An Leistung sollte es in den seltensten Fällen mangeln: mit 125 Watt an 8 und 170 Watt an vier Ohm pro Kanal ist der Advance Acoustic für die meisten Lebenslagen gut gerüstet. Wer sich auf wenig davon beschränken möchte, kann über einen unscheinbaren, winzigen Schiebeschalter auf der Rückseite den Ruhestrom permanent erhöhen. Dadurch läuft der Verstärker im Class-A-Betrieb – was bedeutet, dass er besonders sauber, ohne Übernahmeverzerrungen läuft. Dies allerdings nur mit wenig Leistung, die Restenergie wird in Abwärme verbraten. Darüber wird automatisch in den A/B-Betrieb gewechselt. Die Verarbeitung empfinde ich als besser als bei den Geräten, die ich vor zwei Jahren zu Hause hatte. Richtig hochwertig, die Kanten der Acrylfront schön geglättet, so soll das sein. Das Kampfgewicht von immerhin 14,4 Kilogramm tragen sicher das Ihrige zum Eindruck hoher Solidität bei.
Bedient wird der X-i125 am besten über die mitgelieferte Systemfernbedienung. Zum einen muss man dann nicht die gefühlten 1000 aber real nur 100 Schritte am Lautstärkeregler kurbeln – hier wünscht man sich ein Schwungrad wie bei alten Drehkondensator-Tunern – zum anderen lassen sich Menüs so einfacher bedienen als mit dem Multifunktionsknopf. Es gibt sogar eine Klangregelung und einen Balanceregler, die man so komfortabel bedienen kann, wenn man sie denn benötigt. Finde ich gut. Schade nur, dass man die Zeigerbeleuchtung nicht ganz ausschalten kann.
Als ich mir überlege, wie ich den Test am besten beginne, gehen mir die Sprüche von Bekannten durch den Kopf: „Toll, Hifitester. Da kriegste die teuren Geräte umsonst ins Haus, kannst die hören und kriegst am Ende auch noch Geld dafür – das würde ich auch gern“. Stimmt schon, aber… Erst mal suche ich mir einige hochauflösende Files, die auf der Festplatte liegen und kopiere sie in ein extra Verzeichnis. Darunter kommt ein Unterverzeichnis, in das die Files von CD mit Exact-Audio-Copy gerippt werden. Ach ja, noch eine CD mit diesen Stücken brennen. In ein zweites Verzeichnis – oder direkt auf einen USB-Stick – werden die Stücke dann mittels Lame-Encoder als MP3 mit 320 kbit/s abgelegt. Und nun alles einmal durchhören über PC an USB-B, PC an Bluetooth, USB-Stick an USB-A und CD-Player via Cinch an Hochpegeleingang und über den Koaxialausgang an verstärkereigenem Wandler. Und dann noch mal. Und die nächsten Tage immer wieder. Wer das zu Hause durchexerzieren möchte, nehme am besten Musik dafür, die er nur wenig oder gar nicht gerne mag. Man kann das Zeug danach monatelang nicht mehr hören.
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