Mit seiner Meinung zur Bedeutung der analogen Ausgangsstufe eines DACs rennt Mario Canever bei mir offene Türen ein: „Das eigentliche Geheimnis eines gut klingenden DACs sind die Topologie und die Qualität der analogen Ausgangsstufe!“ Im Gespräch erwies sich Mario Canever als wahrer Spezialist für Röhren-Schaltungen. Nicht weiter verwunderlich, dass deshalb im ZeroUno in der Ausgangsstufe Röhren zum Einsatz kommen. Es handelt sich um einen reinen Buffer in Class-A-Technik ohne globale Gegenkopplung. Die beiden Hälften einer Doppeltriode sind dabei so trickreich miteinander verschaltet, dass sich Störungen gegenseitig eliminieren sollen. Die Schaltung kommt mit einem Minimum an Bauteilen aus, die von allerbester Qualität sind.
Als Röhre wird eine große Doppeltriode aus der 6SN7 Reihe verwendet und zwar die edelste Variante als Nachbau der berühmten Mullard-CV181 von Psvane. Die CV181 besitzt eine Graphit-Beschichtung des Glaskolbens, die die Röhre weniger Mikrofonie-anfällig machen und die Hitze besser ableiten soll. An Kondensatoren, insbesondere als Koppelkondensatoren im Signalweg, kommt alles, was gut und teuer ist, zum Einsatz: OBBLIGATO GOLD PREMIUM und Visahy MKP Folienkondensatoren sowie Superior Z-Caps von Jantzen. Hier wurde ganz offensichtlich großer Aufwand auf die Feinabstimmung mit den Ohren als Messinstrument verwendet. Bei den verwendeten Widerständen handelt es sich um Kohleschicht-Typen, denen gerade in Röhrenstufen besonders gute klangliche Eigenschaften nachgesagt werden. Mario Canever macht kein Geheimnis daraus, dass auch hier die Auswahl mit den Ohren erfolgte und dass aus messtechnischer Sicht Metallfilm- oder Bulk-Metal-Foil-Widerstände vorzuziehen wären.
Kurz nach Abschluss des ersten Teils meines Berichts teilte mir der deutsche Vertrieb noch mit, dass der ZeroUno nun serienmäßig auch symmetrische XLR-Ausgangsbuchsen erhält. Dabei wird ganz offen kommuniziert, dass es sich dabei um keine wirklichen symmetrischen Ausgänge handelt. Diese wären mit der vorliegenden Topologie der Röhrenausgangsstufe technisch auch gar nicht umzusetzen. Die Idee dahinter ist schlicht, Besitzern von symmetrischen Kabeln die Verwendung von Adaptern zu ersparen.
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