichen Chip-Lösungen und fertig. Haben Sie sich aber schon einmal gefragt, warum es gerade hier von Zubehör nur so wimmelt, angefangen von den recht einfachen Jitter-Bugs, über USB-Isolatoren bis hin zu aufwändigen Re-Clockern?
Das Problem ist, dass die meisten digitalen Quellengeräte im Kern immer eine Art Computer sind. Diese „Rechenknechte“ erzeugen hohe Pegel an Störsignalen, insbesondere im Hochfrequenzbereich. Gelangen diese Störungen in die empfindlichen Audio-Baugruppen, gibt es unerwünschte Effekte. Diese äußern sich dann entweder in Störungen der analogen Signale hinter dem Wandler oder in Störungen auf der digitalen Seite vor dem Wandler in Form von Taktschwankungen, dem berüchtigten Jitter. Dieser wird von unseren Ohren als wesentlich störender wahrgenommen als geringes Rauschen oder Verzerrungen analoger Audiotechnik.
Um den Einfluss von Quellen-Takt-Jitter zu mindern, sind heutzutage insbesondere zwei Techniken in High-End Audio D/A-Wandlern üblich: Die PLL Schaltung und asynchrone Abtastratenwandler (ASRC). Beide Konzepte haben ihre spezifischen Vor- und Nachteile. Gerade asynchrone Abtastratenwandler waren vor ein paar Jahren sehr beliebt, denn hier kann der DAC auf einen präzisen internen Takt zurückgreifen. Allerdings wirkt sich der Eingangs-Jitter auf die Abtastratenwandlung selbst aus und wird quasi in die Signaldaten „hinein gerechnet“. Ganz zu schweigen davon, dass diese Art der Abtastratenwandlung einen ganz massiven Eingriff in die Integrität der digitalen Audiodaten bedeutet – Stichwort bitperfekt. Und genau an dieser Stelle setzt B.audio an. Um den im Quellensignal vorhandenen Jitter zu beseitigen, wurde eine zum Patent angemeldete Schaltung namens SJR „Source Jitter Removal“ entwickelt, die jeglichen Eingangs-Jitter von jeder Quelle – SPDIF, Toslink, AES / EBU, USB – ohne externe Taktverbindung vollständig eliminieren soll. Basierend auf einem sauberen Taktgenerator, der vollständig vom Quellsignal-Takt entkoppelt ist, soll dieses Konzept optimale Taktverhältnisse für die Digital-Analog-Umwandlung liefern und damit die gefürchtete digitale Härte entfernen. Im Wesentlichen versucht diese Technik die Vorteile von PLL-basierten Systemen – bitperfekte Daten – und von ASRC-basierten Systemen – „Clean Clock“ – ohne deren jeweilige Nachteile zu kombinieren. Die im B.dpr eingesetzten Bauelemente sind von durchweg hoher Qualität, die eine lange Lebensdauer versprechen. Das Gerät wird in Frankreich handgefertigt, wobei – soweit möglich – auf französische und lokale Partnerfirmen zurückgegriffen wird.
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