Im zweiten Teil meines Berichts über die Geräte von SOtM aus der Ultimate Reihe werde ich mich, wie versprochen, mit dem DAC sDP-1000EX beschäftigen. Ein kurzer Blick auf das rückwärtige Anschlussfeld macht klar, dass es sich beim sDP-1000EX nicht nur um einen DAC, sondern um einen DAC und Vorverstärker handelt.
Eine Kombination, die durchaus nahe liegt, da ja für jeden DAC ohnehin eine Line-Stufe zur Auskopplung des Signals erforderlich ist. Doch in der Praxis ist das gar nicht so einfach umzusetzen, handelt man sich doch damit unweigerlich die Frage nach der Lautstärkeregelung ein: digital oder analog. Für eine digitale Lautstärkeregelung spricht, dass viele moderne DAC-Chips diese ohnehin bereits integriert haben; dagegen ist einzuwenden, dass man dann auch analog angelieferte Signale, wie die von einer Phonovorstufe, zuerst in die digitale Ebene umwandeln muss, was einen zusätzlichen Analog-Digital-Wandler erfordert und einen Bruch der analogen Wiedergabekette bedeutet. Umgekehrt ist eine gute analoge Lautstärkeregelung, insbesondere wenn sie auch noch fernbedienbar sein soll, nicht so ganz einfach zu realisieren. Die Gefahr von Kompromissen zu Lasten der Klangqualität ist vor diesem Hintergrund recht groß.
SOtM lässt hier nichts anbrennen. Der sDP-1000EX besitzt einen vollständig analogen Signalpfad mit drei Line-Eingängen – zwei asymmetrisch für Cinch und einer vollsymmetrisch für XLR – und zwei Ausgängen, einmal Cinch und XLR. Die Verstärkerschaltung ist vom Eingang bis zum Ausgang einschließlich der Lautstärkeregelung vollsymmetrisch und gleichspannungsgekoppelt, also ohne Kondensatoren im Signalweg aufgebaut. Die Spannungsverstärkung übernehmen spezielle, für den symmetrischen Audio-Betrieb optimierte Operationsverstärker von Burr Brown. Gerade bei vollsymmetrischen Konzepten ist die Lautstärkeregelung aufwendig und ein kritischer Punkt. Ist sie schlecht gemacht, werden an dieser Stelle die Vorteile der Symmetrie teilweise oder gar vollständig aufgehoben. SOtM realisiert die Lautstärkeregelung vollständig analog mit einem speziellen Chip von JMC (New Japan Radio Co.), der für den vollsymmetrischen Stereo-Betrieb vier getrennte Lautstärkeregler mit einem Ladder-Widerstandsnetzwerk bereitstellt. Hiermit lässt sich die Lautstärke in einem Bereich von -75dB bis +10 dB in 0,5 dB Stufen sehr feinfühlig einstellen. Der Vorteil einer solchen elektronischen Lösung ist der extrem gute Gleichlauf zwischen den einzelnen Lautstärkereglern und die einfache Umsetzung einer Fernbedienbarkeit. Ein im täglichen Betrieb sehr angenehmes Feature des sDP-1000EX ist, dass für jeden Eingang _ ganz gleich ob analog oder digital – die für diesen Eingang zuletzt eingestellte Lautstärkeposition abgespeichert wird.
Auf digitaler Seite stehen Eingänge für XLR (AES/EBU, 110 Ohm), zweimal RCA (S/PDIF) und BNC (S/PDIF, mit jeweils 75 Ohm), TOSLINK (S/PDIF) sowie ein USB-Eingang zur Verfügung. Der USB-Eingang kann PCM bis 32 Bit / 384 Kilohertz sowie DSD64 und DSD128 verarbeiten. Die übrigen Eingänge akzeptieren PCM bis 24 Bit / 192 Kilohertz.
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