Wahnsinnig neugierig auf den Klang des DACs, möchte ich den Beetle zu allererst per USB füttern. Der Anschluss an den PC per USB ist denkbar unkompliziert, ich nutze dazu das Audioquest Pearl USB-Kabel. Mein Windows 7 erkennt den Beetle sofort als Audioschnittstelle „Lautsprecher“, wie den Audioeinstellungen in der Systemsteuerung zu entnehmen ist. Hier gilt es noch ein paar Konfigurationen vorzunehmen: ich setze den Beetle als Standardgerät, deaktiviere in den Eigenschaften sämtliche Erweiterungen und stelle die Samplerate respektive Samplingtiefe ein. Zur Auswahl stehen 44,1 Kilohertz, 48 Kilohertz oder 96 Kilohertz (unter Windows 7), ab Windows 8 werden auch 88,2 Kilohertz bei jeweils 24 Bit unterstützt. Je nach Quelle sollte man sich für das entsprechende Format entscheiden. Für Daten mit größerer oder nicht unterstützter Samplingrate empfiehlt es sich, ganze Teiler in den Voreinstellungen zu wählen. Analog zur getroffenen Auswahl gibt die Status-LED in vier verschiedenen Farben eine optische Rückmeldung. Das ganze Prozedere ist in der Bedienungsanleitung nebst einem kurzen Infotext zu Samplingrate und -tiefe ausführlich beschrieben. Durch die intuitive Handhabung benötigt man die Anleitung nicht, die Hintergrundinformationen sind mitunter dennoch interessant, sofern man denn des Englischen mächtig ist. Zu guter Letzt stellt der Beetle erfolgreich seine Verbindungswilligkeit auch auf einem geliehenen Windows-10-Rechner unter Beweis. Da ich privat aktuell am liebsten noch Windows 7 nutze, werde ich die Hörtests auf diesem Betriebssystem durchführen.
Nebenbei bemerkt bewahrt einen der Beetle nicht vor etwaigen Masseschleifen, die bei einigen PC-Netzteilen durchaus auftreten können. Meistens sind diese nur bei hohen Pegeln der an den DAC angeschlossenen Verstärker auffällig. Bei stationären Rechnern bleibt einem zum Glück noch die Möglichkeit, den Beetle über Lichtleiterkabel per S/PDIF zu verbinden und somit das Problem zu umgehen. Bei Laptops ist mitunter nicht immer eine Toslink-Buchse verfügbar. Im Fall meines ThinkPads T410 gibt es bei angeschlossenem Netzteil ein minimales Störgeräusch auf den Lautsprechern, ohne Netzteil natürlich keines. Für den aufstrebenden High-End-Aspiranten sind dies schon erschwerende Umstände, die einen am perfekten Klanggenuss hindern.
Endlich fehlt nur noch die Verbindung per Audioquest Tower Miniklinke-Cinch-Kabel zum Verstärker. Traditionell dauert die Suche nach dem ersten geeigneten Song aus der Musikbibliothek etwas länger. Letztendlich entscheide ich mich für „Fuga Hirundinum“ aus der Birds Requiem Suite des ebenfalls Birds Requiem betitelten Albums von Dhafer Youssef, als CD-Rip im FLAC-Format. Ein wunderschönes, sphärisches Stück, das auf den richtigen Komponenten geradezu aufblüht, vor allem wenn im Mittelteil der Bass über das auf der Oud gespielte, von zarten Klavierläufen begleite, Leitmotiv improvisiert. Oud, das Paradeinstrument des tunesischen Bandleaders, ist das orientalische Äquivalent zur Laute.
Die Musikauswahl scheint dem Beetle zu gefallen, nach den ersten Klängen wird klar, dass er für seine Preisklasse sehr offen zu spielen vermag. Die Trennung der Instrumente ist eindrucksvoll, gleichzeitig musizieren sie sehr homogen miteinander. Der Kontrabass klingt knackig und direkt, die Oud erhält einen runden, warmen Charakter mit viel Körper, die Anschläge des Klaviers einen wohlausgewogenen Hochtonanteil mit leichtem Glanz.
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