Der mitgelieferte ASIO-Treiber läuft wunderbar stabil, auch mit Freeware-Playern wie zum Beispiel foobar2000, den ich aufgrund seiner Flexibilität gerne nutze. Man muss sich allerdings zunächst etwas umfassender mit dem Player auseinandersetzen, bevor alles so funktioniert, wie es soll. Wer eine Komplettlösung bevorzugt, wird zum Beispiel beim roon-Player fündig. In der roon-Konfiguration bekomme ich eine exakte Rückmeldung über vom DAC unterstützte Formate, die wenigen nicht unterstützten wandelt der Player passend um. Auch ob DSD direkt (nativ), als DOP oder gewandelt in PCM ausgegeben werden soll, kann konfiguriert werden. Die programminterne Lautstärkeregelung stelle ich aus, da ich am liebsten über den digitalen 32-Bit-Hardwareregler am DAC selbst die Lautstärke einstellen möchte. Dieser ist gerastert und bildet 100 Dezibel in Einzelschritten ab. Jede der fünf LEDs auf der Gerätefront repräsentiert 20 Dezibelschritte optisch durch das Durchlaufen eines Farbspektrums von Blau, über Grün zu Rot. Ist die letzte Stufe des Spektrums erreicht, fängt die jeweils nächste LED an zu leuchten. Wenn ich die Quelle wechseln möchte, tippe ich den Lautstärkeregler hingegen kurz an. Zum An- und Ausschalten muss man den Regler länger gedrückt halten. Hübsch gelöst das Ganze. Wer nicht gerne an Reglern dreht, kann die programminterne Lautstärkeregelung wieder einschalten und über die roon-App fürs Smartphone so die Lautstärke auch vom Sofa oder Hörsessel aus bedienen. Eine andere Möglichkeit zur Laustärkeregelung aus der Ferne gibt es leider nicht, der Liberty DAC verfügt nicht über eine Fernbedienung. Wünschenswert wäre eine Kopplung der hardwareseitigen Lautstärke an die in der Abspielsoftware angezeigte. Im Mytek Control Panel läuft der Ist-Zustand des Lautstärkepotis jedenfalls auf, wenn es hier funktioniert, müsste es doch auch anderswo klappen und man könnte sich eine Einstellung sparen. Vielleicht liefert Mytek das ja bei einem Firmware-Update nach.
Ich beginne die Hörsession mit einem Großmeister seines Faches, dem französischen Kontrabassisten Renaud Garcia-Fons. Das Eröffnungsstück „Navigatore“ des gleichnamigen Albums, vorliegend als CD-Rip im FLAC-Format, strotzt geradezu vor instrumentaler Vielfalt und Virtuosität. Immer wieder greifen neue Melodien und Rhythmen ineinander, werden von Musiker zu Musiker gereicht, changieren irgendwo zwischen mediterran und orientalisch. Der von Beginn an treibende Kontrabass klingt lebendig und dynamisch. Jede einzelne Akzentuierung und Feinheit des Bogenstrichs wird herausgearbeitet. Der Gesamtklang ist überaus neutral, im ersten Moment etwas ungewohnt, bin ich doch leichte Färbungen von meinen bisherigen Wandlern gewohnt. Nach kurzer Zeit jedoch beeindruckt mich diese Neutralität, denn sie ist in keinster Weise langweilig, sondern erlaubt wunderbar, feine Nuancierungen jedes einzelnen Instruments zu entdecken.
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