tests/17-02-24_audioquest
 

Audioquest NightOwl Carbon

24.02.2017 // Dirk Sommer

Auch wenn Audioquest mit dem neuen Kabel eher die Musikfreunde im Blick zu haben scheint, die auch unterwegs nicht auf Wohlklang verzichten wollen, nimmt der NightOwl Carbon zuerst mit meiner Verstärkerreferenz Bryston BHA-1 Kontakt auf, und zwar mit den Proteinleder-Pads bestückt: Von der Festplatte des Melco N1ZH60 fließen die Daten von Van Morrisons „Whatever Happpend To PJ Proby?“, für mich einer der schönsten Songs von Down The Road und ein guter Indikator für jede noch so kleine Übertreibung im Präsenzbereich. Wie erwartet wird Van Morrisons extrem dynamischer Gesang über den Audioquest auch bei höherem Pegeln niemals unangenehm oder gar aufdringlich – mit dem Audeze EL-8 Titanium gehe ich den Song mit lieber mit etwas niedrigerem Pegel an. Ich wechsele also wieder zum NightOwl, drehen den Pegelregler ein paar Grad nach rechts und präge mir den Klang durch bei ein, zwei Wiederholungen ein. Dann tausche ich die Ohrpolster. Die aus Alcantara nehmen ein wenig Hochton-Glanz und lassen den Tieftonbereich noch eine Spur wuchtiger wirken, aber der war ja auch schon zuvor eine der Schokoladenseiten des Audioquests. Da brauche ich des Guten nicht noch mehr, vor allem, wenn ich dafür auf ein wenig Strahlkraft verzichten muss. Aber das ist nicht der Grund dafür, dass ich sofort wieder auf die Polster aus Proteinleder zurückwechsele: Diese bringen den Groove des Stückes einfach besser zur Geltung. Die Musiker scheinen hier deutlich motivierter, so macht das Ganze einfach mehr Spaß. In Sachen Earpads steht die Entscheidung für mich fest: Die minimal heller klingenden und rhythmisch packenderen aus Proteinleder bleiben während der weiteren Beschäftigung am NightOwl.

Die Taste erlaubt die Steuerung von iPod und Co, das Mikrofon macht Telefongespräche über den NightOwl möglich
Die Taste erlaubt die Steuerung von iPod und Co, das Mikrofon macht Telefongespräche über den NightOwl möglich

Bei Pop oder Rock – Genres, die ich selten, aber wenn, dann meist über Kopfhörer genieße – empfinde ich die Tonalität des NightOwl als sehr angenehm. Hier fehlt mir nicht das mindeste. Der Audioquest findet eine hervorragende Balance zwischen musikalischer Spannung und klanglicher Entspanntheit, aber das könnte bei einem Stück, das wie Arild Andersens „If You Look“ auch von der Farbigkeit funkelnder Percussioninstrumente lebt, anders sein: Deshalb höre den Song erst über den Titanium und anschließend über den NightOwl. Auch nach diesem Vergleich fehlt mit beim Audioquest nicht das mindeste. Im Gegenteil. Er fasziniert mit einer ausgesprochen filigranen und luftigen Darstellung – frei von aller Effekthascherei. Leider hat es mit der Lieferung eines „alten“ NightHawk nicht mehr geklappt, so dass ich ihn nicht direkt mit dem NightOwl vergleichen kann. Aber wenn mich mein Erinnerungsvermögen nicht täuscht, stellt sich die Abstimmung des geschlossenen Modells hier noch gelungener dar als die der halboffenen Variante.

Der NightOwl samt Zubehör wird in einem robusten Travelcase geliefert
Der NightOwl samt Zubehör wird in einem robusten Travelcase geliefert


  • Audioquest Niagara 1000, 5000 und 7000, Tornado, Thunder und NRG Z – Part 2

    In the first part I described how the power cables and power conditioners designed by Garth Powell can steer a system towards its maximum sound quality, even when the power supply topic had not been treated with neglect before. In this interview you can read what the developer has to say about his solutions and learn about my experiences with Niagara and Co. In the meantime, I've got used to the Thunder and Tornado cables…
    29.04.2019
  • Audioquest Niagara 1000, 5000 und 7000, Tornado, Thunder und NRG Z

    More than a year ago, Robert Hay, AudioQuest‘s Marketing Director for Europe, suggested that I should do a review of one of their Niagara power conditioners. Then it took a little while until some updates were incorporated into general production. Finally, we planned a really comprehensive exploration of AudioQuest's power supply products: it was worth the wait! As I have so far strictly separated the power conditioning for digital and analogue sources in my system…
    15.04.2019
  • AudioQuest PowerQuest 3

    Jeder ambitionierte Musikhörer sollte nicht nur seinen HiFi-Geräten, sondern der gesamten Kette die gebotene Aufmerksamkeit widmen, um nicht schon ganz am Anfang Klangqualität zu verschenken. Hier bietet AudioQuest mit seiner PowerQuest 3 Filternetzleiste eine technisch herausragende und gleichzeitig günstige Offerte. Das passte ja wie die berühmte Faust aufs Auge, als Dirk Sommer mich bat, eine Steckdose zu testen, denn meine derzeitige Netzleiste schien schon allein äußerlich dank meiner oft rüden Handhabung etwas ramponiert und in…
    25.03.2020
  • oBravo Cupid

    Was muss denn unser Wunsch-In-Ear alles können? Also, geschmeidige, transparente und dreidimensionale Mitten und Höhen mit einer riesigen Bühne, präzises Abbildungsvermögen, frische Dynamik und dazu ein tiefer, kontrollierter und farbiger Bass. Und das alles für kleines Geld. Das wars eigentlich schon. Ok, den gibt es nicht. Aber ich hätte hier etwas von der taiwanesischen Firma oBravo für Sie. Sozusagen die Einstiegsdroge. Ob diese nun unter das Betäubungsmittel-Gesetz fallen würde, wollen wir in diesem Bericht ermitteln.…
    22.11.2019
  • MrSpeakers Ether 2

    „Frequenzgang? Ja!“ Das steht genau so im Datenblatt des Ether 2, dem neuen Magnetostaten-Flaggschiff des kalifornischen Herstellers MrSpeakers. Mit Superlativen in Sachen Frequenzgängen muss sich der Kopfhörer nicht schmücken, sein hervorragender Ruf eilt ihm voraus. Nicht nur deshalb bin ich sehr gespannt auf einen ausführlichen Test. Das Design des Ether 2 zieht mich unweigerlich an. Aktuell einer der schönsten Kopfhörer, die der Markt zu bieten hat. Sehr filigran, elegant und zeitlos. Kein Detail zu viel…
    24.09.2019
  • Vision Ears Erlkönig

    O tempora o mores! Testet Hifistatement jetzt schon Hörgeräte? Audiophile Hörgeräte zum Jungfühlen? Keine Sorge, soweit ist es noch nicht. Noch nicht! Aber eine Art Hörgerät ist das Ganze ja irgendwie doch. Was reitet nun jemanden, der normalerweise mit einer abgefahrenen Röhrenanlage und Feldspulenlautsprechern hört, sich diese Stöpsel – Originalton meiner Frau – ins Ohr zu stecken? Ganz einfach, weil die Musik damit verdammt viel Spaß macht. Und zudem noch hervorragend klingt. Scherze, wie der…
    06.08.2019

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.