Aber auch die Instrumentalwiedergabe profitiert ungemein von diesen Eigenschaften. Nehmen wir das „Konzert für 2 Mandolinen“ von Vivaldi aus dem Sampler The Chasing Dragon (The Chasing Dragon – Audiophile Recordings), das mit nur drei Neumann M 50-Mikrofonen in der berühmten „Decca-Tree“-Anordnung aufgenommen wurde. So inspiriert und lebendig habe ich diese Aufnahme selten gehört. Gerade die beiden Mandolinen sind unglaublich klar und exakt umrissen.
Die Präzision bei der Wiedergabe von Stimmen und Instrumenten kommt auch der räumlichen Abbildung zu Gute. Bei meinem „Standardteststück“ „Intermezzo from Goyescas“ von Enrique Granados mit dem New Philharmonia Orchestra unter der Leitung von Rafael Frübeck de Burgos (Decca Legacy Volume One - FIM UHD) verleiht der B.dpr der ohnehin ausgeprägten räumlichen Tiefe der Aufnahme zusätzlich große Klarheit und Prägnanz, so dass eine beeindruckend ganzheitliche Wiedergabe zu hören ist.
Es ist schwer zu sagen, welchen Anteil die zum Patent angemeldete SJR-Schaltung an diesem Ergebnis hat, denn man kann sie ja nicht einfach abschalten. Ich schleife deshalb meine beiden Mutecs in den Signalweg ein, um festzustellen, ob sich damit eine Verbesserung ergibt. Mit dem Ergebnis bin ich allerdings spontan nicht so recht zufrieden – es klingt jetzt irgendwie nicht mehr ganz so ausgewogen wie zuvor. Es ist klar, dass ich hier noch mehr experimentieren muss, aber die Zeit drängt, denn das Gerät muss noch ins Fotostudio und dann zurück nach Frankreich. Ich höre deshalb lieber wieder Musik, zumal ich ja auch nichts vermisst habe.
Mit seinen tonalen und räumlichen Fähigkeiten ist der B.dpr mühelos in der Lage, die Unterschiede verschiedener Aufnahmen und Interpretationen des gleichen Stücks fabelhaft herauszuarbeiten. Im ersten Satz der berühmten „Jupiter-Symphonie“ von Wolfgang Amadeus Mozart in der Einspielung mit dem Scottish Chamber Orchestra (Scottish Chamber Orchestra, Mozart: Symphonies 38 - 41) geht Dirigent Sir Charles Mackerras sehr majestätisch und kraftvoll in bester klassischer Tradition zu Werke. Der B.dpr gliedert die verschiedenen Ebenen des Orchesters extrem fein auf. Das verleiht der Aufnahme nicht nur eine enorme räumliche Tiefe, sondern gibt der Einspielung zugleich eine überaus souveräne Anmutung.
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