Dem Gerät liegt ein USB-Stick bei, auf dem sich neben dem für Windows benötigten ASIO-Treiber – Mac und Linux brauchen diesen mal wieder nicht – und der Bedienungsanleitung auch noch einige Plug-Ins für Foobar2000 befinden. Dazu noch eine sehr ausführliche Installationsanweisung für die Treiber und das digitale Zubehör in diverse gängige Player – allerdings auf englisch und mit chinesischen Screeshots. Wer sich aber ein bisschen mit PCs auskennt, sollte das abstrahieren können und erhält teilweise wertvolle Hinweise und Einblicke in die Konfiguration der jeweiligen Software.
Die Bedienung gibt keine Rätsel auf. Ans Netz gebracht wird der Aune S6 über einen Kippschalter auf der Rückseite. Kurzes Drücken auf den Lautstärkeregler wechselt die Quelle, langes schickt ihn in den Stand-By-Betrieb beziehungsweise weckt ihn wieder auf. Doppelt gedrückt wird das Signal wechselweise entweder über Kopfhörer oder mittels Cinch-/XLR-Buchsen weitergereicht. In beiden Fällen ist die zuletzt eingestellte Lautstärke gespeichert worden. Eine Fernbedienung gibt es auch gegen Aufpreis nicht. Für den Betrieb als reiner Wandler am (Vor)Verstärker empfiehlt sich eine Lautstärke von 100%, was der Ausgangsspannung eines normalen CD-Players entspricht.
Es folgt mal wieder ein Testmarathon. Im Grunde drei Geräte, die alle über die jeweiligen Eingänge gehört und miteinander verglichen werden wollen. Immerhin schied der Kopfhörer ganz schnell aus. Die zur Verfügung gestellte Ausgangsspannung konnte meinen Beyerdynamik DT 880 mit 250 Ohm nicht druckvoll antreiben. Ein alter Koss Porta Pro war zwar laut genug, behielt aber die Unterschiede weitestgehend für sich, obwohl er für seine Verhältnisse sehr gut klang. Der XLR-Kopfhörer-Ausgang stellt zwar eine erheblich höhere Spannung (240 zu 72 Millivolt, jeweils an 300 Ohm) zur Verfügung, ein passender Kopfhörer war auf die Schnelle aber nicht aufzutreiben. So gingen nur der Vorverstärker und der Wandler ins Rennen, was immer noch Aufwand genug ist.
Als reiner Wandler genutzt ergibt sich ein gänzlich anderes Bild. Weiträumig mit hervorragender Trennung einzelner Instrumentengruppen spielt der Aune S6 sehr locker und geradezu aufreizend souverän. Im großen Rund ordnet er alles punktgenau an und lässt einzelnen Schallereignissen noch ihren ganz feinen Nachhall im Raum. Das Auflösungsvermögen wird wie nebenbei zur Verfügung gestellt und sollte nicht mit irgendeiner Betonung verwechselt werden, der Wandler spielt trotz der vielen präsentierten Details wie aus einem Guss. Die Klangfarben sind dabei natürlich und werden durch die lautgebenden Instrumente bestimmt, nicht durch die Elektronik.
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