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SOtM sMS-1000SQ Windows Edition mit sDP-1000EX und sPS-1000 – Teil 1

02.05.2016 // Roland Dietl

Ein Problemfeld ist grundsätzlich die USB-Verbindung zwischen Computer und DAC. Bei der Entwicklung des USB -Standards war die Benutzung der Verbindung als hochwertige Audio-Schnittstelle kein Thema, sondern es ging um die einfache Anbindung von Computer-Peripherie wie Eingabegeräten, externen Festplatten oder Druckern. Dementsprechend wird die USB-Schnittstelle normalerweise direkt vom Motherboard mit einer wenig sauberen Spannung versorgt, die extrem hohe Störkomponenten enthält und für Audio völlig ungeeignet ist. Darüber hinaus kann der Anschluss von weiteren USB-Geräten an den Computer die Audiowiedergabe nachteilig beeinflussen. Deshalb wird bei guten DACs eingangsseitig ein hoher Aufwand bei der Entkopplung getrieben. SOtM geht das Problem an der Wurzel an, nämlich bei der Auskopplung des USB-Signals auf der Computerseite.

Der sMS-100SQ WE enthält einen ganz speziellen, für Audio-Zwecke optimierten USB-Ausgang, der mit der – auch separat erhältlichen – tX-USBexp-Steckkarte von SOtM realisiert ist. Die Steckkarte besitzt einen eigenen ultra-low-Noise Spannungsregler, eine ultra-low-Jitter Clock und kann darüber hinaus auch von einem externen Netzgerät mit Spannung versorgt werden. Zusätzlich gibt es einen von außen zugänglichen Schalter an der Steckkarte, um den Spannungstransport über die USB-Leitung an den DAC zu unterbrechen; dies funktioniert allerdings nicht mit jedem DAC und ist von dem im DAC verwendeten USB-Receiver abhängig.

Hoher Bauteileaufwand auf der USB-Audiosteckkarte
Hoher Bauteileaufwand auf der USB-Audiosteckkarte

Bewährt hat sich auch die Verwendung von getrennten Festplatten für Betriebssystem und Daten. Zur Speicherung der Musikdaten stehen konventionelle Festplatten bis 4 TB oder SSD bis 2 TB zur Auswahl. Mein Testgerät war mit einer 1-TB-SSD ausgestattet. Das Betriebssystem befindet sich auf einer eigenen kleinen 32-GB-SSD. Damit ist ein schnelles Starten des Geräts nach dem Einschalten gewährleistet. Als Betriebssystem wird Windows Server 2012 R2 (Essentials Edition) verwendet, das normalerweise auf professionellen Servern in Unternehmen eingesetzt wird. Dieses Betriebssystem ist äußerst robust und für den Einsatz auf Servern ausgelegt. Auf einem PC mit einem typischen Windows Betriebssystem, wie Windows 7, Windows 8.1 oder Windows 10, laufen schnell mal an die 50 bis 100 Prozesse und ungefähr 100 Dienste. Der Prozessor muss zwischen all diesen Prozessen und Diensten ständig hin- und herschalten, was Jitter verursacht und der Audio-Wiedergabe nicht gerade dienlich ist. Auf einem Server-Betriebssystem, wie Windows Server 2012 R2, laufen viele Prozesse und Dienste erst gar nicht, da sie für den Serverbetrieb nicht benötigt werden. Allerdings ist ein Server Betriebssystem für den normalen Nutzer nicht so leicht zu handeln wie ein Desktop-Betriebssystem. Und genau an dieser Stelle kommt ein weiteres Programm ins Spiel: AudiophileOptimizer von der in der Schweiz beheimateten Firma Highend-AudioPC. Das Programm optimiert Windows Server 2012 R2 erst richtig für die Audiowiedergabe. Ungefähr 300 Modifikationen verschiedenster Art werden am Betriebssystem vorgenommen. Darüber hinaus unterstützt das Programm den Benutzer bei verschiedenen Verwaltungsaufgaben auf dem Server, wie der Installation von Treibern. Zusätzlich sind auf dem sMS-100SQ WE bereits die Audio-Programme RoonServer, JRiver Media Center, Foobar2000, TIDAL und Qobuz ebenso vorinstalliert, wie der obligatorische USB-Treiber für den hauseigenen DAC sDP-1000EX.

Oben USB-Audioausgang mit der Möglichkeit der externen Spannungsversorgung
Oben USB-Audioausgang mit der Möglichkeit der externen Spannungsversorgung


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