Nun ist es gewiss keine neue Erkenntnis, dass USB nicht die ideale Schnittstelle für eine hochwertige Musikwiedergabe ist. Ebenso bekannt ist es, das man die Stromversorgungsleiter möglichst unterbrechen sollte, wenn die USB-Eingangsplatine des Wandlers aus der geräteeigenen Energieversorgung gespeist wird, wie das etwa beim Ayre QB-9 DSD geschieht. In einem solchen Falle hilft ein Vbus oder Vbus2 Isolator von SBooster, der nur die Daten durchlässt und die Stromleiter kappt. Dasselbe tut laut deutscher Produktinformation auch der ifi iDefender3.0. Der hilft allerdings auch weiter, wenn der folgende Wandler nicht ohne Strom vom vorgeschalteten Gerät auskommt, denn er besitzt einen Micro-USB-Anschluss, über den eine saubere Fünf-Volt-Spannung eingespeist werden kann. Dazu empfiehlt ifi natürlich sein iPower-Schaltnetzteil, das bei fünf Volt 2,5 Ampere bereitstellen und dabei Dank der speziellen Active Noise Cancellation+® nur noch einen Geräuschteppich von einen Mikrovolt produzieren soll. Zum Vergleich nennt ifi für audiophile analoge Netzteile einen Wert von 20 Mikrovolt und für Standard-Netzteile ein Millivolt. Über Rückwirkungen des iPower auf das Stromnetz durch hochfrequente Störungen findet man auf der ifi-Website leider keine Angaben. Nach den oben erwähnten Erfahrungen mit der Time Machine und den Rückwirkungen ihres Schaltnetzteils habe ich als Alternative noch ein analoges Fünf-Volt-Both-Of-Two-Worlds-Netzteil in die kleine Testreihe einbezogen.
Für einen ersten Funktionstest entferne ich den Audioquest Jitterbug zwischen der USB-Buchse des Aries Femto und dem Habst-Ultra-III-USB-Kabel zum DAVE: Wenn die Auswirkungen des iDefender mit den beiden Netzteilen klar sind, kann ich ja immer noch ausprobieren, ob der Jitterbug oder auch ifis iSilencer3.0 weitere Verbesserungen bewirkt. In dieser Konstellation scheint die Verwendung des iDefender am Aries Femto dann aber beinahe unmöglich: Dessen geschwungenea „Dach“ zieht so weit über das rückseitige Anschlussfeld, dass die Mikro-USB-Buchse des iDefender nicht zugänglich ist. Aber das Gehäuse des Aries ist ja kein Tresor: Nach Lösen von zwölf Schrauben ist die obere Abdeckung, in der die Antennen für WLAN und der Bluetooth-Empfanger montiert sind, soweit frei, dass sie sich vorsichtig nach vorne schieben lässt. Acht Schrauben werden wieder angezogen, das Experiment kann beginnen – und zwar von vorne, denn inzwischen ist das Göbel Lacorde Statement USB von der Nachbearbeitung zurück: Nach zwei kleinen Fräsungen am Stecker passt es jetzt auch in den DAVE. Also hörten Oliver Göbel und ich es noch einmal kurz gegen das Habst Ultra III – mit dem bereits bekannten Ergebnis: „Calypso Minor“ kommt mit dem Lacorde enorm druckvoll und dennoch luftiger rüber: wirklich beeindruckend!
Dann wird der Deckel des Aries angehoben und leicht nach vorne geschoben, damit für den iDefender mit der iPower-Stromversorgung Platz ist: Da Klangbild gerät minimal weiträumiger, das Fundament büßt allerdings eine Spur Solidität ein. Die Investition von knapp 100 Euro führt hier nicht zu einer klaren Verbesserung, sondern zu einer minimalen Veränderung des Klanges. Wenn diese ins Umfeld der bestehenden Kette passt, ist der überschaubare Betrag dafür gut angelegt. Wird der iDefender allerdings von einem Fünf-Volt-SBooster-Netzteil der alten, etwas günstigeren Serie gespeist, bleiben weder in puncto Tonalität noch Raumdarstellung Wünsche offen: Die imaginäre Bühne wirkt noch ein Stückchen tiefer und breiter, ohne dass man im Tieftonbereich auch nur das geringste vermisste. Ich gebe gerne zu, dass es hier schon längst um Marginalien geht. Wem aber dass letzte bisschen Luft und Weiträumigkeit unverzichtbar erscheint, kommt um den iDefender mit einem sehr guten analogen Netzteil nicht herum.
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