Es ist schon beeindruckend, wie gut sich das Klangbild von den Vulkan 9 löst und wie gut das Timing gelingt. Nach meiner Erfahrung ist das bei Lautsprechern dieser Größe mit fünf Chassis nicht einfach zu realisieren. Es war während des gesamten Testzeitraums immer wieder verblüffend, mit welcher Schnelligkeit und Leichtigkeit die Vulkan 9 agiert. Das gilt für den gesamten Frequenzbereich. Dabei beeindruckt vor allem der bestens integrierte, trockene und – wenn gefordert – abgrundtiefe Bass. Die beiden ALTIMA-Mitteltöner mit dem Bändchen in D‘Apollitio Anordnung geben den Mittel-/Hochtonbereich bruchlos mit extrem hoher Auflösung wieder, verkneifen sich dabei aber jegliche Schärfe. Es kann aber durchaus einen Moment dauern, bis Sie das bewusst wahrnehmen. Das Bändchen legt tatsächlich noch Details offen, die ich bisher nicht kannte, aber das völlig unaufdringlich und immer eingebunden in einen ganzheitlichen Auftritt. Und wenn nötig ist aufgrund der schieren Membranfläche eine Wucht und Dynamik da, die mir so auch noch nicht oft zu Gehör gekommen ist.
Ich besitze die neu aufgelegte Living Stereo LP der Sinfonie Nr. 3 (Orgel-Sinfonie) von Saint-Saens mit Charles Munch und der Boston Symphony aus dem Jahr 1959: Mit den Aurum Vulkan 9 wird die Darbietung zu einem physischen Erlebnis. Orchester und Orgel kommen mit einer mir bisher unbekannten Dynamik und Wucht, bleiben dabei aber immer durchhörbar. Aber Vorsicht! Das ist dann nicht mehr mietwohnungstauglich. Die Vulkan 9 kann auch sehr gut leise, aber gerade Aufnahmen wie die eben beschriebene machen mit solch einem potenten Lautsprecher in entsprechender Lautstärke erst richtig Spaß. Das heißt: Gönnen Sie der Vulkan wenn möglich einen größeren Hörraum – meiner hat knapp 40 Quadratmeter – und einen ordentlichen Transistorverstärker. Die Neuner ist zwar nicht besonders leistungshungrig und weist einen gutmütigen Impedanzverlauf auf, aber Leistung schadet in diesem Fall nicht. Mit meiner alten NAD 2200PE, die sehr schnell viel Leistung zur Verfügung stellen kann, lief sie zu Höchstform auf, aber auch ein bezahlbarer Audio Exklusiv E1 Endverstärker, den Wolfgang Kemper parallel zum Test hatte, machte sich gut an der Vulkan. Der Audio Exklusiv klang im Mittel/Hochton sogar noch etwas feiner, konnte aber dem Bass nicht diese unbedingte Durchzeichnung entlocken wie der NAD. Schönes Beispiel: Der Titel „Piano Man“ mit Max Mutzke von der ACT-CD Kind of Cool von Wolfgang Haffner: Max Mutzke steht förmlich im Raum und dazu schnarren die Saiten des Basses druckvoll und klar. Aber am besten kommen diese Fähigkeiten bei guten Liveaufnahmen zur Geltung. Besonders aufgefallen ist mir das bei der Christmas with my Friends I von Nils Lofgren, die ich gern in der Vorweihnachtszeit höre. Die Aufnahme entstand in einer Stockholmer Kirche im Dezember 2006. Gerade der Kirchenraum und die Nebengeräusche dieser Aufzeichnung machen sie so authentisch. Da war Gänsehaut garantiert.
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